Die besten Reisetipps für ein entspanntes Frühlingswochenende in Berlin

Wir besuchen Berlin und dann so was. Ist es Frühjahrsmüdigkeit? Sind es in die Jahre gekommene Reiseblogger? Oder einfach nur Schlafmangel? Fest steht: Die weltweit größte Reisemesse ITB hat meine Reisefreunde & mich derart aufgesogen, dass wir nach einem 72-stündigen „Messe-Marathon“ am Abend vor dem Wochenende einfach nur völlig fertig aus den Latschen kippen. Was wir im Rahmen der ITB Berlin so alles erlebt, bestaunt, besprochen & erfahren haben, lest Ihr in meinem ITB-Bericht „Von Bloggern, Buchprojekten & Bauchpinseln“ nach. Der Reise-Marathon ist es definitiv wert gewesen. Doch nun steht das Wochenende an. Es ist Freitag Abend, das Berliner Nachtleben ruft, und wir? Was machen wir?

Wir sind erst mal müde. Glücklich und voller Eindrücke, ja. Aber eben etwas fertig. Vielleicht eben auch wirklich in die Jahre gekommen?? Janett, Monique und ich sehen einander an und lachen. Die Umarmung der Wohnzimmer-Couch ist an diesem Abend definitiv verlockender als die irgendwelcher Typen in Berliner Bars. Sorry guys! 😀

 

Am nächsten Morgen jedoch haben wir eine gute Idee. Die Sonne scheint und wir machen uns auf zum Tempelhofer Feld – ein stillgelegter Flughafen mitten in Berlin!

Kann das eine gute Idee sein?! So etwas hat die Welt noch nicht gesehen: Mitten in der deutschen Bundeshauptstadt klafft ein riesiges (Gebäude)Loch. Dabei handelt es sich bei dem mehrere Quadratkilometer großen Tempelhofer Feld um den erst vor wenigen Jahren stillgelegten Zentralflughafen Tempelhof. Ich bin immer noch etwas müde – bei der Anreise mit der S-Bahn lasse ich mich gerne von meinen Freunden leiten – und horche erst bei den Worten „Hummerkralle“ und „Würstchenbude“ wieder auf. „Die Berliner haben so eine Angewohnheit, alles mit bestimmten Namen zu belegen“, doziert Monique gerade. So wird das Mahnmal des nach Kriegszeiten benannten Platz der Luftbrücke in der Berliner Schnauze gerne auch als „Hummerkralle“ bezeichnet; die „Würstchenbude“ entpuppt sich bei näherem Betrachten als Hundeklo und regt 800 Kilometer weiter südlich die Wiener Hundebesitzer mit einem analogen „Hast ein Sacki für mein Gacki?“ zu mehr Ordnung an – auch nicht besonders originell, wie wir finden. Ich gähne und muss doch lächeln, blinzle in die überraschend warme Frühlingssonne. Was für ein herrlicher Morgen hier in Berlin. Noch ahnen wir nicht, was gleich auf uns zukommen wird.

Berlins "Hummerkralle" vor dem strahlend blauen Frühlingshimmel der deutschen Metropole.

Berlins „Hummerkralle“ am Platz der Luftbrücke vor dem strahlend blauen Frühlingshimmel der deutschen Bundeshauptstadt.

 

Die "berühmte Würstchenbude" Berlins.

Die „berühmte Würstchenbude“ Berlins.

 

Unterwegs mit meiner Freundestruppe erkunden wir - etwas "frühjahrsmüde", aber dennoch sehr interessiert! - schöne ...

Unterwegs mit meiner lustigen Freundestruppe erkunden wir – etwas „frühjahrsmüde“, aber dennoch sehr interessiert! – die Stadt Berlin.

 

„Verborgene Orte“ bietet der Flughafen Tempelhof im Rahmen einer zweistündigen Sonderführung. Diese lege ich Euch schon aufgrund des besonderen Berliner Humors ans Herz!

Zunächst wandern Janett, Monique und ich noch etwas ziellos entlang des aufgelassenen Zentralflughafens Berlin Tempelhof umher. Dann jedoch entdecken wir zur Rechten der aufgelassenen Ankunftshalle den Durchgang zum Besucherzentrum und schließen uns dort spontan einer Führung an (€ 13,-). Der Weg führt uns von der Besichtigung der ehemaligen Abflughallen über das Rollfeld und bis hinab in die „verborgenen“ Winkel der ehemaligen Schutzkeller während des kalten Krieges. Mir schaudert – unvorstellbar, diese Dimensionen von knapp 10.000 Räumen sowie 300.000 Quadratmeter „Bruttonutzungsfläche“ entlang eines anderthalb Kilometer langen Gebäudes, wie die Führerin gerade erklärt. Dazwischen: Graffiti an den Betonbunkerwänden, „um sich drinnen die Zeit zu vertreiben während die Menschen aufgrund der drohenden Bombengefahr eingesperrt blieben. Später haben die Amerikaner hier unten auch Squash gespielt, ein Filmarchiv eingelagert und eine abhörsichere Kommandozentrale errichtet.“ Unglaublich, was wir hier alles entdecken!

Weit, unendlich weit begrüßt uns der Rundgang über das ehemalige Flughafengelände Berlin Tempelhof.

Weit, unendlich weit begrüßt uns der Rundgang über das ehemalige Flughafengelände Berlin Tempelhof.

 

Ich bin für eine Führung: Nur so werden wir die stummen Zeitzeugen lebendig sowie die Phantasie zum Nachdenken - und Mitfühlen - angeregt.

Ich bin für eine Führung: Nur so werden wir die stummen Zeitzeugen lebendig sowie die Phantasie zum Nachdenken – und Mitfühlen – angeregt und kann man sich zudem ausreichend informieren.

 

Sogar ein ehemaliges Flugzeug der US Air Force gibt es hier noch zu besichtigen: In Zeiten, in denen wir Flugzeuge so selbstverständlich wie Busse besteigen mutet diese museale Darbietung auf einem nach wie vor echten Flugfeld schon etwas merkwürdig an.

Sogar ein ehemaliges Flugzeug der US Air Force gibt es hier noch zu besichtigen: In Zeiten, in denen wir Flugzeuge so selbstverständlich wie Busse besteigen mutet diese museale Darbietung auf einem nach wie vor echten (historischen) Flugfeld schon etwas merkwürdig an.

 

Eines der stärksten Bilder meines Rundganges: Die vormaligen Bombenbunker im Bauch des riesigen Flughafengeländes.

Eines der stärksten Bilder meines Rundganges: Die vormaligen Bombenbunker im Bauch des riesigen Flughafengeländes.

 

Auch dies ein starkes Bild: Wir bestaunen ein Foto des unter reger Betriebsamkeit stehenden Flughafens aus den 1980er Jahren in einem bereits ziemlich heruntergekommenden Teil der Flughafen-Ankunftshalle.

Auch dies ein starkes Bild: Wir bestaunen ein Foto des unter reger Betriebsamkeit stehenden Flughafens aus den 1980er Jahren in einem bereits ziemlich heruntergekommenden Teil der Flughafen-Ankunftshalle.

 

Zu guter Letzt besichtigen wir noch die "abhörsichere Kommandozentrale" der Amerikaner, welche von hier aus ganz Westberlin zu DDR-Zeiten versorgt haben.

Zu guter Letzt besichtigen wir noch die „abhörsichere Kommandozentrale“ der Amerikaner, welche über die Luftbrücke Tempelhof ganz Westberlin zu DDR-Zeiten versorgt haben.

 

Monique und Janett schwelgen in der warmen Frühlingssonne auf dem Tempelhofer Feld ...

Monique und Janett schwelgen in der warmen Frühlingssonne auf dem Tempelhofer Feld …

 

... und auch mir sind die ersten Frühlingsboten hier in Tempelhof dann doch lieber als weitere Gruselgeschichten aus der Vergangenheit. Zumindest an diesem schönen Sonnentag in Berlin!

… und auch mir sind die ersten Frühlingsboten hier in Tempelhof dann doch lieber als weitere Gruselgeschichten aus der Vergangenheit. Zumindest an diesem schönen Sonnentag in Berlin!

 

!! :D

!! 😀

 

Zu den kulinarischen Leckerbissen in Berlin zählen wir Samowar (Russisch) und Kimchi Princess (Koreanisch). Und dann wäre da noch die reizvolle Geschichte des Schloss Charlottenburg …

Jetzt, liebe Leser, bin ich auch wirklich wieder munter! Beim Essen ist mein Interesse geweckt, nahezu 200 Reiseartikel habe ich unter dem Hauptaugenmerk von „Genuss & Kulinarik“ hier auf dem Reiseblog bereits verfasst! Wenn zum guten Essen noch die gute Unterhaltung in Form von lieben Freunden oder dem Besuch eines tollen Kulturgutes kommt, dann kann für genussfreudige Reisende wie mich eigentlich nichts mehr schief gehen. Das Schloss Charlottenburg hat mich dazu nicht zuletzt aufgrund seiner romantischen Geschichte beeindruckt (sind wir nicht alle ein bisschen träumerisch veranlagt?). Hier wurde Gründerin und Schlossbesitzerin Sophie Charlotte von den schönen Künsten (und Männern?) umgarnt und lud Zeit ihres Lebens zahlreiche Künstler, Komponisten und Gelehrte auf ihren Hof. Der weitläufige Park entstand nach dem Vorbild Versailles, die zum Teil recht üppige Dekoration und Ausstattung des Schlosses inklusive prächtigem Tafelsilber lässt auf den guten Geschmack seiner Besitzer über die Jahrhunderte schließen. Gut 300 Jahre ist das Anwesen nun alt; gleich nebenan befindet sich das russische Restaurant Samowar. Hier könnt Ihr einfach vom Schlosspark aus hinüber spazieren, in der hoffentlich ebenso warmen Frühlingssonne ohne Jacke draußen sitzen und gemütlich speisen. Tipp: Bestellt Euch „Tee vom Samowar“ – statt einfacher, liebloser Tassen Tee rückt der Kellner mit einem kompletten Service inklusive Kekse, Marmelade und reich verzierten Tellern an! Damit haben wir nicht gerechnet – und obendrein so noch einen Nachtisch erhalten!

Los geht's mit der kulinarischen Reise in Berlin: Das Restaurant Kimchi Princess nahe des Kottbusser Tor bietet koreanische Küche vom Feinsten. Bis weit nach 22.00 Uhr ist hier alles ausreserviert, die Tische enorm nachgefragt ...

Los geht’s mit der kulinarischen Reise in Berlin: Das Restaurant Kimchi Princess nahe des Kottbusser Tor bietet koreanische Küche vom Feinsten. Bis weit nach 22.00 Uhr ist hier alles ausreserviert, die Tische enorm nachgefragt …

 

... wir aber haben reserviert und schlagen uns auf koreanische Art den Bauch voll: Herzhaft gewürzte Teigtaschen mit allerlei leckeren Beilagen erwarten uns.

… wir aber haben reserviert und schlagen uns auf koreanische Art den Bauch voll: Herzhaft gewürzte Teigtaschen mit allerlei leckeren Beilagen erwarten uns.

 

Köstliches Teeservice im Restaurant Samowar in Berlin Charlottenburg. Zum Haupttisch gab's unter anderem köstliche Bliny (würzige mit Käse, Champignons oder Spinat gefüllte Palatschinken) sowie Elch-Steak. Lecker!

Köstliches Teeservice im Restaurant Samowar in Berlin Charlottenburg. Zum Haupttisch gab’s unter anderem köstliche Bliny (würzige mit Käse, Champignons oder Spinat gefüllte Palatschinken) sowie Elch-Steak. Lecker!

 

In unmittelbarer Geh- und Sichtweite zum Restaurant erhebt sich das bezaubernde Schloss Charlottenburg.

In unmittelbarer Geh- und Sichtweite zum Restaurant erhebt sich das bezaubernde Schloss Charlottenburg. Fast wie Versailles – nur 10x so klein. 😉

 

Der Besuch des Parks steht Besuchern jederzeit offen ...

Der Besuch des Parks und Hofes steht Besuchern jederzeit offen …

 

... wir entscheiden uns für einen romantischen Frühjahrsspaziergang ...

… wir entscheiden uns für einen romantischen Frühjahrsspaziergang …

 

... inklusive Schlossbesichtigung, die sich samt Audio-Guide und vielen Informationen zur (Kunst)Geschichte des Schlosses auch wirklich lohnt ...

… inklusive Schlossbesichtigung, die sich samt Audio-Guide und vielen Informationen zur (Kunst)Geschichte des Schlosses auch wirklich lohnt …

 

... nur um an diesem See Platz zu nehmen, welcher gleich hinter dem Schlosspark beginnt. Was für ein wunderschöner Tag in Berlin!

… nur um an diesem See Platz zu nehmen, welcher gleich hinter dem Schlosspark beginnt. Was für ein wunderschönes Reisewochenende in Berlin!

 

Weitere fotoreiche Momente aus unserem Aufenthalt in Berlin und zur internationalen Reisemesse ITB findet Ihr hier:

 

5 Kommentare

Monika 16. März 2014 - 14:29

Ein schöner Bericht! Gibt Anregungen für den nächsten Berlin-Trip – toll, was es dort noch alles zu entdeckern gibt! LG Monika

Antworte
Elena 16. März 2014 - 20:46

Liebe Monika,

Danke Dir für Dein Feedback! Ich freue mich, wenn Du meinen Artikel und unsere Reisetipps als sinnvoll erachtest. Besonders das Tempelhofer Feld mit der Spezialführung hat mich richtig beeindruckt, wie wohl auch im Artikel deutlich wird. 😉 Und nimm Dir Zeit für das gute Essen !!

Herzlichen Gruß, Elena

Antworte
Dana (Wanted Adventure) 21. November 2014 - 16:14

Ja! Was für ein schöner Ausflug. Ich lerne noch immer Deutsch aber die Fotos haben geholfen mehr zu verstehen. Danke! Ich liebe Berlin 😀

Antworte
Elena 21. November 2014 - 18:20

Sehr gerne, liebe Dana!

Schön, dass Du hier vorbeigesurft bist! Alles Gute für Deine weiteren Abenteuer und viel Spaß in Berlin! Das mit dem Deutsch-Lernen klappt bestimmt, Du schreibst bereits sehr gut!

Viele Grüße, Elena

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