Lappland lässt mich nicht mehr los. Auch oder gerade nach gut einer Woche im Alltag muss ich immer wieder an den Zauber der weiten Winterlandschaften und ihrer absoluten Stille hoch oben im Norden Europas denken.
Einfach grandios. Das ist die Bühne Finnland, bzw. Lappland. Und dieses schier endlos scheinende Winter-Weiß. Wer auch nur einen Hauch an Winterfreude verspürt, wenn die weißen Winterflocken vom Himmel fallen, der ist hier bestens aufgehoben.
Heute entführe ich Euch Kraft meiner Erinnerungen zu den schönsten, skurrilsten und eindrucksvollsten Plätzen im Osten von Lappland. Dabei lernen wir …
1. Eis ist nicht gleich Eis.
E(i)s ist relativ. Mal pastellblau, dann uringelb, türkis, grau, ocker oder gar rosafarben: Eine solche Bandbreite an Farbspektren habe ich bislang noch nicht gesehen. Alles weiß hier im hohen Norden? Wer nichts weiß, muss alles glauben!
2. Gefrorene Wasserfälle sind zum Klettern da.
Sowie zum Staunen. Sowieso. Doch wer’s ganz genau wissen will, nimmt die Dienste eines lokalen „Lappland-Safari“-Veranstalters in Anspruch, die an schaurig schönen Schauplätzen wie dem Korouoma-Nationalpark im Osten Lapplands Abseilen am gefrorenen Wasserfall anbieten. Worauf Ihr dabei gefasst sein solltet, zeigt Euch dieses Foto.
3. Wasserdampf kann auch Brücken bauen.
So ges(ch)ehen beim gemütlichen Schneeschuhwandern im Oulanka-Nationalpark in Lappland: Echt abgespact ist der Blick auf dieses Landschaftsidyll hier. Denn bei genauer Betrachtung zeigt sich: Wasserdampf allein ist für die aus Abertausenden Eis- und Schneekristallen entstandene, natürlich geformte Brücke über den Fluss verantwortlich! So etwas habe ich tatsächlich noch nie gesehen.
4. Huskies haben’s gerne gemütlich.
Wie die Gemütlichkeit Lappland’s im Winter aussieht, ist allerdings nicht jedermann’s Sache. Huskies beispielsweise halten ihre Nase auch dann stoisch in den Wind, wenn selbiger -40C mit sich bringt. Ihr wahrhaftig dichtes Fell schützt sie vor sämtlichen Kälteeinbrüchen. Wo sie, wie hier beim Besuch der Huskyfarm „Erä Susi“ nächtigen, zeigt Euch folgendes Bild.
5. Menschen natürlich auch.
Sofern wir das bei diesem tief verschneiten Haus noch beurteilen können. Gesehen am höchsten Hügel der Region Ruka-Kuusamo.
6. Auch wer’s sportlich mag, hält sich gerne mit andächtigen Blicken auf bizarre Landschaften wie diese auf.
Schifahren in Lappland ist ein wahres Erlebnis: Für mich als „alte Snowboarderin“ mit knapp 20 Jahren Erfahrung ist der Sport an sich ja ein Klacks. Doch Ausrüstung hier auszuleihen, wo Schnee, Wind & Wetter einfach ganz anders sind, ist noch mal genügend Aufregung wert. Vor allem, wenn selbst der Blick auf die simple Schleppliftanlage wie hier „echt abgespact“ wirkt!
7. Sonnenuntergang dauert im Winter stundenlang.
Ebenfalls bizarr, hier am 60. Breitengrad Nord! Wenngleich die Sonne sich nur ein ganz klein wenig über den Horizont schiebt, so braucht sie dennoch ein bis zwei Stunden, um vollends unterzugehen. Dass sie uns dabei mindestens ebenso lang ihr goldrotes Licht bzw. im Anschluss die berühmte „blaue Stunde“ spendet, ist eine neuerliche Ablenkung vom Schifahren in Lappland. Seht Euch das mal an.
8. Abendzeit ist Saunazeit.
Jedes finnische Haus, so habe ich mir sagen lassen, besitzt eine Sauna. Doch nur ein Ort kann von sich behaupten, eine wahrhaftige Eis-Sauna zu haben: Die „Rukan Salonki Chalets“ nahe der Wintersportregion Ruka-Kuusamo haben dabei das Prädikat Sauna + Kreativität für sich gepachtet. Wie diese genau funktioniert und was wir bei unserem Besuch dort so alles erlebt haben, ist Gegenstand eines weiteren Reiseberichtes hier auf meinem Blog.
9. Polarlichter gehören mit zu den schönsten Phänomenen, welche ich je nachts am Himmel erspäht habe.
Nach der Sternenbeobachtung in der Atacama-Wüste Chiles sind die Polarlichter ein weiteres Highlight eines jeden Nachtschwärmers bzw. nordwärts Reisenden. Gerade jetzt im Februar soll die Zeit dafür besonders gut sein, sagt man uns. Prompt werden wir fündig: An einer klaren Nacht zeigen sich die ersten Polarlichter bereits um 19.00 Uhr abends! Euphorisch betreten wir wenig später unser Restaurant in Ruka: Wer hätte gedacht, dass wir die famose Aurora Borealis gar von unserem beleuchteten Dorf aus sehen würden?
10. Der „Morgen danach“ ist in Lappland immer schön. Egal ob durchgezecht, Polarlichter geschaut oder einfach nur tief geschlafen.
Hier muss man einfach innehalten. Stille walten lassen. Spüren, fühlen, hören: Nichts, absolut nichts, kein Ton durchdringt die tief verschneite, weiße Winterlandschaft vor dem Fenster. Wer einen Ort zum Meditieren sucht .. Lappland bietet nicht einen, sondern Tausende.
Wunderschön hier.
Noch mehr Bilder aus Lappland & Helsinki gefällig? Hier sind sie. Bis bald in Finnland! 🙂
Hinweis: Wir wurden von VisitFinland zu dieser Reise nach Lappland & Helsinki eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Tolle Bilder, tolle Geschichte(n)!!!
Vielen Dank, liebe Ingrid! 😀
Ich würde sofort wieder nach Lappland reisen. Und Du?