Radferien von Padua bis Pellestrina: Mit dem Ebike entlang der Wasserwege Venetiens.

Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erleben. Das alte Sprichwort erfährt jüngst eine Neuauflage: Italien, das wissen wir, punktet mit altbekanntem Charme, mit „belle ragazzi“, mit Pizza & Sonnenschein am Meer. Italien vom Ebike aus zu erleben ist jedoch neu. So neu jedenfalls, dass selbst die anderen Touristen uns neidvoll hinterher blicken (von den Einheimischen ganz zu schweigen: Bei Gelegenheit tauscht unsere Radführerin Nicoletta ihr eigenes Rad gerne mal gegen ein Ebike ein!).

Mein individuelles Erlebnis zum Thema Radferien beginnt mit einer Liebesbeziehung zu „N8 695“ und dauert ganze drei Tage: Über 100 Kilometer sind mein Ebike und ich entlang der Wasserwege Venetiens unterwegs. Wunderschön, ehrlich. Der Landschaftsgenuss ist auf so einem Ebike echt nochmals viel intensiver: Das Ebike kümmert sich quasi um das Tempo, und ich widme mich ganz dem Genuss. Was wir auf unserer Reise alles erlebt und wem wir dabei so alles begegnet sind, das möchte ich Euch heute hier vorstellen.

 

Chioggia & Pellestrina haben einen Vorteil: Venedig vor der Tür, aber Ruhe & Entschleunigung pur.

So kommt es mir vor, als sich unsere Radreisegruppe nach langer Fahrt aus Österreich & Süddeutschland im idyllischen Hafenstädtchen Chioggia an der venezianischen Lagune einfindet. Venedig ist zum Greifen nah, liegt aber im Dunst verborgen: Wir konzentrieren uns auf den Sonnenuntergang sowie den abendlichen Ebike-Ausflug auf der über zehn Kilometer langen, maximal einen Kilometer breiten „Inselbank“ Pellestrina. Sehr schön ist das, so richtig zum Runterkommen und Entspannen. Und: Die Ebikes tragen das Ihrige zum optimalen Fahrvergnügen auf dem Fahrrad bei.

Mit dem Fährschiff gemütlich ablegen: Kaum in Chioggia angelangt, starten wir unseren ersten Ebike-Ausflug auf die winzige jedoch wunderschöne Insel Pellestrina.

Mit dem Fährschiff gemütlich ablegen: Kaum in Chioggia angelangt, starten wir unseren ersten Ebike-Ausflug auf die winzige jedoch wunderschöne Insel Pellestrina.

 

Hier gibt es tatsächlich nur einen Radweg, dem wir bereitwillig folgen ...

Hier gibt es tatsächlich nur einen Radweg, dem wir bereitwillig folgen …

 

Mein treuer Kumpane während der nächsten drei Tage: MEIN EBIKE höchstpersönlich. Ich liebe es. Sooo angenehm kann Radfahren sein - super!

Mein treuer Kumpane während der nächsten drei Tage: MEIN EBIKE höchstpersönlich. Ich liebe es. Sooo angenehm kann Radfahren sein – super!

 

Neben der fast schon meditativ wirkenden Fahrt entlang der vielen Strandkilometer beruhigt auch der Blick zur Seite, direkt in den Sonnenuntergang ...

Neben der fast schon meditativ wirkenden Fahrt entlang der vielen Strandkilometer beruhigt auch der Blick zur Seite, direkt in den Sonnenuntergang …

 

... und auch die Einheimischen sind ganz begeistert von uns & unseren Ebike-Rädern!

… und auch die Einheimischen sind ganz begeistert von uns & unseren Ebike-Rädern!

 

Obligatorisches "Sonnenuntergang-Posing-Foto", hehe.

Obligatorisches „Sonnenuntergang-Posing-Foto“, hehe. „Elena, entweder bist Du schwarz oder die abendliche Sonne wunderschön zu sehen“. Ihr seht – die Sonne!

 

Chioggia selbst überrascht uns am nächsten Morgen mit gleißendem Sonnenlicht, bunten Markttreiben und dem Blick auf zahlreiche weitere Wasserstraßen die mitten durch die Stadt führen. Fast wie in Venedig – nur viel kleiner und auch gemütlicher wie ich finde. Auch hier schnappen wir uns unsere Ebikes und erkunden Hafen, historische Plätze und Häuser, den weitläufigen Strand sowie Fisch- und Straßenmarkt. Dabei gilt: „Wer sein Rad liebt, schiebt.“ Schließlich sind wir bemüht, die vielen Eindrücke, Gerüche und melodisch klingenden Sprachfetzen der eifrig gestikulierenden und plappernden Italiener zu verarbeiten – mittendrin noch Rad zu fahren, wäre sogar für uns Multitasking-fähige Frauen schwierig.

Vom Hotel Grande Italia aus geht es direkt zum ... Fischmarkt. Die meisten Menschen hier waren nämlich schon fleißig, und nicht so wie wir erst um 09.00 Uhr frühstücken ... Frischer Fisch in allen Farben, Formen & Größen wird hier feilgeboten.

Vom Hotel Grande Italia aus geht es direkt zum … Fischmarkt. Die meisten Menschen hier waren nämlich schon fleißig, und nicht so wie wir erst um 09.00 Uhr frühstücken … Frischer Fisch in allen Farben, Formen & Größen wird hier feilgeboten.

 

Auch das ist Italien: Buntes Stadtbild auf dem Weg zum Markt am Morgen.

Auch das ist Italien: Buntes Stadtbild auf dem Weg zum Markt am Morgen.

 

Wenig später erkunden wir den weitläufigen Strand Chioggias, an dem sich zu diesem Zeitpunkt noch kaum Menschen tummeln ...

Wenig später erkunden wir den weitläufigen Strand Chioggias, an dem sich zu diesem Zeitpunkt noch kaum Sonnenhungrige tummeln …

 

... etwas weiter hinter dem Strand fängt die Stadt an: Erst durch Bau eines Piers versandete die Brandung allmählich, rückten die Häuser "näher ins Landesinnere" und wirken so etwas geschützter vor möglichen Sturmfluten.

… etwas weiter hinter dem Strand fängt die Stadt an: Erst durch Bau eines Piers versandete die Brandung allmählich, rückten die Häuser „näher ins Landesinnere“ und wirken so etwas geschützter vor möglichen Sturmfluten.

 

Auch das Hotel Venezia Terme in der Kleinstadt Abano Terme nahe den Euganeischen Hügeln begrüßt uns "radfreundlich" ...

Auch das Hotel Terme Venezia in der Kleinstadt Abano Terme, Heimat der berühmten, heilenden Fango-Schlammtherapie nahe den Euganeischen Hügeln, begrüßt uns „radfreundlich“ …

 

... hier ist unsere wissbegierige Reisegruppe definitiv gut aufgehoben: Mit Radführerin Nicoletta ergründen wir die zauberhafte Landschaft rund um Eugenischen Hügeln nahe der Stadt Padua.

… hier ist unsere wissbegierige Reisegruppe definitiv gut aufgehoben: Mit Radführerin Nicoletta ergründen wir die zauberhafte Landschaft rund um die Euganeischen Hügeln nahe der Stadt Padua.

 

Die Euganeischen Hügeln nahe der Stadt Padua sind alleine landschaftlich ein Traum – das wusste bereits der große Dichter Francesco Petrarca zu schätzen. Hätte er im 21. Jahrhundert gelebt – er hätte ganz bestimmt ein Ebike besessen!

Wusstet Ihr, dass die Landschaft rund um Padua über und über mit großartigen Fahrradwegen übersät ist? Hier radeln wirklich alle, gerade die Städe Padua & Abano Terme sind sehr radfreundlich gehalten. Mit unseren Ebikes sind wir die Könige der Straße: „Fährst Du schon wieder HIGH?“, rufe ich Mario aus unserer Gruppe zu und muss lachen. „Ja sicher! Ich fahr die Batterie leer bis zum Abend, was glaubst Du denn.“ Schmunzelnd blicke ich ihm hinterher. Wie gut, dass Manfred Traunmüller vom Radreiseveranstalter Donau Touristik unsere Ebikes jede Nacht an die Ladestation hängt. Manfred wurde quasi „auf dem Rad geboren“, er gilt als Pionier des weltberühmten Donauradweges und fährt im Jahr viele Tausende Kilometer mit dem Rad – jeden Tag etwa 60 Kilometer zur Arbeit und retour. Respekt! Ich lausche ihm nur allzu gerne, wenn er von den Anfängen des Radtourismus erzählt, als er sich für die Umwidmung der Treppelwege entlang der Donau in Fahrradwege eingesetzt hat und wie er letztendlich auf die Landschaft rund um Chioggia und Padua als Destination für seine Radreisen gekommen ist.

„Hier ist landschaftlich, kulturell und historisch für jeden etwas dabei“, schwärmt er auf dem Weg aus Abano Terme Richtung Arqua Petrarca, der letzten Heimatstadt des berühmten Dichters Francesco Petrarca. Ich muss sagen: Wo er recht hat, hat er recht. Es lohnt sich, beim Thema Radferien Manfreds Gespür zu folgen!

Es kann losgehen: Nicoletta sieht sich um, ob auch wirklich alle da sind - Radfahren mit historischem Landschaftserlebnis in Italien ist eine großartige Kombination.

Es kann losgehen: Unsere Radführerin für den Tag Nicoletta sieht sich um, ob auch wirklich alle da sind – Radfahren mit historischem Landschaftserlebnis in Italien zu verbinden ist eine großartige Kombination für den Urlaub in Venetien.

 

Vorbei an historischen Park- und Villenanlagen der "Patrizier Venetiens" ...

Vorbei an historischen Park- und Villenanlagen der „Patrizier Venetiens“ …

 

... über Hügellandschaften, die wirken wie in der Toskana ...

… über Hügellandschaften, die wirken wie in der Toskana …

 

... gelangen wir entlang der Euganeischen Hügel schließlich bis Arqua Petrarca und dieser romantisch wirkenden Taverne.

… gelangen wir entlang der Euganeischen Hügel schließlich bis Arqua Petrarca und dieser romantisch wirkenden Taverne.

 

Hier fand der berühmte Dichter Francesco Petrarca seine letzte Heimat- und Ruhestätte vor über 700 Jahren, das Haus ist noch original erhalten ...

Hier fand der berühmte Dichter Francesco Petrarca seine letzte Heimat- und Ruhestätte vor über 700 Jahren, das Haus ist noch original erhalten …

 

... und auch der Blick in die Landschaft muss wohl schon damals ähnlich gewesen sein ...

… und auch der Blick in die Landschaft muss wohl schon damals ähnlich gewesen sein. Hier hat sich nicht viel verändert – und das ist schön so.

 

Wir entdecken sogenannte Brustbeeren, eine endemische Obstsorte der Euganeischen Hügeln ...

Wir entdecken sogenannte Brustbeeren, eine endemische Obstsorte der Euganeischen Hügeln …

 

... und genießen unser Raderlebnis in vollen Zügen: Herrlich ist es, hier unterwegs zu sein.

… und genießen unser Raderlebnis in vollen Zügen: Herrlich ist es, hier unterwegs zu sein.

 

Die Rückkehr nach Abano Terme ...

Die Rückkehr nach Abano Terme entlang der „Wasserwege Venetiens“ …

 

... quittieren mit einem "tiefen Seufzer", ähnlich wie diese Statue hier in Abano Terme, ob der vielen Eindrücke und Schönheiten dieses Landstriches.

… quittieren mit einem „tiefen Seufzer“, ähnlich wie diese Statue hier in Abano Terme, ob der vielen Eindrücke und Schönheiten dieses Landstriches.!

 

Von Abano Terme bis Padua: Stadt, Land, Fluss entlang der „Wasserwege Venetiens“ in optimaler Kombination mit dem Ebike.

„‚Canale di Venezia‘: Jetzt überlegt Euch mal, wie Ihr das am besten im Deutschen ausdrückt“, meint Manfred am letzten Tag unserer Radreise durch Venetien lachend. Kanal ist nicht gleich „Canale“, die „Wasserstraßen Venetiens“ trifft es bildlich da schon eher. Entlang dieser schönen Wasserstraßen führt uns der Radrundweg E2 der Euganeischen Hügeln bis Padua, der größten Stadt im Umkreis unseres Aufenthaltsortes Abano Terme. Padua besitzt gut 200.000 Einwohner mit über 60.000 Studenten – ein heißes Pflaster sowohl in historischer als auch gegenwärtiger Hinsicht. Hübsche junge Damen flanieren durch die Stadt, Jungs schlängeln sich auf Vespas durch den Verkehr, und überall sind Spuren vieler Jahrhunderte Stadtgeschichte zu erkennen. Die erste führt uns mit dem Ebike gleich mal mitten zur berühmten Basilika di San Antonio, welche dank der einfühlsamen und faszinierenden Erzählungen unserer Stadtführerin Rosanna zum Leben erwacht. Hier haben sich meisterhafte Künstler in Jahrzehnten Arbeit mit Szenen aus dem Leben Jesu sowie der Glaubensgeschichte verewigt. Zudem wird, man glaubt es kaum, der „Unterkiefer des heiligen Papst Johannes Paul II als Reliquie ausgestellt“! Sehr eindrucksvoll …

Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Pizza im Restaurant Zairo mitten in Padua: Hier gibt es wirklich hauchdünne Pizzen, wie sie im kulinarischen Bilderbuche stehen. Mein Reisetipp für Euch lautet: Auch Ebike-Fahren verbrennt Kalorien. Pizza & gelati in Italien gehen schließlich immer – und notfalls eben als Kulturgut. 😉

Unterwegs nach Padua, finden wir unseren Radweg stets gut beschildert wieder.

Unterwegs nach Padua, finden wir unseren Radweg stets gut beschildert wieder.

 

Noch ein Straßenschild, das ich "natürlich" fotografieren musste ...

Noch ein Straßenschild, das ich „natürlich“ fotografieren musste …

 

... bis wir schließlich in Padua ankommen: Verträumte Stadtszene wie diese lösen Romantik pur aus.

… bis wir schließlich in Padua ankommen: Verträumte Stadtszene mit Künstlern wie diesen lösen Romantik pur aus.

 

Mitten in Padua empfiehlt sich der Besuch der Basilika des heiligen San Antonio. Erkennt Ihr das "Gesicht" in der Außenfassade?

Mitten in Padua empfiehlt sich der Besuch der Basilika des heiligen San Antonio. Erkennt Ihr das „Gesicht“ in der Außenfassade?

 

Nach all den Eindrücken und Fahrtkilometern mit dem Ebike lohnt der Besuch einer typischen, italienischen Pizzeria.

Nach all den Eindrücken und Fahrtkilometern mit dem Ebike lohnt der Besuch einer typischen, italienischen Pizzeria.

 

So sind wir für den Rückweg motiviert: Im Thermenhotel locken Schwimmbad und ein feines Abendessen zum Tagesausklang!

So sind wir für den Rückweg motiviert: Im Thermenhotel locken Schwimmbad und ein feines Abendessen zum Tagesausklang!

 

Danke für die vielen großartigen Eindrücke im Rahmen dieser Radreise nach Venetien: Es war schön, mit Euch unterwegs zu sein!

Danke für die vielen großartigen Eindrücke im Rahmen unserer Radreise nach Venetien: Es war schön, mit so einer engagierten und heiteren Ebike-Runde unterwegs zu sein und die wunderschöne Landschaft hier zu erkunden!

 

Hinweis: Wir wurden von Donau Touristik eingeladen, die Wasserwege Venetiens mit dem Ebike zu erkunden. Alle Meinungen sind meine eigenen.

5 Kommentare

Karl 10. Oktober 2014 - 12:44

Guten Tag,
Tolle Bilder!
Letzten Jahr verbrachte ich meinen Urlaub in der Romagna (Italien). Ich habe den Portoverde-Riccione-Rimini reiseweg entdeckt: wirklich gut und entspannend !
Hier können Sie mehr Informationen finden http://www.bravoreisen.com/radwandern-in-der-romagna.html

Antworte
Elena 10. Oktober 2014 - 14:00

Lieber Karl,

Vielen Dank für Deine Anregung! Ich hoffe, die Bilder haben Dich ebenso zu einem nächsten Urlaub entlang der Wasserwege Venetiens inspiriert. 🙂

Ganz herzlichen Gruß und weiterhin so schöne Radferien,

Elena!

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Freiwilligendienst im Ausland 15. September 2016 - 14:13

Danke für die tollen Bilder und Eindrücke. Ich war auf Radtour in der Toskana. Das nächste Ziel wird dann wohl Venetien.

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Elena 15. September 2016 - 18:14

Das freut mich 😀

Herzlichen Gruß,

Elena

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