Es ist soweit: Unser Kinderbuch „Die Abenteuer von Fina und Liam“ hat das Licht der Welt erblickt! Von der Idee bis zum fertigen Buch war es ein ganz schöner Weg, den ich Euch heute gerne näher beschreiben möchte. Denn obwohl ich bereits drei Bücher geschrieben habe (einmal zum Thema Sprachen, zwei Mal zum Thema Kreativ Reisen), ist das Vorhaben, ein Kinderbuch schreiben zu wollen, doch noch mal etwas ganz anderes. Illustrationen und Grafik wollen gut überlegt sein. Für welches Alter ist das Buch? Brauche ich einen Verlag? Fragen über Fragen …
Antworten auf diese und weitere solcher Fragen fand ich Schritt für Schritt entlang des Weges. Denn wie heißt es so schön?
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.
Worin besteht bei einem Kinderbuch-Projekt nun also dieser erste Schritt? Am Anfang war tatsächlich das Wort 🙂 und parallel dazu die wunderbare Inspiration der Bilderbuchwelt meines kleinen Sohnes Liam. Meine Familie und ich begannen bereits früh, ihm die verschiedensten Kinderbücher zu zeigen und vorzulesen. Ausgehend von dieser Welt, kam mir in einem dieser kreativen Dämmer-Momente zwischen Wach-Sein und Schlaf (glaubt mir, derer gibt es als junge Mama viele!) die Idee zu einer eigenen Geschichte. Das war vor rund einem Jahr. Zu schreiben begonnen habe ich im Lockdown-Winter 2021, und so richtig Fahrt aufgenommen hat die Geschichte dann bei einem „Writer’s Retreat“ in Südkärnten.
Schreibprozess fördern: Idee, Geschichte, Charakteristik der Figuren …
Ein solches empfehle ich jedem und jeder, der vorhat, ein Buch zu schreiben. Freigespielte Tage, losgelöst von täglichen Verpflichtungen (und sei es Wäsche waschen, kochen oder einkaufen gehen müssen) lohnen sich dafür ungemein. Ganz gleich ob allein in einer Ferienwohnung oder in der Gruppe beim gemeinschaftlichen Retreat: Man kommt wunderbar in diesen stundenlang währenden Schreib-Flow hinein, wo Uhrzeit und alles andere in den Hintergrund rücken und man das Gefühl bekommt, dass nichts anderes mehr zählt außer die sprichwörtliche story at hand. Herrlich, eine solche Erfahrung. Vor allem für Sprach- und Schreibfans wie mich! 😀
Wenn sich dazu noch inspirierende Mit-AutorInnen gesellen, umso besser: Von meinen Erfahrungswerten des Schreibworkshops mit der talentierten Anita Arneitz und ihren KollegInnen in Südkärnten berichte ich Euch hier.
Schreibprozess abschließen: Unbedingt ein Lektorat leisten!
Am Ende eines Textes, einer Geschichte oder gar eines ganzen Buches ist man wohl immer ein bisschen bang: Ist es gut? Verständlich? Interessant? Für die Zielgruppe geeignet, für die man schreibt? Wie auch Schreibtrainerin Anita Arneitz empfehle ich definitiv ein an die Fertigstellung des Textes anschließendes Lektorat. Und zwar eines, das sowohl inhaltlich als auch orthografisch wichtiges und wertvolles Feedback gibt. Wo sind noch Knackpunkte in der Erzählung, im Spannungsaufbau, in Anfang und Ende der Geschichte? Welche Formulierungen sind vielleicht gerade für Kinder eines bestimmten Alters nicht gut verständlich?
Zu viele Rechtschreib-, Grammatik- und Tippfehler gehören ebenfalls nicht in ein veröffentlichtes Buch denn: Nach dem gefühlt fünften Fehler legt man das Buch enttäuscht zur Seite. Und irgendetwas übersieht man als Autor oder Autorin immer, man wird nach viel Zeit am eigenen Text einfach „betriebsblind“. Wie auch bei meinen bisherigen Büchern hat sich die Investition in ein professionelles Lektorat gerade beim Kinderbuch gelohnt!
Die Sache mit den Illustrationen: Herz & Seele eines jeden Kinderbuches.
Parallel zum Beenden der Kinderbuch-Geschichte (oder bereits mitten während des Schreibprozesses) ist es gut, schon mal die Fühler in Richtung potentieller IllustratorInnen auszustrecken. Kenne ich jemanden persönlich? Hat mein Umfeld vielleicht Empfehlungen für mich? Social Media bietet über (Facebook)Gruppen oder Instagram-Accounts eine wahre Fundgrube an Möglichkeiten für Kontakte. Letztendlich bleibt die Entscheidung einem selbst überlassen, und zwar ehrlicherweise mit einer guten Mischung aus Bauchgefühl, Vertrauen und bisherigen Erfahrungswerten (der IllustratorInnen zum Thema Kinderbuch)!
Bei dieser Gelegenheit möchte ich Euch Anna Schumann mit ihrem Kreativstudio Anna Schumann vorstellen. Sie ist nicht nur eine langjährige (Reise)Freundin, Wegbegleiterin und Mama wie ich, sondern auch unglaublich talentiert und kreativ, was das Thema Illustration und Design angeht. Mir gefällt wahnsinnig gut, wie einzigartig sie Bild-Genres und Sujets miteinander verknüpft und damit die von mir ersonnene Geschichte von #FinaUndLiam vollends zum Leben erweckt! Das Ergebnis könnt Ihr im gesamten Kinderbuch bewundern. Hier ein heiteres Bild der beiden Hauptfiguren, Fina der Storch und Liam das Murmeltier, aus der Feder von Anna’s Kreativstudio:
Self-Publishing, Eigenverlag oder Kinder-/Jugendbuchverlag?
Dieser Frage sind wir auch schon beim gemeinsamen Retreat mit der erfahrenen Autorin Anita Arneitz nachgegangen. Gemäß ihren Erfahrungen gibt es die drei im Titel beschriebenen Wege, ein (Kinder)Buch herauszubringen. Self-Publishing für den (digitalen) Handel empfand ich für ein Kinderbuch als nicht unbedingt ideal, und bestehende Verlage abzuklappern, die einen dann mit einem einstelligen Prozentanteil am Verkaufspreis des Buches beteiligen, klang auch nicht gerade sehr verlockend. Wenngleich die Netzwerke und Namen renommierter Verlage sicher für den Weg einer Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendbuchverlagen sprechen.
Doch ich wollte als Autorin weder zeitlich auf „Frist-Korsetts“ noch inhaltlich auf Zugeständnisse beim Schreiben und Veröffentlichen meiner Geschichte eingehen müssen, noch mit einem klitzekleinen Anteil am Verkaufspreis zurückbleiben. Ich und meine Illustratorin Anna glaubten an die Kraft unserer Geschichte und unseres Kinderbuches. Vor allem aber glauben wir an die Kraft unserer eigenen Netzwerke für den Weg „Eigenverlag“ und Eigenverkauf. Voilà: So erblickte die „Edition P.E.A.S.“ das Licht der Welt, in dessen Rahmen wir nun voller Zuversicht Band 1 der Geschichte von #FinaUndLiam herausbringen!
Für den Verkauf ISBN & Barcode? Fragen und Antworten seitens des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels.
Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle, Frau Isabel Huber! Der Tipp, den Verband mit dem etwas sperrigen Namen in Sachen ISBN-Vergabe zu kontaktieren, kam übrigens von meiner Schreibfreundin Christina Leutner, die selber gerade parallel ihr allererstes Buch #SoulLed auf den Markt bringt (gratuliere und danke, liebe Christina!). Frau Huber also half mir konkret und schnell bei allen wichtigen Fragen und Antworten rund das Thema ISBN-Vergabe, Barcode etc. um unser Kinderbuchprojekt im Eigenverlag zu finalisieren.
Sie schreibt zudem etwas weiter Hilfreiches, von dem ich bis dato so nichts wusste: „Sie müssen innerhalb eines Monats nach Druck fünf Exemplare Ihres Buch an insgesamt drei Bibliotheken schicken, die Adressen schicken wir Ihnen dann gemeinsam mit der ISBN mit. Wir als ISBN-Agentur sind nur für die ISBN-Vergabe zuständig, wir betreiben keine Bibliothek oder ein physisches Werkverzeichnis. Uns müssen Sie also nicht beschicken.“ Oke!
Die ISBN-Nummer sowie den Barcode für die Rück- bzw. Innenseite unseres Buches haben wir übrigens binnen weniger Werktage nach Bestellung über die Webseite https://isbn-austria.at erhalten. Danke für den guten Service!
Überlegungen zur Preisgestaltung.
Auch dies will gut überlegt sein. Unseren Erfahrungen nach spielt sich die Überlegung zum endgültigen Verkaufspreis eines (Kinder)Buches innerhalb folgender Parameter ab: Wo liege ich gefühlt richtig? Was meinen mir nahestehende Personen, bzw. solche, die Erfahrung mit der Art von Büchern habe, für die ich einen Preis festlegen will? Welche Kosten gilt es zu berücksichtigen (und zu finanzieren), und wie viel vom tatsächlichen Verkaufspreis behalte ich als Umsatz oder Gewinn ein?
Aktuell liegt die Mehrwertsteuer auf Bücher in Österreich krisenbedingt bei „nur“ 5% (statt wie bisher üblich 10%). Das einfache Rechenbeispiel dazu: Anna und ich verkaufen unser Kinderbuch um € 14,90, wovon uns nach Abzug der Steuer € 14,16 pro Buch übrig bleiben. Davon müssen wir die Kosten für den Druck, sowie viele weitere kleinere Beträge bezahlen, wie Lektorat, Fotoshootings für das Buch, ISBN, Marketingaktivitäten, etc. (von der eigenen Zeit rede ich gar nicht ;)). Doch ein (allererstes) Kinderbuch ist immer auch Herzensprojekt, und so darf es sich wirtschaftlich auch in dem Maße und Zeitraum entfalten, den es eben braucht. 🙂
Welche Druckerei für das eigene (Kinder)Buch?
Folglich meiner langjährigen Zusammenarbeit mit dem Österreichischen #Umweltzeichen war der Kontakt zu Druckereien, die mit eben diesem Gütesiegel ausgezeichnet sind schnell gegeben. Dieser Wert, auf gute Umweltverträglichkeit beim Druck unseres Kinderbuches zu achten, war Anna und mir in jedem Fall gleichermaßen wichtig!
Wir haben uns folglich von der Dynamik des guten Service leiten lassen und können nach Abschluss aller Arbeiten reinen Gewissens die Druckerei Janetschek empfehlen. Keine Frage war ihnen je zu mühsam (und von uns kamen viele!); wir bekamen unaufgefordert Beispiel-Bücher geschickt; stets gab es gute Erklärungen zu Themen und Begriffen wie Formate, Cellophanierung, Heißfolien-Prägung, Papierdetails, etc. Nach und nach nahm der Weg einer Zusammenarbeit Gestalt an, und das Preis-Leistungs-Verhältnis passt unter Berücksichtigung des uns wichtigen Umwelt-Aspektes auch hervorragend. Wir sind schon sooo gespannt, wie unser Kinderbuch, welches in Kürze frisch von der Druckerei geliefert wird, aussieht !!!
Zu guter Letzt: Buchvorstellungen, Kooperation & Marketing, Vertrieb & Verkauf.
Ein ganz schöner Prozess, was? Aber auf alle Fälle einer, der uns wahnsinnig viel Freude macht und auch Anna und mich neu zusammengeschweißt hat. Zum Thema Buchvorstellung & Marketing haben wir uns mehrmals getroffen, haben in professionelle Fotos investiert, ein Info-Video gestaltet, Partner für (Gewinnspiel)Kooperationen überlegt und angeschrieben, unsere eigenen beruflichen & privaten Netzwerke aktiviert mit der erfolgreichen Zwischenbilanz, noch vor offizieller Auslieferung des Buches weit über 100 Exemplare fix zugesagt verkauft zu haben!
Was wir uns für das neue Jahr, bzw. den Verkaufsstart nach Weihnachten vorgenommen haben? Sobald mein Baby im Februar / März 2022 geboren wird (ja, ich bin tatsächlich zu alledem auch noch schwanger mit dem zweiten Kind 😉 ) und sich der erste Trubel etwas gelegt hat, möchten wir das Thema Buchvorstellungen und Lesungen aktiv aufgreifen, Termine festlegen, weitere Gewinnspiel-Kooperationen mit ausgesuchten PartnerInnen forcieren, und und und. Langweilig wird Anna und mir bestimmt nicht! Und wer weiß, vielleicht steckt im Keim all dieser Aktivitäten schon die Idee für Band 2 der „Abenteuer von Fina und Liam“ ..?
Ihr dürft, wie auch wir, gespannt bleiben.