Während mein Atem noch keucht, ist meine Seele schon angekommen. Schnell sind wir über die moderne Holzbrücke gelaufen, um ja noch die letzten Sonnenstrahlen des rot schimmernden Sonnenuntergangs zu erwischen. Gewaltig groß und malerisch schön schiebt sich die feuerrote Kugel über die fernen Hügel am Horizont. Dann Stille. Nichts. Nur die leisen Wellen, die sachte ans Ufer des Sees vor uns lappen. Meine Freundin Janett und ich sehen einander an. Unser beider Atem hat sich beruhigt, und nachdem auch die letzten Fotos geschossen sind, bleibt nur noch, sich dem Seelenfrieden hinzugeben. …
Die Rede ist von Hévíz und der einzigartigen, entschleunigenden Naturlandschaft ringsum. Wo Wasserbüffel grasen, der Balaton für den Winter dicht macht und die Bühne freigibt für ein einzigartiges Naturschauspiel: Den heißen See von Hévíz.
Dampf steigt auf, als wir uns bei Tage dem kleinen Kurort Hévíz nähern. „Wo fährt Ihr denn hin, in Ungarn?“, will meine Freundin Gaby wissen. „Ach, Hévíz“, seufzt sie dann und schwärmt zufrieden: „Was für ein schöner Ort. Ursula und ich waren oft dort … Das wird Euch gefallen!“
Tatsächlich ist schon die Anreise ab Wien bis Hévíz, gut 100 Kilometer südöstlich von Graz im Westen Ungarn, ungemein entspannend. Die meiste Zeit blinzle ich zwischen müden Augenlidern hervor (meine Teilnahme am Wiener ReiseSalon kurz davor hat mich im wahrsten Sinne des Wortes „umgehauen“!) und genieße es, auf der Rückbank unseres „BlaBlaCars“ Platz zu nehmen; ein Service, welcher aus Deutschlands berühmter Mitfahrgelegenheit hervorgegangen. „Ihr habt Glück“, schmunzelt unser Fahrer Volker und erklärt: „Ich fahre jedes Jahr nach Hévíz. Ein wahrlich schöner Ort. Gut, dass wir alle an just demselben Tag fahren wollten!“
Hévíz also. Als wir in das Ortszentrum abbiegen, malt die untergehende Sonne dem über dem See aufsteigenden Dampf noch die letzten Farbpartikel ins Gesicht. „Was ist denn das“, murmle ich überrascht und reiße die Augen auf.
Vor mir baden viele Dutzend Menschen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in einem offensichtlich wohltemperierten, großen See. Die Energie für das rund 26°C warme, heilsame Schwefelwasser stammt direkt aus dem Schoß von Mutter Erde.
Gewaltig, Hévíz. Eine wahre Entdeckung. Noch heute spüre ich, wie sich das heilende Thermalwasser wie ein angenehmer, nährender Film über meine Haut legt …
… jeden Abend genießen Janett und ich noch eine Runde Wellness im Kolping Familien-Hotel Hévíz, welches neben Platz für Familien auch einen eigenen Ruhebereich für „müde Reiseblogger“ sowie Erwachsene ohne (Klein)Kinder bietet. Das gesamte Areal besteht zudem aus zahlreichen, strohgedeckten Ferienhäusern, welche mich in Charme, Ausstattung & Komfort stark an das Burgenland in Österreich erinnern. Dazu kommt, dass ein jeder hier ausnahmslos gut Deutsch spricht (bei meinen vielen Sprachkenntnissen beschämt es mich fast – noch! – kein Ungarisch zu können!) und wir uns dank ähnlicher Landschaft, Kulinarik und Gastfreundschaft einfach wirklich wohlfühlen und auch mit jedem unterhalten können. Seht Euch mit uns mal um ..
Rund um Hévíz: Mit Wasserbüffeln auf die Weide, zu Kaiserkrone & Kutschen im Schloss von Keszthely, oder einfach nur auf den munter machenden Marktplatz der Stadt!
Schön ist es, sich auf einem Marktplatz zu tummeln. Denn da wie dort, weltweit eigentlich, offenbart sich bei einem solchen Besuch immer ein Stück Kulturgeschichte. Was essen die Menschen so? Was verkaufen sie? Welche „Sprache sprechen“ sie? Wie ist die Stimmung? Was wird geboten? Wer feilscht? Und worum? Janett und ich entscheiden uns für köstliches „Kürtöskálacs“; eine Art Zucker-Gebäck-Rolle, auch „Baumstriezel“ genannt, die wir mit zwei Gläsern roten Glühwein verspeisen. Herrlich, so ein zweites Frühstück auf dem Markt von Hévíz.
Wenig später fahren wir mit unserer lokalen Insiderin Krisztina noch in das benachbarte Keszthely, wo wir dem berühmten Schloss sowie dem nahe gelegenen Balaton-See einen Kurzbesuch abstatten. Beide Ausflugsziele machen Lust auf mehr und vor allem darauf, im Frühjahr bzw. Sommer wiederzukehren: Wenn alles blüht, das Baden im großen Plattensee möglich ist und wir wieder T-Shirts tragen können! Doch dick eingemummelt, mit Glühwein in der Hand und fast ohne Touristen ringsum unterwegs zu sein, hat eben auch was Schönes.
Hier also unsere #Genussreisetipps für Hévíz & Umgebung für Euch:
Und Ihr? 🙂
Hinweis: Wir wurden von der Stadt Hévíz eingeladen, Naturlandschaft, Wellness & Erholung in Ungarn zu erleben. Alle Meinungen sind meine eigenen.
3 Kommentare
Liebe Elena, ich war tatsächlich schon im März in Heviz und auch im August… da fehlt der Winter tatsächlich wohl noch als Eindruck. 🙂 Dein Bericht macht auf alle Fälle Lust auf eine Reise, auch mal im Winter.
Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
Danke Dir für Dein Feedback! Tatsächlich, es war und ist eine wunderschöne Zeit, die Region um den Balaton so ruhig zu erleben. Einfach passend .. dazu der dampfende See, die stille Natur .. Auch ich würde jederzeit wieder hinfahren!