Ich muss erst mal zur Ruhe kommen. Nach 48 Stunden purer Eindrücke aus solch besonderen Regionen wie dem Kärntner Lesachtal sowie dem Oberen Gailtal, beide zur weltweit 1. Slow Food Travel Destination gekürt, schwirrt mir immer noch der Kopf. Was für ein Abenteuer. Erst mal ankommen.
Die Stimmung auf dem 70 Stellplätze großen AlpenCamp in Kötschach-Mauthen ist … herrlich unaufgeregt.
„Anfang Juni, zur Vorsaison, ist noch nicht so viel los ..“, begrüßt uns Sepp Kolbitsch lächelnd und führt uns zu „unserem Haus“. Jawohl, Ihr habt richtig gelesen: Ein Ferienhaus auf dem Campingplatz. Ob Ferienhütten, Bungalows, Appartements, Zimmer oder Wohnwagen: Campingplätze bieten längst mehr als reine Stellplätze für Wohnwagen oder Zelte. Zwei Tage lang nächtigen wir in den gemütlichen, überaus großzügigen Ferienhütten, die allesamt aus unbehandeltem Massivholz gebaut sind.
So gut habe ich schon lang nicht mehr geschlafen ..
Auch rund um das AlpenCamp regiert der Umweltgedanke. Wir unternehmen eine Ausfahrt mit Segway & Ebike zur Erkundung der näheren Umgebung!
Über meine ersten Abenteuer auf einem Segway habe ich Euch ja bereits hier berichtet. Auch der Kategorie „Ebike“ widme ich hier auf dem Reiseblog eine eigene Rubrik an Erzählungen! So ist es nicht verwunderlich, dass ich mich dieser Tage auf einen Segway stelle, als wäre nichts gewesen .. Tatsächlich könnt Ihr das alle, denn das Ding ist wahrlich kinderleicht zu bedienen, und reagiert sehr intuitiv auf Steuerungs-Manöver. Helm auf, los geht’s! Wer Segways misstraut, schnappt sich eines von Sepp Kolbitsch‘ Ebikes. So oder so ist Spaß garantiert.
Ganz anders die Energie, die von Bergführer, Bergretter & Obmann des lokalen Alpenvereins in Mauthen ausgeht. Sepp Lederer ist ein ruhiger Mann, der sich gerne Zeit nimmt: Für die gute Geschichte, die wunderbare Natur, und auch die neuzeitlichen Blogger mit ihren vielen, vielen Fragen ..!
„Jo, dos war kurz nachdem I den Dalai Lama getroffen habe ..“, sagt Sepp da und deutet auf eine seiner ungezählten Ehrenurkunden und Auszeichnungen im Alpenvereinshaus Kötschach-Mauthen. Seine Aussagen diesbezüglich murmelt er genauso gleichmäßig wie die über die Bergpflanzen oder die Kriegsgeschichte am Plöckenpaß, der unmittelbaren Grenze zu Italien. Sepp ist kein Mann der großen Worte oder Lobhudeleien – schon gar nicht auf sich selbst. Erst die Tatsache, freiwillig so viel Zeit mit uns verbringen zu wollen, uns extra an einen kleinen, romantischen Bergsee (den atemberaubend schönen Grünsee!) zu fahren und dort sogar einen opernreifen Tenor auf die Berge anzustimmen, drückt in all seiner Bescheidenheit aus, dass er unsere Gesellschaft wirklich genießt. So zumindest mein Eindruck von der besonderen Bergtour mit dem Menschen, der laut eigenen, bescheidenen Angaben „um die 200 Menschenleben“ gerettet hat.
Schon jetzt freue ich mich, in die Region Kötschach-Mauthen wiederzukehren (genug Motive gibt es ja!) und dem AlpenCamp vielleicht auch im Winter? einen Besuch abzustatten: Wenn alles ruhig ist und viel Schnee liegt, ist es in den gemütlichen Ferienhütten doch sicher auch gut kuscheln ..? 😉
Ihr wollt wissen, wie es weitergeht? Folgt mir auf meinen #Umweltzeichen Reloaded-Spuren entlang der zwei weiteren Kärntner Camping-Betriebe, die wir im Rahmen unserer Reise Anfang Juni besucht haben: „Von Honigbienen, Absprunggedanken & Kunstgriffen im Kärntner Camping Rosental Roz“ sowie der „sagenhaften Tuchfühlung mit dem Millstättersee am SeeCamping Mössler“ berichte ich Euch hier.
Meine liebe Freundin & Blogger-Kollegin Lucie Täubler hat zudem folgenden schönen Blog-Beitrag verfasst: „Drei nachhaltige Glamping-Destinationen in Kärnten“.
Hinweis: Wir wurden von den Camping-Betrieben AlpenCamp, Camping Rosental Roz sowie SeeCamping Mössler zu der Reise nach Kärnten eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
4 Kommentare
Wunderschöne Geschichte mit tollen Bildern. Ich fühle mich wie ein Model 🙂
Danke für den herrlichen Bericht zum wichtigen Thema Nachhaltigkeit. Das Umweltbewusstsein, egal wo, ob im Sterne-Haus oder am Campingplatz muss gestärkt werden und die Gäste darauf sensibilisiert werden. So wie Sepp das macht, funktioniert’s ganz bestimmt! 🙂
LG Lucia
Liebe Lucia,
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Schön, dass Du die Reise mit uns so sehr genossen hast: Ich freue mich auch schon auf Deinen Bericht sowie Deine Sicht der Dinge !!
Das Thema Nachhaltigkeit ist ganz wichtig anzusprechen – auch und gerade beim Reisen. Hier sind uns die Kärntner Camping-Betriebe Vorbild 🙂
Ganz lieben Gruß,
Elena
Ganz toller Post! Beindruckende Bilder und sehr interessanter Text, der zum Nachdenken anregt! Das Thema Nachhaltigkeit sollte wirklich mehr in die Köpfe der Menschen eindringen. Vor allem beim Thema Reisen. Ich finde es oft so unverantwortlich, wie sich manche Menschen abseits ihrer vertrauten Umgebung benehmen. Ressourcenverschwendung passiert hierbei leider einfach viel zu oft. Gerade in Kärnten könnte man bei Wanderurlauben etwa super auf die Öffis zurückgreifen. Die stw haben ein gut ausgebautes Netz und die Fahrpläne kann man immer schnell online abrufen, heutzutage hat ja eh jeder ein Handy. Außerdem spart man Energie, Verschmutzt die Luft um ein Vielfaches weniger und hat keine Probleme mit der Parkplatzsuche beim Start der beliebten Wanderwege. Was gibt es also besseres, als öffentlich zu fahren? Lieben Gruß, Katrin
Liebe Katrin,
Tausend Dank für Dein aufrichtiges und ausführliches Feedback, über das ich mich sehr freue! Es ist wirklich schön zu hören, dass sich mehr Menschen wie Du Gedanken zum Thema Umweltschutz und nachhaltige Verkehrsmöglichkeiten machen. Gerade beim Reisen lernt man durch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im besten Fall noch mehr Leute kennen, erhält wertvolle Tipps und kann eine Region wesentlich stressfreier als beispielsweise mit dem Auto erleben. Aktuell kann ich Dir dies gar aus Kanada bestätigen, wo ich soeben auf der (öffentlichen) Reise mit dem Zug durch die Rocky Mountains bin 😀
Ganz lieben Gruß nach Kärnten und alles Gute Dir!