Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, steckt mitten im Vorbereitungsfieber für 2017. In diesem Jahr nämlich feiert das Land 150 Jahre Konföderation, ein für die meisten Kanadier wichtiges Datum in der jungen Geschichte des zweitgrößten Landes der Erde. „Was wirst Du da machen, Kirk?“, frage ich Kirk Brant, unseren Guide von Indigenous Walks am Beginn unserer Kulturführung durch die Innenstadt Ottawas. Er lächelt und bedeutet mir kurz: „I’ll be gone fishing.“ – „Ich werde unterwegs zum Angeln sein.“
Die Geschichte von Ottawa, bzw. Kanada ganz allgemein, ist keine leichte. Vor allem, wenn es um die Verständigung zwischen den Ureinwohnern des Landes sowie sämtlichen Nachfahren der ersten (europäischen) Einwanderer geht.
Bei unserem ersten Besuch in der Stadt Ottawa haben wir uns dafür entschieden, selbige erst mal aus der Perspektive der Ureinwohner kennen zu lernen und zu erfahren, wie eng und mitunter problematisch deren Geschichte mit der heutigen Gesellschaft verwoben ist.
Gleich zu Beginn eröffnet uns Kirk, dass es „insgesamt über 70 verschiedene Stämme an Ureinwohnern in Kanada gibt. Ich selbst gehöre zu den Mohawk. Wir sind vor allem als ein Volk der Fischer bekannt: Drei Flüsse fließen hier in Ottawa zusammen, die Grundlage unserer ersten Siedlungen hier. Von Anfang an war uns das Land als ein Ort der Versammlungen, des politischen und sozialen Austausch sowie als ein Austragungsort großer Feste & Feierlichkeiten bekannt.“
„Immerhin gibt es nun einen öffentlichen, politischen Diskurs über die Schattenseiten der Vergangenheit. Das philosophische Problem aber bleibt bestehen“, führt Kirk weiter fort. „Es ist in etwa so, als würde ich mir Dein Auto nehmen, öffentlich bekunden dass es nicht rechtmäßig ist, aber dennoch weiter damit herumfahren.“ Dazu kommt natürlich, dass man die Geschichte eines Landes nicht so einfach wieder zurechtrücken kann, womit bekanntlich auch andere Nationen wie etwa Australien zu kämpfen haben.
„Gleichzeitig gibt es auch ganz andere Geschichten. Nehmt nur einmal die Statue von Joseph Brant hier, zum Beispiel. Ich bin sein direkter Nachfahre in sechster Generation, um 1700 wurde er von den Engländern als „nobler Indianer“ verehrt und durfte als Diplomat und Stammeskämpfer sogar zum englischen König reisen. Könnt Ihr seinen Haarschnitt mit dem Pferdeschwanz erkennen? Angeblich hat er damit den „haarigen“ Grundstein für die frühe Punk-Bewegung gelegt! Wir sehen heute zu ihm als ein ‚Vater Kanadas‚ auf, denn er hat Kanada im Kampf gegen den Einmarsch US-amerikanischer Truppen auf Seiten Englands verteidigt …!“
Und wenn Ihr schon mal in Ottawa seid, unbedingt das Parlament besuchen. Der Eintritt ist obendrein kostenlos.
Nach gut zwei Monaten Reisezeit in Kanada fühlt sich die Ankunft in der Hauptstadt wie das fehlende Puzzleteil einer „großen ganzen Reiseerfahrung“ an. Einige noch offene Fragen konnte ich hier beantworten und darüber hinaus weitere Einblicke zur Geschichte des Landes gewinnen. Der Besuch des Parlaments ist deshalb gleich doppelt ergiebig: Nicht nur ist dieser eine günstige und schöne Möglichkeit, die Erkundung Ottawas zu beginnen, sondern bietet auch eine durchaus spannende, lebhafte Geschichtsstunde zur Kultur in Kanada. Seht Euch das mal an.
Nun aber zum kulinarischen Aspekt der Hauptstadt Kanadas. Wo wären wir denn, wenn Euch Creativelena nichts über die gute Küche verraten würde ..?
Den einen oder anderen Genussreisetipp darf ich Euch nicht vorenthalten. Wer schon mal in Ottawa war, wird mir zustimmen, dass der beste Ausgangspunkt für kulinarische Entdeckungsreisen der sogenannte Byward Market ist. Selbiger nämlich ist sogar noch Sonntag Nachmittag oder Abend voller Leben, wenn andere Stadtteile sich bereits für die bevorstehende Arbeitswoche „schlafen legen“. Hier unsere Foodie-Tips für den Stadtbesuch von Ottawa.
Wenn Ihr mehr darüber erfahren wollt, kann ich Euch zudem nachstehendes, appetitanregendes kulinarisches Reisevideo empfehlen:
[su_youtube url=“https://youtu.be/WJPdV_VkSXE“ width=“800″]
Zu guter Letzt ein paar Fashion- & Hotel-Tips für Ottawa!
Ja, liebe Leser, es ist wahr: Ich habe mich verführen lassen. Mehrere Stunden war ich im Einkaufszentrum der Hauptstadt und habe es obendrein wirklich genossen! Eigentlich bin ich ja mehr zu Abenteuern wie Wandern, Campen oder Kayaken hier in Kanada! Doch ich muss gestehen, so ab und an macht Shoppen dann doch richtig Spaß! Und wenn dann noch eine neue Winterjacke, Kurzstiefel, Wollkleid & mehr als Erfolg winken, dann ist der Tag gerettet. Ach, Ihr wisst ja wie das ist. Ab und zu muss „Frau“ sich auch einfach mal was gönnen!
Interessiert? Hungrig? Hier ist meine komplette Ottawa Fotogalerie:
Dazu habe ich nachfolgendes Reisevideo produziert, welches Euch mit auf meine Reiseabenteuer durch West-Kanada nimmt und Euch die Augen öffnet für die Schönheiten von Vancouver bis weit über die Rocky Mountains hinaus. Ton & Lächeln nicht vergessen! 🙂
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Hinweis: Ich wurde bei meiner Reise nach Ottawa von Tourism Ottawa unterstützt. Alle Meinungen sind meine eigenen.