(M)Eine Gourmetreise nach Salzburg: Zur Entrée gibt’s was Erlesenes!

„Mit dem Email braucht’s ma net kommen! Anrufen könnt Ihr mich jederzeit, sogar nachts wenn es sein muss, aber der Computer … Ich beschäftige mich lieber mit den Menschen!“ Sagt einer, der’s wissen muss und dabei über das ganze Gesicht grinst. Spitzbübisch ist gar kein Ausdruck! Walter Grüll, seines Zeichens Österreichs „one and only“ Störkaviar-Produzent, lacht in einem fort. Unentwegt. Er steckt uns und sein gesamtes Fischspezialitäten-Lokal in Salzburg’s „Neuer-Heimat-Straße“ an und geht dabei so selbstverständlich mit uns „hinter die Kulissen“, als ob wir hier tägliche Gäste wären. Sind wir aber nicht. Zur frühen Stunde (es ist halb zehn Uhr morgens) sind wir nahezu die einzigen Gäste. Und haben das exklusive Vorrecht auf … Walter. Seine gesamte Familiengeschichte, seine unbändige Lebensfreude, seine Liebe zu den Fischen, zur Slow Food-Bewegung, zum wertvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen: „Des war net geplant, dass die gesamte Familie hier mitarbeitet! Und seht’s eh, jetzt stehn’s alle da! Weil, wir lieben unsere Fische. Wenn I einen meiner prächtigen Störe sehe – bis zu 100 Kilo können die wiegen! – dann bring ich’s manchmal net übers Herz, ihn scho zu schlachten. Dann lass‘ i ihn no‘ fünf Jahr leben. Alle unsere Fische, leben viel länger als die Industrie erlaubt!“

 

Deswegen schmecken Grüll’s Fischspezialitäten auch so gut. Ich wage zu behaupten, noch nie so guten Fisch gegessen zu haben!

Kann es denn sein? Eine Weltenbummlerin wie ich, die sich rühmt, überall in die Kochtöpfe zu schauen, aktiv mitzukochen, alles auszuprobieren – am liebsten frischen Fisch, wo auch immer möglich? Ja, muss ich gestehen. Den allerbesten Fisch, den ich bisher gegessen habe, gibt’s nahe der Stadt Salzburg. Ausgerechnet! Diese Sinnesfreuden kann ich alleine mit nachstehenden Bildern gar nicht wiedergeben.

Das köstliche Fischfleisch des Walter Grüll oder: Wenn Fisch einfach schnurstracks in den Himmel führt. Ehrlich, so gut ...

Das köstliche Fischfleisch des Walter Grüll oder: Wenn Fisch einfach schnurstracks in den Himmel führt. Ehrlich, so gut …

 

... habe ich selten Fisch verkostet. Und Walter spart nicht am falschen Fleck, sondern schneidet uns DICKE Scheiben jeder Kostprobe ab ... um 09.53 Uhr bin ich pappsatt. :D

… habe ich selten Fisch verkostet. Und Walter spart nicht am falschen Fleck, sondern schneidet uns DICKE Scheiben jeder Kostprobe ab … um 09.53 Uhr bin ich bereits pappsatt. Hier zur Verkostung gereicht: Saftigster Thunfisch 😀

 

 

"Hinter den Kulissen", eine Arbeitstür weiter knackt der junge Patrick Grüll auch gerne mal Austern für die angemeldeten Gäste. Serviert werden dazu frische Zitronen und Chablis, wie sich's für Edelgastronome (und ihre Gäste) gehört!

„Hinter den Kulissen“, eine Arbeitstür weiter knackt der junge Patrick Grüll auch gerne mal Austern für die angemeldeten Gäste. Serviert werden dazu frische Zitronen und Chablis, wie sich’s für Edelgastronome (und ihre Gäste) gehört!

 

Dazu die "Insider" aus dem Fischtank: "Lustig wird's, wenn die Berta da rüberhüpft zu den Austern und dort alles aufmöbelt und durchmischt. Hihi!" sagt's und gluckst dabei wie ein Kind - Walter Grüll!

Dazu die „Insider“ aus dem Fischtank: „Lustig wird’s, wenn die Berta da rüberhüpft zu den Austern und dort alles aufmöbelt und durchmischt!“ sagt Walter und gluckst dabei wie ein Kind! Seine herzliche Laune ist einfach umwerfend – und dann noch die Qualität seiner Fische & Meerestiere auf so hohem Niveau. Ein einzigartiges Familienunternehmen, das Ihr kennen lernen müsst!

 

Tochter, Sohn, Mama, Papa, alle arbeiten hier mit – auch die Angestellten wirken eher wie Familienmitglieder & Freunde denn Arbeitskräfte. Wir gehen bei Grüll ein & aus, in wirklich alle Hintertüren, Lager- und Kühlräume, Küche. Nichts bleibt hier unentdeckt, weil es nichts zu verbergen gibt. Totale klasse! Bislang wusste ich nicht mal was von Österreichs einzigem Kaviar-Produzenten, und dann so etwas: Wir haben so viel Spaß und lernen ungemein viel von Walter und seiner Familie. Die Tochter war schon in Neuseeland und geht bald nach Peru – Gemeinsamkeiten haben wir auch noch! Sehr sympathisch, wirklich.

 

Doch nun wird es ernst. Eine gewisse Spannung liegt in der Luft. „Platsch“, landet der fette Stör auf dem Seziertisch.

Entschuldigt bitte: DIE fette Störin natürlich. „Haben denn die männlichen Störe dann genau solche Samenstränge wie, äh, die Weibchen hier Eier haben?!“ frage ich etwas hilfesuchend und eigentlich fassungslos, als Walter Grüll ruck zuck den Fisch öffnet und in nahezu einer Handbewegung den weltberühmten Kaviar erntet: Wie das geht, erfahren wir hier und heute in exklusiver Runde. „Kreativ Reisen“ in seiner vielleicht aufregendsten Form – schließlich ist es nicht aller Tage, da man angehalten wird Kaviar aus Stör-Ovarien zu pressen !!! 😀

Jawohl. Beim Reisen muss man auf so einiges gefasst sein. Nachstehendes Reise-Entrée reiche ich Euch besser in Bildern – die Emotionen sind schriftlich nämlich kaum wiederzugeben.

Nichts für schwache Nerven (oder Mägen am Vormittag ... ;) ) - Walter Grüll beim expertenhaften Öffnen unseres Störkaviar.

Nichts für schwache Nerven (oder Mägen am Vormittag … 😉 ) – Walter Grüll beim expertenhaften Öffnen unseres Störkaviar. Gut sind die Ovarien des Fisches mit dem schwarzen Kaviar zu erkennen.

 

Hier in bereits entnommener Form: Kaviar in seiner wohl reinsten Form.

Hier bereits entnommen: Kaviar in seiner wohl reinsten Form „auf dem Servierteller“.

 

Doch erst wartet vor dem Probieren noch Arbeit auf uns: Wir müssen den Kaviar reinigen, wiegen und portionieren.

Doch erst wartet vor dem Probieren noch Arbeit auf uns: Wir müssen den Kaviar reinigen, wiegen und portionieren.

 

Wie das geht, verrät uns Walter Grüll in meisterlichem Humor und Fachkenntnissen - natürlich darf ein gutes Gläschen Sekt nicht fehlen. ;)

Wie das geht, verrät uns Walter Grüll in meisterlichem Humor und Fachkenntnissen – natürlich darf ein gutes Gläschen Sekt nicht fehlen. Wir lernen schließlich was über Kaviar! 😉

 

Geschenkt bekommt man hier so einiges: Den kleinen Perlmutt-Löffel zum richtigen Kaviar-Verkosten zum Beispiel. Die Dose mit dem Kaviar. Und natürlich das Firmenlogo in edlem Metall - Grüll !!!

Geschenkt bekommt man hier so einiges: Den kleinen Perlmutt-Löffel zum richtigen Kaviar-Verkosten zum Beispiel. Die Dose mit dem Kaviar. Und natürlich das Firmenlogo in edlem Metall – Grüll !!!

 

Walter, ich sag' Danke !! Kaviar wird übrigens zur Verkostung auf dem Handrücken gereicht! Seht mir mal genau auf die Finger ...!

Walter, ich sag‘ Danke !! Kaviar wird übrigens zur Verkostung auf dem Handrücken gereicht! Seht mir mal genau auf die Finger …! (zwei verschmitzte Geister, im übrigen, die sich hier perfekt gefunden haben).

 

Doch damit nicht genug, kredenzt uns Walter’s „Familie“ (richtig wie auf dem Papier) das Beste aus Küche & (Fisch)Keller zum Mittagessen. Gleich im Anschluss an unseren Kaviar-Kreativ-Workshop geht es zur köstlichsten Fischverkostung überhaupt – wenn wir vom vielen Probieren davor nicht schon so voll wären. Ja, was soll ich Euch sagen … Reiseblogger führen ein wahrlich beschwerliches Leben (mehr Eindrücke meiner lieben KollegInnen Gudrun, Monika & Petar Fuchs könnt ihr beim „teuersten Lebensmittel der Welt“ sowie „von Fischen, Hummern, Austern und weißem Kaviar“ nachlesen)!

Aber mal Spaß beiseite. ICH LIEBE MEINEN JOB !!! 😀

Weiter geht's mit Gourmet-Genüssen: Fisch-Vorspeise im Hause Grüll.

Weiter geht’s mit Gourmet-Genüssen: Fisch-Vorspeise im Hause Grüll.

 

Die Vorspeise zur Vorspeise sieht dann so aus ...

Die Vorspeise zur Vorspeise sieht dann so aus …

 

... und vor der eigentlichen Hauptspeise müssen wir dann wirklich alle kapitulieren - es bleibt beim Probieren der vielen, leckeren Fischspezialitäten. Wow. Hier muss ich wirklich mit meinen ganz liebsten Leuten wiederkommen!

… und vor der eigentlichen Hauptspeise müssen wir dann wirklich alle kapitulieren – es bleibt beim Probieren der vielen, leckeren Fischspezialitäten. Wow. Hier muss ich wirklich bald wiederkommen!

 

Zu guter Letzt habe ich noch ein schönes Motto für Euch, welches genauso gut auf den Walter Grüll gepasst hätte, sich jedoch mitten in der Altstadt Salzburgs im süßen kleinen Lokal „Köchelverzeichnis“ wiederfand. Auch dort schicke ich Euch gerne hin – eine hinreißende Besitzerin, die diesen Spruch wohl mindestens ebenso lebt wie die Fischspezialitäten-Familie Grüll.

Ein dreifaches Hoch auf den guten Geschmack, ihr Lieben!

:D

😀

 

Hinweis: Wir wurden von Tourismus Salzburg eingeladen, das kulinarische Salzburg im Rahmen des „eat & meet“-Genussfestivals zu erleben. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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