„Oh, Canada. Eh!“
Beim Anblick der Niagara-Fälle, rund eine Autostunde südliche von Toronto, muss ich unwillkürlich seufzen. Rund sechs Wochen habe ich nun in diesem wunderbaren Land der Poeten, Abenteurer & warmherzigen Menschen verbracht, und heute ist mein 33. Geburtstag. Oh Canada. Eh! Und ich bin nicht alleine mit meinem Seufzer. Schon mehrfach wurde die internationale Dinner-Show „Oh Canada. Eh!“ zum besten TripAdvisor-Reiseerlebnis in der Region rund um die Niagara-Fälle gewählt, und auch ich kann dem Lobgesang der vielen Besucher nur beipflichten. Wunderbar und gesegnet, wer in diesem Ambiente seinen Geburtstag verbringen kann …
Doch die Region rund um die Niagara-Fälle bietet noch viel mehr. Dazu zählt beispielsweise, einfach mal „abzuheben“ …
… und einen einzigartigen Rundflug mit Niagara Helicopters zu unternehmen, der Euch die Niagara-Wasserfälle von ganz oben aus betrachten lässt. Gewaltig! Erst aus der Luft wird beispielsweise klar ersichtlich, dass die Niagara-Fälle tatsächlich aus „zwei Wasserfällen“ bestehen. Ebenso lohnend ist der Besuch im lokalen IMAX Kino: Der Film dort klärt uns über die Bedeutung des Wortes „Niagara“ auf, „Donnerndes Wasser“ in der Sprache der Ureinwohner, und wir lernen so einiges über heldenhafte Versuche (und Unfälle), die Niagara-Fälle zu „überqueren“ … So leicht wie die Abenteurer im Film würde ich das nicht nehmen! Erst mal nähern wir uns den gewaltigen Wasserfällen mit dem Boot bzw. einer „Zip Line„, der neuesten Attraktion entlang der Niagara-Fälle. Seht Euch das mal an.
Wenn Ihr nach all den Abenteuern genauso hungrig seid wie Ihr, dann verlasst Euch getrost auf folgende #Genussreisetipps.
Wohin zum Essen, wenn man nur gut 24 Stunden an einem neuen, noch unbekannten Ort zu Gast ist? Ganz richtig: Man fragt am besten die Einheimischen nach ihren Tipps. Lindsay Di Cosimo, von WildPlay Niagara zum Beispiel, empfiehlt uns das Paris Crepes Café, und unsere Freunde aus Toronto dazu das Detour Café in Dundas, rund eine halbe Stunde zwischen Toronto und den Niagara-Fällen. Zum Anbeißen schön, sind beide Empfehlungen …
Und wenn wir schon von #Genussreisetipps reden: Wo würdet Ihr in einer Region wie den Niagara-Fällen mit einer solch großen Auswahl an Unterkünften wohl übernachten?
Obwohl wir nur zwei Tage in der Region rund um die Niagara-Fälle zu Gast waren, haben wir uns für zwei verschiedene Unterkünfte entschlossen, wie um auszuprobieren, was die Region uns Wein- und Kulinarik-Liebhabern so alles bietet.
Bereit für das große Finale? Hier kommt es: In Form von zahlreichen Entdeckungen rund um die ausgezeichneten Weingüter der Region!
Das Weinbaugebiet rund um die Niagara-Fälle ist eines von drei in der gesamten Provinz von Ontario und zählt rund 5.000 Hektar Anbaufläche, in etwa vergleichbar mit dem etwas weiter nördlich liegenden Weinbaugebiet Okanagan in British Columbia. Sechs Hauptrebsorten dominieren das Erlebnis: Riesling, Chardonnay, Pinot Gris sowie Pinot Noir, Cabernet Franc und Gamay Noir (besser bekannt als Beaujolais in Frankreich). Wie schon die Auszeichnung VQA in British Columbia konzentriert sich auch die „Ontario VQA – Vintner Quality Association“ auf Qualitätswein-Produktion in allen drei Anbaugebieten in der Provinz Ontario: Niagara, Prince Edward County, und Windsor South am Erie-See. (Hoffentlich komme ich da auch noch hin!).
„Château des Charmes„, dem Weingut mit dem wir unsere Erkundung des Weinbaugebietes beginnen, ist beispielsweise das zweitälteste Weingut in der Umgebung. Rund eine halbe Million Liter werden hier pro Jahr produziert, und das in nur „vier Weingärten“ – die insgesamt aber gut 120 Hektar Anbaufläche umfassen. „New World“, eben!
Aus den 14 Rebsorten produziert „Château des Charmes“ insgesamt 32 verschiedene Weine, von denen mir zwei besonders im Verkostungsgedächtnis geblieben sind: Der Aligoté Weißwein sowie der Gamay Noir Doix Rotwein, beides für mich völlig neue Weinsorten. Was letztere betrifft, so zählt das Weingut gar zu den größten Produzenten in ganz Nordamerika! Und daran hat bestimmt auch das spezielle Mikroklima „Schuld“, denn aufgrund des leichten Anstieges hinter dem Seeufer gibt es hier gar einen kleinen Treibhauseffekt für die Trauben, der zu einem milderen Klima und mehr Rotweinanbau führt. Schon gewaltig, was wir in all der Kürze hier alles lernen. Auch der Sekt ist nicht von schlechten Eltern, wenn ich das mal so salopp formulieren darf. Prost, Ihr Lieben!
Das Inniskillin Weingut ist wohl überhaupt eines der bekanntesten für die Eisweinproduktion in Kanada: In gut 70 Ländern und an 40 Fluglinien wird selbiger exportiert bzw. verkauft. Gut möglich, dass Ihr schon mal ein Fläschchen davon gesehen habt? Verglichen mit vielen anderen Weingütern werden hier nur etwa 10 Hektar Rebfläche unmittelbar rund um das Weingut bestellt, der Rest wird von über 100 Produzenten in der Region an Trauben zugekauft.
Die Weingüter Reif & Konzelmann, welche wir schon alleine aufgrund ihrer deutschstämmigen Namen und ebensolcher Geschichte besuchen, zählen ebenso zu einigen der ältesten Weingüter in Niagara. Sie sind es, die unter anderem so „exotische Rebsorten“ wie Zweigelt kultivieren, die Weinliebhaber wie mich aus dem Kamptal, der Heimat des Zweigelt, aufhorchen lassen.
Das Reif Weingut zählt beispielsweise zu den größten „Estate Wineries“ in der Region und zählt gut 50 Hektar unmittelbare Anbaufläche hinter dem Weinkeller. Beide Weingüter waren federführend in der Entwicklung und Perfektion des kanadischen Eisweines, sowie in der Gestaltung des Markenzeichens VQA, ganz nach dem Vorbild des DOC in Frankreich. Solltet Ihr das Weingut Reif besuchen, lasst Euch deren berühmtes „Terroir & Cheese Tasting“ nicht entgehen: Dabei werden einige der besten hiesigen Weine zusammen mit köstlich-würzigen Käsesorten aus der Region serviert. So finden wir zum Beispiel „Meritage“ Weißwein vor, einen Cuvée aus Sauvignon Blanc & Sémillon, welcher mit frischem Brennessel-Gouda serviert wird. Der darauf folgende Pinot Noir wird mit einem noch würzigeren Gouda angeboten, welcher die Geschmacksnoten des Weines perfekt unterstreicht. Der Eiswein schließlich, welcher in seinen Nuancen Töne von Vanille, Rauch und Honig umfasst, passt überraschend gut zu einem lokalen Blauschimmelkäse … Mmmh! Noch heute liegt mir der Geschmack dieser sagenhaften Verkostung sprichwörtlich auf der Zunge – und Euch nun auch? 🙂
Mehr Reisefotos & Empfehlungen für die Region rund um die Niagara-Fälle findet Ihr hier:
Dazu habe ich nachfolgendes Reisevideo produziert, welches Euch mit auf meine Reiseabenteuer durch West-Kanada nimmt und Euch die Augen öffnet für die Schönheiten von Vancouver bis weit über die Rocky Mountains hinaus. Ton & Lächeln nicht vergessen! 🙂
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Hinweis: Ich wurde von Niagara Falls Tourismus auf meiner Reise zu den Niagara-Fällen und allen genannten Partnern unterstützt. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Neidisch! Gerne wäre ich bei Konzelmann Estate dabei gewesen! Da muss ich einmal bei meiner Indian Summer-Reise auch hin!
Das machen wir – versprochen! Die „Heimat des Zweigelt“ hier in der Neuen Welt müssen wir uns definitiv noch mal genauer ansehen … 😉