Das niederösterreichische Mostviertel. Oft ist bekanntlich von „Geheimtipps“ die Rede, doch kaum eine Region hat diesen Titel so sehr verdient wie das milde, wilde Mostviertel! Schon bei meiner ersten Reise zum „Tag des Mostes“ im Frühjahr 2013 wurde ich gemeinsam mit meinen Reiseblogger-Kollegen Monika & Petar Fuchs vom Mostviertel verzaubert, welche gleichsam schwärmerisch berichtet haben.
Und nun? Tja, liebe Leser: Der Berg ruft! Erneut und pünktlich zu Sommerbeginn. Natur pur, Schlemmen auf „Mostviertlerisch“ und dazu tolle Konzerte mit nationalen und internationalen Musikern: Das bietet das Mostviertel rund um die Gipfelklaenge zur Auftaktveranstaltung des Bergsommer in Niederösterreich.
Vor kurzem hat sich meine Freundin Julia gemeinsam mit einem Team engagierter Journalisten & Reiseblogger aufgemacht, darunter Andreas Susana von Travelwriticus sowie Laurel Robbins und ihrem Mann Jörg von Monkeys & Mountains, um die traumhafte Bergwelt des Mostviertel zu erkunden: Heute berichten wir Euch von unseren Erlebnissen und Erfahrungen rund um Genießerzimmer, „Gipfelklaenge“ & genussvolle Wandermöglichkeiten im Mostviertel.
Die „Gipfelklaenge“: Bergsommer pur in Niederösterreich
Die „Gipfelklaenge“, welche jedes Jahr zu Beginn des niederösterreichischen Bergsommers im Juni stattfinden, sind eine wunderbare Kombination aus Wandern und Konzerten inmitten der romantischen Berg- und Wiesenwelt des Mostviertels.
Schon die Eröffnungsveranstaltung mit dem serbisch-kosovarischen Duo Catch-Pop String-Strong im Genießerzimmer-Hotel Fahrnberger hatte es musikalisch dermaßen in sich, dass Julia und alle rund 200 „Gipfelklang“-Teilnehmer sich so richtig auf die Wanderungen an den insgesamt zwei Wochenend-Tagen freuen konnten. Unglaublich energiegeladen und mit einem kraftvollen Auftritt zeigten die Damen, was sie können – von Balkan-Rhythmen über Klassik bis hin zu Eigenkompositionen. Echt atemberaubend!
Genussvoll nächtigen: Zu Gast in den Genießerzimmern von Niederösterreich
Was bitte schön ist ein „Genießerzimmer„? Bekomme ich dort besonders genussvolle Leckerbissen direkt am Zimmer? Kann ich dort besser genießen & entspannen als anderswo? Die Antwort darauf lautet all das & noch viel mehr. Seit kurzem bieten die Genießerzimmer-Betriebe Niederösterreichs gar eine eigene Wunschliste an, die man sich Zeit seines Aufenthalts vom Gastgeber aus der Region erfüllen lassen kann!
Den somit besten Ausgangspunkt für das genussvolle Wandererlebnis der „Gipfelklaenge“ bot die Übernachtung im Mostviertler Hotel Mandl-Scheiblechner in Göstling an der Ybbs. Meine Freundin Julia war hier erstmals zu Gast und schwärmt: „Die Zimmer gewinnen mit regionalem Charme und Liebe zum Detail: Bilder von regionalen Künstlern, Obstkörbe und ein gewaltiges Himmelbett zieren das Zimmer. Ich habe meinen Aufenthalt hier wirklich sehr genossen!
Chefin Irmi, die gute Fee des Hauses war besonders bemüht, uns die Philosophie der Genießer näherzubringen und ließ uns sogar eine Wunschliste zukommen, aus der wir uns 3 Wünsche erfüllen lassen durften! Nicht nur in den Zimmern, sondern im ganzen Hotel wird das Motto „Genuss und Regionalität“ gelebt; die hausgemachte Waldbeer-Marmelade schmeckte wirklich vorzüglich.“
„Gipfelklaenge“ & Augenweiden im Mostviertel: Highlights der musikalischen Wanderungen im Bergsommer Niederösterreichs
Auch bei der Anreise in das Mostviertel ging es laut Julia bereits heiß her. Einen Teil des Weges legte die Gruppe nämlich am Mostviertler Schienenradl zurück: „Ich machte so etwas zum ersten Mal und war wirklich ein wenig skeptisch, doch die Befürchtungen blieben unbegründet: 11 Kilometer von Ruprechtshofen bis Wieselburg waren wir auf den Schmalspurgleisen der früheren Eisenstraße unterwegs und fuhren durch malerische Sumpf- und Wiesenlandschaften.
Bevor wir für eine Jause auf der Mittelstation in der Mostviertler Schienenrast in Reisenhof einkehren durften, mussten wir jedoch rund 50 Höhenmeter überwinden. Klingt einfach, erfordert jedoch ein wenig Beinmuskulatur! Hilfe aber war zur Stelle und das ließen wir uns natürlich nicht entgehen: Toni Hackl, der uns auch vorher eingewiesen hatte, kam mit einem Quad-Schienenrad und schob uns an. Huiii – bei so vielen PS ging es dann gleich um einiges schneller voran!
Nach all der Aufregung waren wir natürlich besonders hungrig und da kam ein Besuch im von Charme verzauberten Ablasshof in Hochreit sehr gelegen. In dem 300 Jahre alten Bauernhaus mit idyllischem Panorama wurden uns herrliche regionale Schmankerl serviert: Der Schweinsbraten war vorzüglich und ich habe alles aufgegessen. 😀 Die perfekte Einkehr – nicht nur für uns Wanderer!“
Wandern, Musizieren und Schmausen
Am Samstag, den 8. Juni 2013 begann beim Gasthof Jagersberger in Hollenstein die „Wanderung auf den Königsberg“, der erste Teil der Mostviertler „Gipfelklaenge“. Das Wetter war ausgezeichnet und man konnte die Neugierde in den Blicken der Teilnehmer sehen, als „Esel Maxi“ auftauchte um von Station zu Station zu führen. Die Wanderung blieb dabei mittelmäßig anspruchsvoll und der Reihe nach wurden die ersehnten Stopps eingelegt: Bei jedem Halt wurden nicht nur regionale Köstlichkeiten, sondern auch richtige „Ohrenschmäuse“ geboten! So unterhielten die vier Saxophonisten von der Band Saxofour mit jazzigen Klängen auf den ersten Stationen: Ein stilvolles Quartett, das richtig Stimmung aufkommen lässt und deren Melodien perfekt mit der Landschaft harmonieren!
Julia berichtet weiters begeistert: „Kurz darauf lernten wir die A-Capella-Band Insingizi aus Simbabwe kennen, die gemeinsam mit dem österreichischen Künstler Klaus Trabitsch auf der Hollensteiner Bergrettungshütte auftrat. Die afrikanischen Rhythmen kreierten eine wunderschöne Stimmung und die Kombination mit dem Wiener Schmäh fand ich besonders eindrucksvoll! Nach dieser Live-Performance begannen wir den Abstieg zurück zum Ausgangspunkt mit einem Halt bei einer Labestation im „Kräutergarten“, bei der uns das Bergwetter leider einen kurzen Streich spielte und das Konzert auf die letzte Station „unter Dach“ verlegt wurde.
Im Gasthof Jagersberger machten schließlich die Florianer Tanzlgeiga den musikalischen Tagesabschluss und luden mit rasanter Polka und elegantem Walzer zum Tanzen ein. Ein sehr gelungener Tag mit landschaftlichen, kulinarischen und musikalischen Highlights!“
Musik über Holzknechte Schmiede und Hämmer
Auch am Sonntag, den 9. Juni 2013 folgte bei den „Gipfelklaengen“ ein Highlight dem nächsten. Die Szenerie war eine gänzlich andere als am Vortag: In der Erlebniswelt Mendlingtal wurde die frühere Arbeit der Holzknechte, Schmiede, Köhler und Hämmer erlebbar gemacht, quasi eine Kombination aus Musik, Lernen und Wandern.
„Am Eingang der Erlebniswelt begrüßte uns der Musikverein St. Georgen am Reith mit traditionell-österreichischen Tönen. Hier kann man ein Museum, eine venezianische Brettersäge, ein funktionierendes, wasserbetriebenes Mühlrad und vieles mehr besichtigen. Bei der darauffolgenden Wanderung über die schmalen Holzbrücken entlang des Flusses sieht man die letzten bestehenden Holztriftanlagen Mitteleuropas. Wir konnten sogar ein paar „Holzknechte“ bei der Holztrift beobachten, was sicherlich keine einfache Arbeit gewesen sein muß. Wer weiß, ob es damals schon so praktische Fischerstiefel gab wie heute, die einem vor dem Wasser schützen?“ 😉
Am Ende des zirka 3 Kilometer langen Weges beschloss die Wiener Sängerin Tini Kainrath die „Gipfelklaenge“ gebührend gemeinsam mit ihrer Band. Das Konzert war erwartungsgemäß stimmgewaltig und ihre Interpretationen von Jazz, Soul und Pop ein echtes Erlebnis, das sofort einen erneuten Besuch lohnt!
„Die Gipfelklänge waren zwar das Highlight dieser Reise in das Mostviertel, aber auch die sehr persönliche Betreuung in den „Genießerzimmern„, eine Fahrt mit dem Mostviertler Schienenradl und der Besuch des 300 Jahre alten „Ablasshofes“ in Hochreit haben diese Reise unvergesslich gemacht. Ein absoluter Tipp für aktive Genießer!“
Weitere Eindrücke findet Ihr bei unserem Flickr-Fotoalbum zu den „Gipfelklaengen“ im Mostviertel.
Hinweis: Wir wurden von der Region Mostviertel eingeladen, zu den „Gipfelklaengen“ & Genießerzimmern des Mostviertels im Bergsommer Niederösterreich zu reisen. Alle Meinungen sind meine eigenen.