Morgens spazieren gehen an der Sava, dort, wo sie bald darauf in die Donau mündet und es in Auszügen nicht viel anders aussieht als viele Kilometer weiter flussaufwärts bei Wien. Stets eint und doch trennt sie, die große, „gemeinsame Geschichte“ zwischen Serbien und Österreich. Über viele Jahrhunderte verbunden, bin ich gespannt und aufgeregt zugleich, „endlich einmal hier“ zu sein. Zu hören, wie es den jungen Serben vor Ort, in ihrem eigenen Land so geht. Welche Möglichkeiten sie für die Zukunft sehen. Und wie sich die Stadt Belgrad, am Zusammenfluss von Donau und Sava, entwickelt hat und entwickeln wird.
„Liebe Elena, Du gehst heute schon noch mit mir auf die Suche nach diesem einen richtig tollen Club, oder?!“
Maria’s Blick und ihre Bitte kann ich nicht abschlagen, zumal wir uns ja „so selten sehen“ und ich trotz der gerade einsetzenden Reisemüdigkeit sehr neugierig auf das Nightlife der Großstadt bin. Und so kommt es, wie es kommen muss: Gleich zu Beginn verlieren wir uns im Straßengeflecht der Innenstadt Belgrads (vielleicht liegt es auch an der vorangegangenen Verkostung serbischer Craft-Biere?), nur um wenige Minuten später wie durch Zufall vor einem richtig coolen Club zu landen.
Belgrad, das ist Wandel, das ist Spannung, das ist der Reiz einer neuen Generation. Wie beispielsweise der „New Balkan Cuisine“.
Erst 31 Jahre jung ist der bescheidene und überaus freundliche junge Koch, Vanja Puškar, welcher zusammen mit seinem Team für eine neue Interpretation der traditionellen Balkanküche steht. In seinem Restaurant Iris gibt es je nach Saison und persönlicher Vorliebe stets wechselnde Menüfolgen samt Weinbegleitungen, deren Hauptaugenmerk auf dem Geschmackserlebnis liegt. So ist das Restaurant auch in einer sehr einfachen Altbauwohnung mit offenem Küchenblick untergebracht. Ein echter Geheimtipp, wenn Ihr mich fragt!
Über das kulinarisch-kreative Belgrad hinaus gibt es noch so einige Ecken & Enden, die die Erkundung der Stadt gerade richtig spannend machen.
Und ich sage bewusst gerade, denn betritt man bestimmte Stadtviertel Belgrads, wie etwa die Flaniermeile Beton Hala, das dem Fluss Sava nahe gelegene Sava Mala oder das Künstlerviertel Skadarlija im Herzen der Innenstadt Belgrads, so wird schnell klar: Belgrad ist im Aufbruch. Nur wohin? Nun, das ist eine gute Frage: Ein Teil der Stadtentwicklung möchte sich in Richtung „serbisches Dubai“ entwickeln, im selben Atemzug unterstützt da die russische Gazprom den Umbau der zweitgrößten serbisch-orthodoxen Kirche inmitten der Stadt. Junge Menschen selbst verpassen zwischenzeitlich vielen Straßen sowie ganzen Vierteln mit ihren Graffiti & Großgemälden neues Flair, und schaffen damit unwillkürlich eigene „Street Art“-Rundgänge. Hippe Läden finden sich neben Sperrmüll-Haufen, Prachtbauten aus der Vergangenheit konkurrieren mit Glasfront-Cafés an der Donaumündung: Belgrad ist unbändig, ehrlich, spannungsgeladen und vielfältig. Hier wird definitiv jeder (Kurz)Urlaub zum bunten Unterhaltungsprogramm. Seht Euch das mal an.
Ihr wollt noch mehr wissen? In meinen weiteren beiden Reisebeiträgen erzähle ich Euch vom Besuch der Stadt Novi Sad sowie dem gemütlichen Ausflug in die nahe gelegene Fruška Gora, komplett mit Pferde Reiten & Besuch der Ranch „Dobro Prase“.
Tipp: Meine Freundinnen & Reisebegleiterinnen Maria & Christina haben zudem wie folgt über ihre Eindrücke aus Serbien berichtet:
- Christina von CitySeaCountry.com: „Vegan Essen in Serbien: Tipps für Belgrad, Novi Sad und Fruška Gora„
- Maria von Kofferpacken.at: „Belgrad: Eine Stadt im Wandel“ & „Novi Sad: Ziemlich gechillt und Europäische Kulturhauptstadt 2021„
Hinweis: Wir wurden von Serbien Tourismus zu dieser Reise nach Belgrad, Novi Sad & in die Fruška Gora eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Genauso habe ich Belgrad auch erlebt. Wann gehen wir wieder mal in einen der vielen, versteckten Clubs?
Bald, liebe Maria 😉
Schön, dass Dir Belgrad auch so gut gefallen hat !! Ich würde da auch sofort und jederzeit wieder hin reisen.