Meine Reise nach England … Nostalgie. „Sommerwetter“. Fish’n’Chips. Was auch immer Ihr mit England assoziiert, ich muss schon sagen dass ich wirklich gerne herkomme. Sei es für einen weiteren Besuch der allzeit aufregenden Welthauptstadt London, in der ich als 19-Jährige ein Jahr gelebt habe, bis hin zur Entdeckung mir noch völlig unbekannter Landstriche wie dem „Garden of England„, Kent: „I just love (the) British!“ 😀
„Ladies and gentlemen, we are shortly due for landing at London Heathrow Airport … the outside temperature is 28°C …“ So viel zum Klischee miserabler englischer Sommer: Als ich aus dem Flugzeug aussteige, grüßt mich dieselbe schwüle Luft wie zuhause in Österreich: Heiße Südwinde hier im englischen Norden ?? Da trifft es sich gut, dass ich dieses Mal vorhabe in den „kühlen“ Garten Englands zu reisen. Um dort einerseits mehr über das Kent Creative Coast Kreativ-Reisen-Netzwerk an der Küste rund um Whitstable zu erfahren sowie die aufregende „Mother Church of England“, die Kathedrale von Canterbury zu besuchen. Fangen wir mal mit Zweitem an: Ich bin beeindruckt. Wirklich. Und Canterbury West ist nur 50 Minuten von London St. Pancras mit dem Hochgeschwindigkeitszug entfernt – es lohnt sich wirklich hierher zu kommen.
Ein altes Sprichwort besagt: Du öffnest entweder Deine Brieftasche oder Deinen Mund. In meinem Fall war es Zweiteres: Als ich auf der RDA Gruppenreisemesse in Köln auf die charmante Therese Heslop von der Kathedrale von Canterbury treffe, vereinbaren wir im Handumdrehen meinen Besuch hier in Canterbury. Danke, Therese, für die Vermittlung an Deinen wunderbaren Kollegen Colin, meinen ganz privaten „Storytelling-Guide“ an diesem Morgen: Colin ist Meister im Erzählen von Geschichte durch Geschichten und erklärt mir sämtliche Zusammenhänge rund um die bewegte Geschichte der Kathedrale von Canterbury, der Anglikanischen Kirche und ihren fortwährenden Machtkämpfen mit den Königen der Zeit.
Kent Creative Coast: „Escape To Create“ mit Catriona Campbell
„Ich habe uns für 13.00 Uhr einen Tisch im Restaurant JoJos reserviert und hoffe, das ist OK für Dich?“ Aber selbstverständlich! Wenn man wie ich zum ersten Mal in eine süße englische Kleinstadt wie Whitstable am Meer reist, ist es wohl nie verkehrt mit einem der besten Restaurants der Stadt zu beginnen. (Gourmets, die wir sind :D). „Wir kommen wirklich gerne hierher“, Catriona und ihr Mann Adam begrüßen mich auf das Herzlichste und holen mich mit ihrem blauen Volkswagen Beetle Kabrio ab. „So ein Glück, immer mit den Einheimischen zu reisen!“ denke ich mir noch, als der Wind an meinem Haar zieht und sich so langsam echte Urlaubsgefühle einstellen wollen …
Das Kreativ-Reisen-Netzwerk „Kent Creative Coast“ wurde vor drei Jahren von Catriona Campbell gegründet, selbige beschränkt sich in der Zwischenzeit jedoch eher darauf ihrer eigenen schöpferischen Kunst nachzugehen. Der Name der „kreativen Küste Kents“ aber ist dank zahlreicher Initiativen in diesem Bereich geblieben und reflektiert auch heute noch die lebhafte Kreativ- und Kunstszene der Region. „Die Abkürzung #kentcreativecoast wird gerade beim Nachrichtendienst Twitter immer stärker genutzt … und hat zu einem wirklichen Schneeballeffekt geführt, indem sich mehr und mehr Leute beteiligen“, erklärt mir Catriona gerade. Gleichzeitig führt sie an, mit welcher Herausforderung sie und viele andere Kreativ-Reisen-Netzwerke weltweit kämpfen: Die Welt der Künstler & Kreativen mit jener der Tourismusbehörden und Vermarkter zusammenzuführen. „Ich habe meine Karriere bei Contiki Travel begonnen und war danach 10 Jahre lang Marketingleiterin für London Tourismus. Ich weiß, wie schwer es sein kann, diese beiden Welten zu vereinen, gleichzeitig sehe ich jedoch, dass mehr und mehr Leute aus beiden Bereichen zusammenarbeiten wollen.“ Catrionas Werdegang und ihre Erzählungen beeindrucken mich, auch dass sie sich bewusst entschieden hat London den Rücken zu kehren und an die Küste nach Whitstable zu ziehen, um hier den kreativen Tourismus zu fördern. Beide leben wir von der Leidenschaft für „kreative Reisen“, beim Austausch mit der einheimischen Bevölkerung in Kreativ-Workshops Neues zu lernen wie beispielsweise regionale Küche, Malkurse oder aber auch … wie man Austern zubereitet. „Das ist dann wohl unser ‚Welterbe’“, lacht Adam gerade, „doch Spaß beiseite: Das ist es wirklich! Die Whitstable Oyster Company gehört zu den ältesten Handelsgesellschaften der Welt, und die Austern von Whitstable wurde schon von den Römern geschätzt und bis ins ferne Italien gehandelt.“
Wie gut trifft es sich da, dass ich genau rechtzeitig zum Besuch des jährlichen Austernfestivals hier bin. Sehen wir uns das mal an: Folgt mir auf meinem Austern-Spaziergang am Strand und seht, wie glücklich der Sommer in England sein kann …
2 Kommentare
Spannend sind die Geschichten um Menschen wie Catriona, die sich um kreative Erlebnisse für Gäste bemühen!
Danke,
Genau das finde ich auch! 😀