„Die (viralen) Inhalte, die Ihr jeden Tag mit uns teilt – Videos, Fotos, Reiseartikel – sind für Marken ungemein wichtig und wirklich viel wert.“ (Amy Jackson, Tripit.com)
Mein erste TBEX Travel Bloggers Exchange Konferenz in Dublin. Nicht nur habe ich zu Beginn der Konferenz am 3. Oktober 2013 hier meinen 30. Geburtstag mit meinen Freunden & lieben Reiseblogger-Kollegen gefeiert, ich habe auch wirklich den (imaginären) Hut gezogen. Vor der professionellen und überaus effizienten Organisation nämlich. Danke Euch, liebe Audrey Scott & Daniel Noll für fine berührende Abschlussrede : Ihr zwei seid als internationales Reise-Paar wirklich spitze und ein Vorbild für uns alle. Danke Dir, lieber Don George für Deine weisen Ergüsse (und humorvollen Anekdoten!) zum Thema „travel writing & online media editing“ als langjähriger Partner von Lonely Planet: Dein Vortrag allein war die Reise schon wert! Und schließlich ein großes Dankeschön an alle Partner und Reiseblogger-Kollegen, Fotografen, Videoblogger etc.: Es war mir eine Ehre, jeden einzelnen von Euch (wieder) zu treffen. Wirklich!
Getreu dem Motto „Where Travel Writers & Travel Industry Connect“, berichtet Michael Collins von erfolgreichen Reiseblogger & PR-/Tourismuskooperationen.
„Als virtueller Reiseautor bist Du heutzutage Dein eigener Herausgeber. Tatsächlich bist Du alles zusammen: Lektor, Herausgeber, Grafiker, Vermarkter. Reiseautoren haben so viel mehr Kontrolle über ihre eigenen Publikationen als noch vor 10 Jahren, aber auch mindestens ebenso viel (neue) Verantwortungsfelder. Also bemüht Euch, Euch jeden Tag selbst neu zu übertreffen.“
Wo habe ich das schon mal gehört? Ach ja, genau: Danke Dir, lieber Mark Richards – „Best Dad I Can Be“, für Deine interessante und amüsante Eröffnungsrede im Rahmen der Travel Bloggers Unite in Rotterdam! „Die Qualität Eurer Artikel ist und bleibt das Um & Auf im globalen Wettstreit um Content-Platzierungen, doch wie Ihr diese verteilt, bewerbt und vernetzt hängt mehr und mehr von Eurem eigenen Engagement, Eurer eigenen Kreativität ab.“ Michael unterstreicht, dass die Qualität der Recherche und des Schreibens nach wie vor „die Spreu vom Weizen trennt“, um es mal so zu nennen. Und dies umso stärker heute, da es immer mehr Blogs und Webportale gibt! „Schreibt, als ob Euch die New York Times engagiert hätte, jedes Mal da Ihr publiziert.“ Dieser Satz gefällt mir. Sich die Latte hochlegen, klingt immer gut! 😉
(Gute) Beziehungen zur PR-Branche und den Tourismusbehörden gehörten heutzutage einfach zum guten Ton. Als Blogger ist es wichtig, für das einzustehen, was man ist und seine Arbeit richtig zu „verkaufen“. MESSBARKEIT ist dabei das Schlagwort der Stunde: Wie relevant ist man als Blogger in seiner Niche und bei der Spezialisierung auf ein bestimmtes Thema? Partner aus der Tourismus- und Medienwirtschaft werden stets ihr Budget vor Augen haben: „In wen investiere ich hier?“ Zudem empfiehlt uns Michael Collins, angestrebten und bestehenden Kooperationspartnern auch im (Social) Web zu folgen, da dort oft zukünftige Projekte vorweg schon kommuniziert werden. Das mag logisch erscheinen, ist an dieser Stelle aber dennoch eine Erwähnung wert. Und: Denkt langfristig. Auch die Reisekooperationen werden oftmals langer Hand geplant, zumindest zwei Monate im Voraus, wenn nicht (viel) länger. Die Planung für das kommende Kalenderjahr findet beispielsweise jetzt schon statt, somit ist es ratsam sich schon jetzt mit den entsprechenden Stellen für eine Zusammenarbeit im nachfolgenden Jahr zu bemühen.
Blogger für ihre Arbeit bezahlen? – „Als virtueller Reiseautor & Blogger lohnt es sich, wieder & wieder seinen speziellen Nischen-Status gegenüber potenziellen Kooperationspartnern zu betonen.“
Im Rahmen der TBEX Dublin-Konferenz erfahre ich, dass es sich auf dem nordamerikanischen Market weitgehend etabliert hat, Reiseblogger für ihre Arbeit zu bezahlen. In Europa sieht das noch etwas anders aus: Als wichtigstes Gut auf dem steinigen Weg zur finanziellen Existenzgrundlage gilt die Vertrauenswürdigkeit als Blogger. Kooperationspartner denken: „Ist mein Geld hier gut investiert? Kann ich der Person / dem Blogger vertrauen?“ Presse- bzw. Bloggerreisen benötigen einen guten Mix an Medien für maximalen „Output“, beispielsweise Teilnehmer die ihre individuellen Stärken auf den Portalen Facebook, Twitter, Radio-Podcasts, Print oder Video haben und gemeinsam im Sinne des „Snowball-Effektes“ voneinander und für die Destination profitieren.
“Print ist tot: Artikel in Zeitungen oder Magazinen existieren nur ein einziges Mal. Online-Artikel dagegen sind so etwas wie immergrün, sie werden oft und immer wieder geteilt! So können auch Zeiten „überbrückt werden“, in denen Reiseblogger mal weniger unterwegs sind und Leser dennoch mit Inhalten versorgt werden.“
Danke Dir, lieber Michael Collins, für diese wirklich interessante und spannungsgeladene Diskussion im Rahmen der TBEX Dublin!
Mehr über die Planung erfolgreicher Reiseblogger-Kooperationen
Der erste Tag der internationalen Reiseblogger-Konfernez in Dublin ist zum Bersten voll mit interessanten Tipps & Geschichten rund um das „Reiseblogger-Leben“. Dazu gehört auch, dass man sich erfolgreich mit der Reiseindustrie vernetzt. Hier ein paar Tipps für den Erfolg:
- Sich mit themenverwandten Bloggern & Destinationen vernetzen – also auch im Sinne der Leser „mehr und besseren, weil relevanten“ Content anbieten
- Was bietet die Kooperation mit der Reisebranche individuell für den jeweiligen Blogger? Kann dadurch die Social Media-Reichweite gestärkt werden, gibt es eine Vorstellung auf dem Newsletter des Unternehmens, schriftliche Weiterempfehlungen an Unternehmen – oder alles zusammen?
- Kooperationen bieten den Anstoß, formale Partnerschaften mit klaren Zielen und Vorgaben auszuhandeln („Empfehlungsmarketing“)
Danke, @colmhanratty (colm@sixtwodigital.com) für diese Tipps! Vieles davon ist mir bekannt bzw. sprechen wir darüber ja auch gerade in der Entwicklung der deutschsprachigen Reiseblogger.
Vanessa von Turnipseedtravel schlägt übrigens in eine ganz ähnliche Kerbe, wenn es um die erfolgreiche Zusammenarbeit von Reisebloggern mit der Reiseindustrie geht. Sie erläutert uns Beispiele aus ihrem Arbeits- und Netzwerkalltag in Nordamerika, der mir interessante Ansätze für die Kooperationsarbeit hier in Österreich liefert.
Als Reiseblogger sollte man sich immer über eines klar sein: „Welche Ziele verfolge ich mit der Kooperation? Benötige ich einen Partner, um meine Recherchereisen zu unterstützen? Möchte ich (noch) bekannter werden? Meine Niche bewerben und mich entsprechend positionieren?“ Antworten auf diese Fragen sind essentiell: In diesem Sinne, „macht Eure Hausaufgaben“. 😉 Haltet Euer Mediakit aktuell. Seid Euch über Eure Ziele im Klaren: Ist es Unterstützung bei der Unterkunft, kann diese in Art und Ausstattung flexibel gewählt sein? Flexibel und lösungsorientiert für beide Seiten zu denken ist das Um & Auf eines erfolgreichen Austausch. Beispielsweise könnte man anbieten, ein eigenes Reisevideo für das Hotel zu drehen, Foto-Essays zu gestalten, oder vielleicht gar Werbefläche auf seinem Blog zu verkaufen. Sucht man Transportlösungen, so könnten Einnahmen für die Auslage der Reisekosten auch in Form eines Werbebudgets der Destination an die Blogger fließen, sollte kein Budget für weitere Reisekosten mehr zur Verfügung stehen – so der Lösungsvorschlag aus dem Erfahrungsschatz von Vanessa.
Die Kunst, „frei berufen“ zu sein: Mike Sowden’s unmittelbare Empfehlung lautet da: „Do not go into it with any debt!“
Mike Sowden liefert uns am ersten Tag der TBEX Konferenz den „final showdown“, indem er über die Kunst als reisender und schreibender Freiberufler zu (über)leben spricht. Es sei in jedem Fall wahnsinnig spannend, zu 100% vom (online) Schreiben zu leben, jedoch auch zu berücksichtigen, dass die Zahlungen für Artikel in den ersten Jahren oft ganz unterschiedlich ausfallen. Als freiberuflicher Reisejournalist / Autor / Reiseblogger hat man weiterhin sämtliche Zahlungen zu leisten, auch wenn der Einkommensfluss zunächst unstet erscheinen mag. Zudem weist er darauf hin, dass es den schmalen Grat zwischen Arroganz und Selbstbewusstsein bei der Präsentation seiner Werke gut zu beschreiten gilt: „Die Arbeit, nicht das Ego verkaufen“. Wer seinen Wert genau kennt, wird sich die Bestimmung seines Einkommens erleichtern können und – hoffentlich – die „wenigste Zeit mit dem, was man so gar nicht mag, verbringen (müssen), um gut freiberuflich leben zu können.“
Danke, Mike für Deinen Erfahrungsschatz! Du hast uns ja bereits auf der TBU Rotterdam im Mai dieses Jahr über die „Kunst des Storytelling“ mächtig inspiriert. Insgesamt haben wir glaube ich alle sehr viel gelernt: Seht zum Beispiel auch, was Monika Fuchs von TravelWorldOnline an guten Tipps von der TBEX Dublin 2013 mit nach Hause genommen hat. Morgen schreib‘ ich gleich noch mehr über die „Perlen der Storytelling-Weisheiten„, verfüttert vom sagenhaften Lonely-Planet-Experten & Autor Don George der uns damit wirklich reich beschenkt hat.
Danke für Euer Feedback. Ich freue mich schon auf Eure Kommentare und auf unsere vielen weiteren, inspirierenden Reisemomente!
4 Kommentare
Liebe Elena danke für die wundervolle Zusammenfassung. Dabei schneidest Du einige Punkte an die im Moment hier in Deutschland sehr heiss diskutiert werden. Aber in Deinen Texten finde ich persönliche meine Einstellungen wieder.
Dickes Danke sagt Daniela
Liebe Daniela, danke Dir für Dein Feedback! Es freut mich, dass Dir meine Zusammenfassung weitergeholfen hat: Auch ich bin gespannt auf die Debatte bei der aktuellen Entwicklung eines (unseres?) neuen Berufsstandes. Schön & spannend in jedem Fall!
Hallo,
Danke für den tollen Blog.
Auf dem Gebiet kenne Ich mich noch nicht so gut aus.
Verfolge es aber seit kurzen mit Interesse…
Aber Dank eurem Blog weiss Ich nun wieder etwas mehr.
Vielen Dank hierfür. Viel Erfolg noch,
Liebe Rainer,
Vielen Dank für die Blumen! 😀 Es lohnt sich definitiv, bei der Debatte rund um die (Weiter)entwicklung der Reiseblogger mitzumachen bzw. zuzuhören: Aktuell habe ich das Gefühl, dass es spannend wird wie nie zuvor! Wir halten Dich auf dem Laufenden. Schöne Grüße zurück!