„In La Boca gibt es genau eine Straße die es sich lohnt zu besichtigen, und das ist El Caminito: DIE Touristen-Meile von Buenos Aires …“
Lassen Euch Aussagen wie diese auch erst mal schaudern? Dazu kann ich Euch nur zur Alternative „La Boca Beyond Caminito“ von ANDA Travel raten, die sich einen echten Namen in Sachen Nachhaltigkeit gemacht haben.
Nach einer ebenso interessanten wie kostenfreien Buenos Aires Greeter Tour sind $366 Argentinian Pesos pro Person (ca. €60,- je nach Umrechnungs- bzw. Inflationsrate) für den dreistündigen Besuch von „La Boca“ ein guter Preis. Zudem genießen wir diesmal den Vorzug einer Privatführung, und dies abseits der Touristenpfade mit Einblick in das wahre Leben der Einheimischen in La Boca: Ideal.
Denn schließlich: Wie würde man sonst mit echten „Cartoneros“ ins Gespräch kommen, Alfajores Kochkurse in der Cooperativa Los Pibes del Playón besuchen können oder das exzentrisch geratene Kunsthaus von Marjan Grun kennen lernen?
Genau. Man muß wissen, wo diese Kleinode liegen. Und sobald man das weiß (danke, Carol 😉 ), gibt es die geballte Ladung Argentinien frei Haus: Politik, Wirtschaftskrise(n) der letzten Jahre bis hin zum Einblick in die Seele des Landes: Nicht aufgeben. Weitermachen, Wege finden. Mate Tee genießen, den man als Besucher nie und nimmer ablehnen darf: Ein wahres Ritual, bei dem man von den Einheimischen alles erfährt was es zu wissen gibt. 😀

Zu Besuch in La Boca mit unserer charmanten Führerin Carol von ANDA Travel, bei der man wirklich gute Einblicke in das Gemeinschaftsleben vor Ort erhält – das etwas andere Buenos Aires eben.

Cristina Mangravide, die der Jugendorganisation „Los Pibes del Playón“ vorsteht, kümmert sich vorwiegend um die Anliegen junger Menschen und sucht diese durch Schulungsprogramm von der Straße und Drogen wegzubekommen: In der „Escuela de Panadería“ sind auch Besucher eingeladen, süße „Alfajores“ selbst herzustellen!

Der Mate-Tee ist ein wahres Ritual und wird in diesen „kürbisähnlichen“ Bechern wie sie genannt werden, serviert. Der Trick besteht darin, bis zum letzten Tropfen zu schlürfen und sich nicht zu bedanken, bis man keinen Tee mehr möchte. All das und mehr lernen wir während unserer Tour!

„Eloisa Cartonera“ ist eine lokale Hilfsorganisation, die Menschen beschäftigt „guten Müll“ wie verwertbaren Karton und Papier zu sammeln um daraus einfache, jedoch schön gestaltete Bücher zu machen. Wir kaufen zwei dieser bunten Exemplare und unterstützen die Community dadurch direkt.

„Cartoneros“, oder „Karton-Sammler“, haben quasi die Müllabfuhr in diesem Bereich privatisiert und sich nach der Krise von 2001/2002 über Wasser gehalten: Hier hat der lokale Künstler Marjan Grum die Arbeit dieser Menschen in einer Skulptur zum Ausdruck gebracht.
Urban Biking: Nachhaltigkeit auf zwei Rädern
Nach unserem Besuch in La Boca entscheiden wir uns für eine gemütliche Radtour durch die nördlichen Bezirke der Stadt Buenos Aires, darunter Recoleta und Palermo Soho. Von den Erwartungen der schnellen, effizienten Website von Urban Biking, welche ebenfalls zum „Netz für Verantwortungsvollen Tourismus“ zählen, werden wir auch während der Radtour mit dem jungen Argentinier Gonzalo nicht enttäuscht: Otra vez! Otra vez!
Nach ca. vier Stunden und angenehmen 26°C unter der argentinischen Sonne sind wir mit den Radwegen und Rädern der Millionen-Metropole, welche erst vor kurzem eingeführt wurden, durchaus zufrieden und vor allem unfallfrei unterwegs. Ein Glück!

Radtouren sind ein guter Tipp, um eine großflächige Stadt wie Buenos Aires in wenigen Stunden zu erkunden!

Noch mal Mate-Tee (was sonst): Beim entspannten Umtrunk beantwortet Gonzalo geduldig alle unsere Fragen zu Argentinien und geht darüber hinaus soweit, uns von seinen Ansichten zu Politik und Gesellschaft zu berichten. Sehr interessant, in jedem Fall.

Ich habe beschlossen: Ich LIEBE Mate-Tee. Vor meiner Abreise muß ich noch so einen „Kürbis“ (so nennen die Argentinier das Trinkgefäß) kaufen …

Zum Abendessen empfehlen wir die gemütliche Atmosphäre des Hafens von Puerto Madero, der mit modernen Installationen wie dieser Fußgängerbrücke lockt.

@Puerto Madero: Aussichten wie diese verwöhnen uns auf unserer Reise durch Buenos Aires … Ein „Sommernachtstraum“!

Abendessen im Restaurant La Rosa Nautica: Hier probiere ich zum ersten Mal eine Mischung aus peruanisch-japanischen Sushi aus. Sehr köstlich, mit frischem Fisch.

So sehen glückliche (Rucksack)Touristen aus: Man gönnt sich ja sonst nichts. Also ab und an … ran an den Mann 😀
Darf ich Euch noch mehr „servieren“? Unternehmt einen weiteren Spaziergang mit uns:
Dankeschön an ANDA Travel & Urban Biking für die Organisation unserer „La Boca Beyond Caminito“ & Radtour in Buenos Aires. Alle Meinungen sind meine eigenen.
4 Kommentare
Liebe Elena,
ich musste mich zunächst an den Geschmack des Mate Tees der sehr bitter anfangs erscheint gewöhnen. Wie ging es dir?
Tja, der Mate-Tee ist in der Tat gewöhnungsbedürftig, jedoch in jedem Fall ein Muss für jeden Südamerika-Besuch 😀
Zumindest sollte man dieses Getränk, einfach auch um in die Kultur des Landes einzutauchen. Ein schöner Brauch, den ich überall in Argentinien wiederfinde!
Wie habe ich La Boca geliebt, als ich vor zwei Jahren zum ersten Mal dort war. Als ich vor zwei Monaten wieder in La Boca war, hat es mir überhaupt nicht mehr gefallen. Irgendwie habe ich die ganzen Touristenmassen vor lauter Tango-Tänzern und Straßenmusikanten beim ersten Mal wohl übersehen.
Liebe Cornelia,
Ja, auch wir haben zahlreiche Touristen gesehen, allerdings war die Tour echt toll organisiert da wir eben auch Community Projects, die „Back Streets“ & etwas mehr gesehen haben, als die meisten Touristen so erleben. Ist immer wieder empfehlenswert, Reise-Erlebnisse mit den Einheimischen zu organisieren!