#BloggerPilgern. Beim Pilgern klingen die Seelen gleich. Irgendwann ist er da, der Moment in dem alle das Gleiche wollen, das Gleiche denken, das Gleiche fühlen. Ich bin so müde. Was gibt es heute zu essen? Wohin gehen wir? Wie weit ist es noch? Aber auch: Ich bin so stolz. Wow, .. wir schaffen das. Es gelingt. Es ist so schön hier. Diese Landschaft. Diese Berge Die Bewegung an der frischen Luft. Der Geist, er wird frei. Die Seele atmet durch, und lächelt.
Vor kurzem bin ich von einer wirklich intensiven und faszinierend schönen Reise zurückgekehrt: Meiner ersten Pilgerschaft mit Reisebloggern im niederösterreichischen Mostviertel! Diese Region liegt mir besonders am Herzen, wie Ihr in meinen zahlreichen Berichten über das Mostviertel nachlesen könnt. Eine meiner Weggefährtinnen während dieser Pilgerreise an der Via Sacra vertraute mir zu Beginn an, dass sie nicht dachte, den Weg zu schaffen. 20 – 30 Kilometer am Tag, vier Tage lang … Tatsächlich ist es so, dass wir empfehlen können, die Pilgerroute der Via Sacra in Tagesetappen von maximal 20 – 25 Kilometern zu gehen, um auch noch Zeit & Muße für die vielen interessanten Kleinode am Wegesrand zu haben. Das mächtige Stift Lilienfeld. Die herausragende Burg Araburg. Das gewaltige Naturdenkmal Falkenschlucht. Das wunderschöne Stift Heiligenkreuz. Viel gibt es zu sehen hier an der traditionellen Via Sacra nach Mariazell, die schon seit Jahrhunderten von Pilgern bevölkert wird.
Unseren Einstieg zum #BloggerPilgern liefert uns die liebenswerte Pilgerführerin Christa Englinger im kleinen Ort Hinterbrühl im Wienerwald, welche uns die Historie des Pilgerns kurz umreißt und uns optimal auf die darauffolgenden Pilgertage entlang der Via Sacra einstimmt. Woher kommt das Pilgern? Wer waren die ersten Pilger? Und wer pilgert wie und weshalb im 21. Jahrhundert? Fragen & Antworten, mit denen wir alle etwas anfangen können: So viele Menschen sind heute „unterwegs“. Es gibt Ruhe, und auch Kraft, sich bewusst auf einen bestimmten Weg zu machen und seine Empfindungen dabei zu beobachten. So hat das Pilgern gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit wieder breiten Zuspruch in der Bevölkerung erfahren.
#BloggerPilgern Tag 2: Und täglich grüßt die Herausforderung, „einen Fuß vor den anderen zu setzen“.
Der zweite Pilgertag an der Via Sacra hat meine Pilgergefährten & mich gleichermaßen geschafft. Vielen saß die Anstrengung des ersten Tages noch in den Knochen – und an den Füßen. Die ersten Blasen ließen grüßen. Tatsächlich jedoch setzten wir weiter einen sprichwörtlichen Fuß vor den anderen. Bis wir zu der Erkenntnis gelangten, dass weniger manchmal mehr ist. Und einander den „Mut bewiesen, auch aufgeben zu können“: Einen guten Teil des Weges legten wir an diesem Tag erleichtert mit dem Taxi zurück. Kurierten unsere Füße aus. Genossen das Miteinander im Gasthaus Löffler an der Wegstrecke in Wiesenfeld (hier lohnt es sich, für Dirndlschnaps & Birnencidre Halt zu machen! 😉 ), beim Pilgersegen sowie bei der Nächtigung in den Komfortzimmern des Stift Lilienfeld.
„Schön“ war auch dieser Tag – auf (s)eine ganz besondere Art und Weise.
Die dritte Pilger-Etappe von Lilienfeld nach Annaberg besticht vor allem durch eines: Den Aufstieg durch die wunderschöne Falkenschlucht.
Ja, es sind mehr als 500 Höhenmeter an diesem Tag. Nein, wir sind nicht (mehr) verzweifelt. Tanja ging einen guten Teil des Weges in Flip Flops. Hubert biss die Zähne zusammen. Oliver setzte sich einfach auch mal mitten auf den Weg. Monika lächelte unentwegt stolz, wenngleich ihr die Anstrengung einiges an Kraft abrang. Und ich? „Wenn Du das Gefühl hast, festzustecken, dann ändere es„, schrieb ich unlängst in meinen Gedanken zur Philosophie des Surfens in Portugal. Dieses Gedankengut sammelte ich auch hier beim Pilgern im Mostviertel. Frohen Mutes wechselte ich von meinen Sportschuhen in die Wandersandalen, und siehe da: Der Schmerz in den Füßen war verschwunden. Mit einem Mal konnte ich mich wieder auf meine Kondition, auf das Landschaftserlebnis, auf das Pilgern und die damit verbundenen Gedanken konzentrieren! Ich fühlte mich so gut, ging Zug um Zug bergauf und genoss einfach nur, was ich sah und fühlte.
Es ist wie im wahren Leben: Oft genügt es, ein kleines Detail zu ändern um zu einer völlig veränderten Wahrnehmung zu gelangen. Von den Hochgefühlen an diesem dritten #BloggerPilgern-Tag berichte ich Euch hier – und in diesen Bildern.
Von Annaberg nach Mariazell „beten wir mit den Füßen“: Maria Kvarda ist unsere Pilgerbegleiterin für den letzten Tag an der Via Sacra. Ihrem Humor ist alles geschuldet – nicht zuletzt ein großartiges REISEVIDEO über das Pilgern … !
Gegrüßet seist Du Maria, voller Gnade der Herr ist mit Dir … Tatsächlich haben wir eigentlich nicht sehr viel gebetet während dieser Pilgerreise – oder jede(r) auf seine Art und Weise. Meine ganz eigene Lebensweisheit sehe ich viel mehr in der Spiritualität – auf Tanja’s Reiseblog gebe ich dazu ein spannendes Interview! Maria jedenfalls ist an diesem Tag unsere Pilgerführerin, die uns mit zahlreichen Geschichten aus dem Mostviertel, der Via Sacra sowie dem Pilgern und ihren Erfahrungen mit der Begleitung von Pilgern vertraut macht. Dank ihr begeben wir uns auf ganz eigene Pfade, suchen das Glück in einer taufrischen Wiese, landen auf einer Kuhweide, flüchten vor dem Regen in ein Café mit den größten Kuchenstücken der (Pilger)Welt – und hätten beinahe kurz vor Mariazell aufgegeben. So lang nämlich erschien uns allen bereits der Weg samt unserer Müdigkeit und Anstrengung an diesem vierten und letzten Tag unseres #BloggerPilgern-Abenteuers. Dieser Tag ist ein ganz besonderer, gefüllt mit schönen Worten und tiefen Erkenntnissen über das Pilgern & das Leben.
Dieses Gefühl, liebe Leser, möchte ich Euch nun direkt vermitteln. Und zwar so richtig. In Form eines ganz besonderen Reisevideos, das wir hier an der Via Sacra gedreht haben: „Happy – We Are Pilgrims in Austria“ im Anschluss an die internationale Serie verschiedener „Happy-Videos“ nach dem berühmten Song des amerikanischen Sängers Pharrell Williams. Es ist, was es ist – gelungen, wie wir finden. Seht Euch das mal an – ich sage nur: #BloggerPilgern. 😀
[su_youtube url=“http://www.youtube.com/embed/SjdkkD-qZY4″ width=“800″]
Weitere Reiseberichte, Tipps & Emotionen über das Pilgern an der Via Sacra im Mostviertel findet Ihr auf den Reiseblogs meiner Weggefährten Oliver Zwahlen vom Weltreiseforum, Monika Baum von Entdecker-Greise, Hubert Mayer von Travellerblog und Tanja Klindworth vom Wellness-Bummler (lesenswert!) sowie selbstverständlich hier: http://www.viasacra.at.
Hinweis: Wir wurden von der Destination Mostviertel Tourismus eingeladen, entlang der Via Sacra nach Mariazell zu pilgern. Alle Meinungen sind meine eigenen.
5 Kommentare
Hallo,
erstens möchte ich mich bei dir für die schönen Fotos bedanken. Ich finde es echt Klasse, dass du deine Erlebnisse mit uns teilst. Ich vermisse jedoch Italien. Warst du noch nicht da? Ich echt super dort. Mein Freund und ich machen seit Jahren Urlaub in Marling Südtirol. Jetzt in Januar haben wir uns eine Ferienwohnung Meran (http://www.hotelkristall.bz.it/) gemietet und haben eine super Zeit gehabt. Kann dir gerne Fotos senden. Vielleicht magst du diese posten. Viele Grüße!
Liebe Jana,
Danke Dir für Deine Worte & dass Du hier vorbeigesurft bist! Über Italien habe ich natürlich schon berichtet, sieh mal hier: http://www.creativelena.com/reiseblog/europa/italien/ .. vor allem unsere Reise nach Südtirol war, wie Du richtig schreibst, sehr eindrucksvoll!
Interessiert Dich denn auch das Thema Pilgern auf Reisen? Dann empfehle ich Dir weitere Artikel hier aus dem schönen Mostviertel in Niederösterreich: http://www.creativelena.com/tag/mostviertel/
Schönen Gruß, Elena
Super, danke dir 😀 es macht echt Spaß deine Einträge zu lesen. Weiter so 🙂