Liebe Lea! Heute möchten wir gerne von Dir wissen, wie Du selbst Dein Berufsbild des „Digital Influencer“ zeichnest. Was gehört für Dich zum „ganz normalen Alltag“, wie sehr erlebst Du Dich & Deine Community beim Reisen, wohin darf und wird der Weg Dich führen?
Wir sind gespannt auf Deine Antworten! Los geht’s 🙂
Als professionelle Reisebloggerin bei www.escape-town.com : Was verstehst Du selbst unter dem neuen Berufsbild des „Digital Influencer“? Welche Erfolgsfaktoren zählst Du hier dazu, und wie sieht der Weg dorthin aus?
Da ich mich nur teilweise durch meinen Blog finanziere, würde ich mich jetzt nicht in erster Linie als „Digital Influencer“ sehen. Aber dennoch ist es schön von Lesern zu hören, dass sie bestimmte Reisen nachgemacht haben, ihnen die Tipps gefallen haben oder sie wegen mir den einen oder anderen Ort entdeckt haben. Das sind für mich die kleinen, aber sehr motivierenden Erfolge, die für mich persönlich mehr zählen als Follower und Likes.
Der Weg hierher? Viel Leidenschaft für etwas (Reisen, Natur in meinem Fall), Lust am Schreiben und Fotografieren und dieser Moment, in dem man den Zeitgeist am richtigen Ort trifft.
Dein bislang erfolgreichstes Projekt als Unternehmerin „Escape Town“? Woran misst Du diesen Erfolg? Nenne uns gerne ein bis zwei konkrete Beispiele.
Da ich weniger Content am Blog als externen Content verkaufe, ist das gar nicht so leicht zu sagen. Es gibt Artikel, die sehr gut angekommen sind, wie beispielsweise meine Drei Zinnen Wanderung oder mein bestes Brotrezept. Beides lässt sich aber nicht direkt in Geld umrechnen.
Erfolgreich sind für mich alle Projekte, bei denen der Kunde und ich zufrieden sind – und das ist gottseidank meistens der Fall!
Warum gehst Du selbst (noch) auf Reisemessen, Konferenzen, etc.? Welche Kriterien sind hier für Dich ausschlaggebend?
Ehrlich gesagt findet man mich dort inzwischen eher wenig. Das hat einerseits damit zu tun, dass ich mich sehr gut vernetzt fühle und eher nach Kooperationspartnern und Auftragsgebern Ausschau halte, die sich außerhalb des üblichen Reisefelds bewegen. In Bezug auf Blogger-Konferenzen hört man einfach sehr oft das Gleiche, wobei zum Beispiel der Social Travel Summit hier die Latte doch höher gelegt hat.
Beim nächsten in Kitzbühel (quasi meiner Hood) bin ich sicherlich wieder dabei!
Du bloggst jetzt seit mehreren Jahren und bist ein Profi im Geschäft des „Digital (Travel) News Sharing“ geworden. Wohin soll die Reise Deines Einflussbereiches künftig gehen? Welche Geschäftsfelder möchtest Du Dir noch erarbeiten und / oder weiter ausbauen?
Aktuell bin ich ein wenig besessen von Pinterest und habe, seitdem ich im Dezember damit gestartet bin, schon einiges erreicht – meine Followerzahl verdoppelt etwa. Wissen, das ich jetzt an Destinationen weitergebe.
Was mich sicherlich schon seit meiner Uni-Zeit verfolgt, ist das Thema Analog-Digital, und wie man die beiden gut verbindet. Ich liebe es, ein schönes Buch zuhause zu haben, trotzdem möchte ich praktische Reiseinfos immer und überall digital abrufen können.
Dein größter Tipp an Kooperationspartner?
Es ist erstaunlich, wie wenig bei Speed Dates (Branche/Blogger) manche Unternehmen sich mit Bloggern auskennen. Manche fragen Termine an und haben dann nicht einmal einen Blick auf den Blog geworfen. Das gehört für mich zum absoluten Minimum in der Vorbereitung auf ein Gespräch (gilt natürlich andersrum auch).
Für Kooperationen selbst ist mir wichtig, dass vorab alle Erwartungen ausgesprochen werden.
Wie recherchierst Du selbst Deine Reiseziele? Sind Meinungen weiterer Berufskollegen für Dich ausschlaggebend, lässt Du Dich gerne überraschen, wie bzw. was planst Du, was nicht?
Wie viele andere auch: Ich halte meine Ohren und Augen offen und lasse mich online und offline inspirieren. Sobald ich ein Ziel im Auge hab, darf ein Blick auf Pinterest nicht fehlen. Wenn die Reise fix ist, lese ich mich meistens ein paar Wochen vorher mit Reiseführer und Literatur aus dem Land ein. Bei Namibia habe ich Henno Martin „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ bereits vorab gelesen und dadurch bereits viel über die Namibwüste gewusst. So sieht man ein Land vor Ort ganz anders und kann auch andere (tiefer gehende) Fragen stellen.
Wenn ich die Zeit habe, bin ich auch gern planlos mit Auto und Zelt unterwegs, ein seltener Luxus …!
Worin besteht für Dich die größte Inspiration beim Reisen? Und beim Schreiben (Fotografieren, Filmen …)?
Da ich gern in der Natur unterwegs bin, sicherlich die verschiedenen Landschaften und in Folge dessen dann die regionalen Produkte und Gerichte. Über das Essen kann man unheimlich viel über die Kultur lernen. Das spiegelt sich dann auch in meinen Fotos wieder!
Was hast Du immer dabei?
Meine Canon EOS 6D, ein Zoom und eine 50mm Fixbrennweite und mein iPhone. Außerdem immer dabei ist ein kleines Notizbuch, um mich später auch noch gut an die Ort erinnern zu können.
Wodurch und womit entspannst Du Dich (wirklich)? Lass’ uns in die kleinen Pausen in Deinem geschäftigen Alltag blicken …!
Spontane Ausflüge mit Freunden, sei es zum See, zum Grillen am Inn oder in die Berge. Im Winter gehe ich gerne in die Sauna. Nach zwei bis drei Aufgüssen schlafe ich wie ein Stein und bin komplett tiefenentspannt, da hat man gar keine andere Wahl.
Und zu guter Letzt : Nenne mir drei gute Gründe, warum ich sofort (wieder) auf Deinen Blog schauen sollte! Was zeichnet „Escape Town“ besonders aus? Was stellen Deine Leser, Deine Community, immer wieder fest? Worauf bist Du besonders stolz?
Outdoor(sport), Abenteuer & Lifestyle sind mein Fokus und zugleich meine persönlichen Leidenschaften. Ich liebe es, wandern zu gehen, draußen unter dem Sternenhimmel im Biwaksack zu schlafen und dann mal wieder in ein 5 Stern Designhotel einzuchecken. Das trifft, denke ich, ziemlich gut den Zeitgeist! Mein Blog ist eine Mischung aus einem Pfadfinderbuch für Abenteurer, einer Frauenzeitschrift für Design und einem Reiseführer mit Geheimtipps.
Meine Leser sprechen mich immer wieder auf die schönen Fotos und das Blogdesign an. Das freut mich, denn dahinter stecken viele Stunden Selbststudium, Ausprobieren und Onlinetutorials lesen. Alles auf meiner Website ist selbstgemacht.
Vielen Dank, liebe Lea, für das interessante Interview!
1 Kommentar
Ich sage DANKE 🙂 – und bis bald!
lg
Lea