Vielen Dank Dir, Sasha. Danke dafür, dass wir einander auf unseren Reisen in Neuseeland begegnet sind. Und dass Du mein Freund aus Winnipeg geblieben ist, der unter anderem wesentlich dafür verantwortlich ist, dass ich es bei all meinen Trans-Kanada-Abenteuern bis nach Winnipeg geschafft habe. Kaum etwas habe ich davon geahnt, dass Winnipeg so eine faszinierende Destination für Kulturreisende wie mich wäre. Und umso mehr möchte ich Euch heute, hier und jetzt davon berichten. Oder habt Ihr schon mal von einem einwöchigen Winter-Prärie-Festival, dem „Festival du Voyageur“ gehört? (Eines Tages komme ich dafür zurück). Dass der Nachrichtensender Aboriginal Peoples Television Network, ein Gründungsmitglied des „World Indigenous Television Broadcasters Network“, seinen weltweiten Hauptsitz in Winnipeg hat? Dass die Stadt eines der meistbeachtetsten Museen Kanadas besitzt, nämlich das Kanadische Museum für Internationale Menschenrechte?
Letzteres dürft Ihr Euch wirklich nicht entgehen lassen. Denn ja, dieses Museum ist schon echt etwas Besonderes.!
Zunächst einmal schlage ich vor, Ihr beginnt wie ich im Herzen Winnipegs mit der Erkundung des „historischen Stadtplatzes“ genannt „The Forks“ …
… bei der mir die gute Karrie im Rahmen einer geführten Natur-, Kultur- und Geschichts-Tour so einiges über die Zusammenhänge der Besiedlungsgeschichte von Winnipeg erzählt. Karrie selbst hat dazu beste Voraussetzungen, denn sie ist „Métis“, stammt also teils von europäischen Vorfahren, teils von den Ureinwohnern Kanadas selbst ab. Diese haben schon viele Jahrtausende lang hier am Zusammenfluss des Red & Assiniboine Rivers von Winnipeg gelebt. Eine großartige Einführung in eine noch faszinierendere Welt der Geschichte. Seht Euch das mal an.
Wenn Ihr Winnipeg an einem Mittwoch Abend besucht, lasst Euch auf keinen Fall die sogenannte „Mikinak-Keya Spirit Tour“ des Kanadischen Museums für Menschenrechte entgehen …
… und das sage ich gerne und stolz als jemand, die bereits zahlreiche ausgezeichnete Museen weltweit besucht hat, darunter das Guggenheim Museum in Bilbao oder das Te Papa Nationalmuseum in Wellington, Neuseeland. Das „Canadian Museum of Human Rights“ geht jedoch noch mal einen ganz eigenen Weg. Ein architektonisches Wunderwerk, drückt es doch gleichzeitig die Vorzüge moderner Konstruktionstechniken aus und hält dabei auch noch eine Reihe spannender Symbole aus der Kultur der Ureinwohner Kanadas bereit. Der Schlüssel dazu ist die „Mikinak-Keya Spirit Tour„, welchen jeden Mittwoch Abend um 19.30 Uhr stattfindet. Diese einzigartige Besucherführung bringt uns das Museum nahezu menschenleer näher und bildet eine Brücke zwischen der Architektur sowie den Erzählungen, Liedern und Geschichten der Stammesältesten aus der Provinz Manitoba. Wunderschön. Kommt mal mit …
… bringt mir zahlreiche Zusammenhänge, Verständnis-Ebenen und Weisheiten aus dem reichen Kulturschatz der Ureinwohner Kanadas näher, vor allem was die sogenannten „Seven Sacred Teachings“ – Sieben Heiligen Lehren angeht. Hier ein kleiner Auszug dessen, was ich an diesem Abend gelernt und erfahren habe:
„In unserer Kultur herrscht Gleichgewicht. Männlich & weiblich. Großvater Sonne und Großmutter Mond. Aktuell gehen wir durch den ‚fallenden Laub-Mond‘, eine Zeit in der wir uns von Altem, Belastendem, trennen sollten …
Der Wolf: Er unterrichtet uns in der Kunde der Demut. Jedes Mal, wenn Wölfe einander begegnen, begrüßen sie einander in Demut. Keiner ist dem anderen prinzipiell höher gestellt.
Der Biber: Er lehrt uns Weisheit. Zu wissen, welche Gaben wir besitzen, und wie wir sie einsetzen können.
Der Büffel: Er gebiert uns Respekt.
Der Sabe, unser Geist, lehrt uns Ehrlichkeit. Der Beschützer unserer Bäume. Sei ehrlich zu anderen, aber allen voran zu Dir selbst.
Die Schildkröte: Sie lehrt uns Wahrheit. Folge den Lehren.
Der Adler: Er unterrichtet uns in der hohen Kunst der Liebe. Der Adler fliegt unter allen Vögeln am höchsten und stellt eine Botschaft zwischen dem Großen Geist und uns Menschen her. Liebe Dich selbst. Lerne Dich kennen. Teile Deine Liebe mit anderen.
Der Bär: Er lehrt uns Mut. Mama Bär würde alles für ihre Jungen tun. Lasst uns mutig sein wie sie ..“
Rund um Winnipeg: Weitere interessante Kulturerfahrungen könnt Ihr auf einer Rundreise mit O-Tour sowie beim Besuch von FortWhyte Alive machen.
Therese von der O-Tour Busfirma ist eine der begnadetsten Stadtführerinnen überhaupt. Ihr Zauber füllt jede noch vorhandene Wissenslücke einer erfahrenen Kanada-Reisenden wie mir, und öffnet mir den Horizont für weitere Reisen in der „Großen Provinz von Manitoba“. Unserer Halbtagstour führt uns entlang des Assiniboine Zoo, wo es Polarbären und einen Blick auf das berühmte, weiße Büffelkalb gibt. Nur wenig später finde ich mich dann auch knapp von einer Herde echter Bisons – Büffel entfernt, die ruhig neben dem Besucherzentrum von FortWhyte Alive grasen, ein Natur / Kultur Reservat südwestlich des Zentrums von Winnipeg. Beide Aktivitäten und Erlebnisse kann ich Euch nur empfehlen …
Raus aus der Stadt? Nichts leichter als das. Im Spruce Woods Provincial Park könnt Ihr dem Stadtleben Winnipegs besonders schön und gemütlich entfliehen …
… und ich spreche jetzt vom selben „Katzensprung“, den auch die Kanadier meinen, wenn sie sich auf eine Entfernung des Parks in gut 200 Kilometern von der Stadtgrenze beziehen. „Ist ja kaum der Rede wert“, meint auch mein Freund Sasha lachend. Nachdem ich die fast schnurgerade führende Strecke selbst zurückgefahren bin, muss ich ihm schmunzelnd beipflichten. Prärie-Gefühl pur: Erst recht, als wir zum Wandern & Camping ankommen!
Weitere Reisefotos & bildreiche Empfehlungen in & rund um Winnipeg findet Ihr hier:
Dazu habe ich nachfolgendes Reisevideo produziert, welches Euch mit auf meine Reiseabenteuer durch West-Kanada nimmt und Euch die Augen öffnet für die Schönheiten von Vancouver bis weit über die Rocky Mountains hinaus. Ton & Lächeln nicht vergessen! 🙂
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Hinweis: Ich wurde von VIA Rail sowie Winnipeg Tourismus auf dieser Reise nach Manitoba unterstützt. Alle Meinungen sind meine eigenen.