Der ReiseSalon 2013. Mein ursprüngliches Ansinnen ist es, die „Messe für exklusive Reisen“ im mächtig-imperialen Ambiente der Wiener Hofburg gemeinsam mit Ausstellern der Vereinsplattformen Genuss Reisen Österreich und Kreativ Reisen Österreich bestmöglich über die Bühne zu bringen. Dass ich dieses Jahr im Zuge dessen selbst „auf die Bühne muss“, damit habe ich nicht gerechnet. „Günter Exel von TravelLive meinte, als Vertreterin der Reiseblogger Österreichs sollten wir Dich unbedingt im Boot haben“, ruft mich der fröhliche Radio-Moderator Peter Agathakis vor rund zwei Wochen zum Thema des Salongespräch „Reisejournalismus & Reiseblogger“ an. Und spricht munter drauflos: „Ja, ich werde ein paar Fragen zum Werdegang als Reiseblogger stellen, aber gerne auch ganz kritisch fragen, so nach dem Motto: ‚In 10 Jahren ist Printjournalismus tot. Was sagen Sie dazu‘?“ Natürlich weckt so eine Einleitung meine Neugier – ich war gleich ganz gespannt. Und sag(t)e erst mal so viel: „Vielen Dank für die Einladung! Natürlich bin ich dabei!“
Der ReiseSalon 2013: Kreativ Reisen, Genuss Reisen – eine Messe für „besondere Reisen“. Motto trifft hier Geschmack!
Was genau macht die Messe ReiseSalon so besonders? Auch heuer hat sich für mich das einzigartige Ambiente der Wiener Hofburg, Österreichs schönste Event-Location, bestens bewährt. Zum Prunk aus Kaiserszeiten gesellt sich eine moderne „Wohnzimmer-Atmosphäre“, welche wir beispielsweise ganz besonders im Zeremoniensaal, der österreichischen Ausstellern vorbehalten war, feststellen konnten. Hier war es richtig gemütlich! Dies empfanden nicht nur unsere Aussteller der Vereinsplattformen Genuss Reisen Österreich und Kreativ Reisen Österreich, sondern auch sämtliche Besucher. Als Projektleiterin für den Verein Kreativ Reisen Österreich war ich mit in den Aufbau sowie in die gesamte Messeplanung involviert; als Reisebloggerin „Creativelena“ quasi in doppelter Mission unterwegs.
Radiomoderatoren fragen, Reisejournalisten antworten. Und Reiseblogger? Die twittern, filmen & fotografieren live mit. Am Blog wird naturgemäß auch sofort veröffentlicht …
… und geteilt, „geliked“, kommentiert und noch vieles mehr. Worin sich professionelle Reiseblogger von Printjournalisten unterscheiden ist beispielsweise, dass „wir alles können (müssen). Reiseblogger sind Redakteure sind Lektoren sind Designer sind Grafiker sind Fotografen sind Videoproduzenten sind Suchmaschinenoptimierer sind Netzwerker sind Social-Media-Experten, und noch vieles mehr“, gab ich im Rahmen meiner Vorstellung zum Thema Blogger an. Günter Exel von TravelLive bestätige dies und präsentierte eindrucksvoll seine „TravelLive-Kampagnen“ via der Aufnahme (und Verbreitung) eines Live-Videos zur Diskussion über den Kanal Vine.
Das Internet bietet heute jedem die Möglichkeit zur Publikation. Umso mehr ist Qualität, Professionalität und Vertrauenswürdigkeit gefragt – beim Leser wie beim Medium, für das man schreibt. Interessant ist eine Studie der Universität Hildesheim, welche der erfahrene Reisejournalist & Videopionier Claudius Rajchl zitiert: „Werden die gleichen oder ähnliche Inhalte vom Medium einer etablierten Zeitung oder von einem Blog veröffentlicht, so stuft man die Zeitung nach wie vor als vertrauenswürdiger ein.“ Diesem Grundgedanken stimme ich bedingt zu. Warum gilt eine etablierte Tageszeitung, ein etabliertes Magazin, als vertrauenswürdig? Weil es hart an seiner Qualität (Image, Design, Foto- oder Textredaktion) arbeitet. In gleichem Maße aber schlagen mittlerweile zahlreiche nennenswerte (Reise)Blogger in die gleiche Kerbe und stehen dem Qualitätsanspruch etablierter Reisemagazine oftmals um nichts nach. Zudem sind sie schnell, aktuell, finden über das Internet in Windeseile Verbreitung und werden, Stichwort Qualität, von ihren Lesern durch Feedback, Social Media und Kommentare als vertrauenswürdig eingestuft. Das hört und liest auch Google gerne. Und listet die Seite munter oben in Anfragen durch Suchmaschinen – „Google Authorship“ & Co. sei Dank!
Vielen Dank an das tolle Moderations- und Diskussionsteam anlässlich der Salongespräche am ReiseSalon Wien, @rajchlreist, @insiderei, @guenterexel! Um es mit den Worten des Kaisers zu sagen, welcher uns beim Abschied an der Prunktreppe grüßt: „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.“
Ich freue mich auf Euer Feedback und dazu noch auf viele weitere, spannende Diskussionen rund um das Thema Qualität, Professionalisierung und Reiseblogger!
4 Kommentare
Das hätte ich mir so gern live angehört, Elena. Es war bestimmt eine spannende Diskussion. Liebe Grüße, Monika
Liebe Monika,
In Gedanken habe ich Dich mitgetragen, da ich stellenweise „uns alle“ als Reiseblogger genannt und vertreten habe. Die Diskussion war in der Tat spannend und zeugt von großer Neugierde und Offenheit auf beiden Seiten; ich glaube ja sowieso dass es langfristig nur ein gemeinsames Nach-Vorne-Gehen geben wird und sinnstiftende Kooperationen allen etwas nützen.
In diesem Sinne … auf unser nächstes Wiedersehen 😀
Echt Interessant, und ich hab gesehen wie da die alte Welt „Printmedien“ und die Neue Welt „Internet 2.0“ aufeinand geprallt sind und die eine Seite „Internet“ ist offen und die andere hm….
Hat mir neue Ideen gebracht und auch Spass gemacht 🙂
glg Roland
Lieber Roland,
Vielen Dank, dass Du mich heute auch „virtuell“ besucht und hier zur Diskussion beigetragen hast! Ich denke, wie schon oben erwähnt, dass langfristig die Erfolg haben werden die Mut zur Veränderung haben und bereit sind, Kompromisse sowie sinnstiftende Kooperationen einzugehen … das ist für mich auf beiden Seiten, Reiseblogger wie Reisejournalisten gefragt. Wobei sich ja vieles mischt und die Differenzierung längst nicht mehr so klar zu führen ist – meiner Meinung nach ein Gewinn für beide Seiten, aber selbstverständlich auch eine Herausforderung, diesen Prozess so gut wie möglich zu führen.
Schöne Grüße und wir sehen uns (bei Dir in Oberösterreich) zum Geschichten-Erzählen? 🙂