Lieber Michael! Heute möchten wir gerne von Dir wissen, wie Du selbst Dein Berufsbild des „Digital Influencer“ zeichnest. Was gehört für Dich zum „ganz normalen Alltag“, wie sehr erlebst Du Dich & Deine Community beim Reisen, wohin darf und wird der Weg Dich führen?
Wir sind gespannt auf Deine Antworten! Los geht’s 🙂
Als professioneller Reiseblogger bei www.blogboheme.de : Was verstehst Du selbst unter dem neuen Berufsbild des „Digital Influencer“? Welche Erfolgsfaktoren zählst Du hier dazu, und wie sieht der Weg dorthin aus?
Das Berufsbild des „Digital Influencer“ gibt es glaube ich gar nicht. Vielmehr gibt es wohl beispielsweise zahlreiche Journalisten, Blogger, Musiker, Models, Künstler, Schauspieler, Fotografen etc., die eine starke Präsenz im Internet haben und dadurch gleichzeitig auch mit ihrer Arbeit Einfluss ausüben. Ob dies nun gewollt oder ungewollt ist, bleibt dahingestellt.
Ich denke, Authentizität, Professionalität und Ehrgeiz sind die wichtigsten Faktoren, um erfolgreich zu sein. Jedoch sollte man sich davor Zeit nehmen und definieren, was eigentlich mit Erfolg gemeint ist …!
Dein bislang erfolgreichstes Projekt als Unternehmer „Blog Bohème“? Woran misst Du diesen Erfolg? Nenne uns gerne ein bis zwei konkrete Beispiele.
Eigentlich ist das ganz einfach: Einerseits sehe ich da die Freiheit, von meinem Projekt „Blog Bohème“ tatsächlich leben zu können. Andererseits, dass ich mittlerweile mit zahlreichen großen Unternehmen zusammengearbeitet habe bzw. nach wie vor zusammenarbeite. Oder mit zahlreichen Schriftstellern, Musikern und interessanten Persönlichkeiten Interviews geführt habe, die meine Arbeit auf Blog Bohème sehr schätzen. Das ist für mich persönlich mein größer Erfolg.
Warum gehst Du selbst (noch) auf Reisemessen, Konferenzen, etc.? Welche Kriterien sind hier für Dich ausschlaggebend?
Ich liebe es, andere Blogger zu treffen bzw. kennenzulernen. Viele davon haben ganz unterschiedliche Biographien, die ich meistens wahnsinnig spannend finde. Und natürlich gehe ich auf Messen, um dort mögliche Kooperationen an Land zu ziehen, neue Destinationen kennenzulernen und ebenso, um neue Dinge zu lernen. In der Tourismusbranche passiert ja ständig etwas. Das finde ich super spannend und bereichernd.
Du bloggst jetzt seit mehreren Jahren und bist ein Profi im Geschäft des „Digital (Travel) News Sharing“ geworden. Wohin soll die Reise Deines Einflussbereiches künftig gehen? Welche Geschäftsfelder möchtest Du Dir noch erarbeiten und / oder weiter ausbauen?
Eine kleine Agentur ist geplant, eine Kooperation mit einer Möbelfirma steht an, Blog Bohème wird endlich einem Relaunch unterzogen und ich suche Autoren, die mich auf meiner Reise begleiten möchten. Das ist doch schon ganz schön viel!
Dein größter Tipp an Kooperationspartner?
Legt die Karten auf den Tisch, seid ehrlich und macht konkrete Vorschläge! Erwartet nicht, dass jemand umsonst für Euch arbeiten wird. Wer PR haben möchte, muss eben in der Regel dafür bezahlen …
Wie recherchierst Du selbst Deine Reiseziele? Sind Meinungen weiterer Berufskollegen für Dich ausschlaggebend, lässt Du Dich gerne überraschen, wie bzw. was planst Du, was nicht?
Ich plane relativ wenig, und lass mich generell einfach lieber treiben. Ich lese sehr viel, sowohl im Internet als auch gedruckt. Zum Beispiel die Printausgabe von Monocle, die man blind kaufen kann.
Worin besteht für Dich die größte Inspiration beim Reisen? Und beim Schreiben (Fotografieren, Filmen …)?
Reisen ist immer inspirierend. Egal wo. Man trifft auf fremde / andere Kulturen. Oder isst Dinge, wovon man nicht mal wusste, das sie existieren. Hört Musik, die einen noch Jahre später an das besuchte Reiseziel erinnert. Beim Schreiben lasse ich mich natürlich von anderen Journalisten inspirieren. Ich liebe die Art, wie einige Pop-Journalisten / Pop-Autoren der 90er Jahren schreiben. Allen voran Christian Kracht.
Was hast Du immer dabei?
Das sind mehrere Dinge, wie mein iPhone, meine Kamera, ein Notizbuch, eine Flasche Mineralwasser, sowie mein MacBook.
Wodurch und womit entspannst Du Dich (wirklich)? Lass’ uns in die kleinen Pausen in Deinem geschäftigen Alltag blicken …!
Ich liebe gutes Essen, ich lese gerne oder höre Musik. Manchmal mache ich auch ein bisschen Yoga. Und in Zukunft möchte ich wieder mehr Fußball spielen. Etwas mehr Bewegung wäre gut!
Und zu guter Letzt : Nenne mir drei gute Gründe, warum ich sofort (wieder) auf Deinen Blog schauen sollte! Was zeichnet „Blog Bohème“ besonders aus? Was stellen Deine Leser, Deine Community, immer wieder fest? Worauf bist Du besonders stolz?
Blog Bohème ist eine Mischung aus vielen Themen. Garantiert ist für jeden etwas dabei. Meine Leser haben mir schon oft das Feedback gegeben, dass sie gerne meine Texte lesen und meine Fotos toll finden. Dass aus einem Studienprojekt, gepaart mit viel Fleiß und Arbeit, mein eigenes Business geworden ist, das mich durch die Welt reisen lässt und ich davon leben kann, stimmt mich schon ein wenig stolz.
Doch das Schönste sind die vielen wundervollen Begegnungen mit Menschen, die ich sonst vermutlich nie persönlich kennengelernt hätte. Du weißt, was ich meine, liebe Elena: Auch wir haben uns ja erst kürzlich beim Kochkurs in Lettland im Rahmen der #NBEFinland Nordic Bloggers‘ Experience getroffen! Solche Momente meine ich.
Vielen Dank, lieber Michael, für das interessante Interview!