Ich mochte es schon immer, Berichte zu schreiben. Echt jetzt. Tatsächlich erachte ich es als eine Art von Kreativität, die vonnöten ist, um ein neues Strategiepapier zu schreiben, das dann anderen dabei hilft, sich im beruflichen Umfeld besser orientieren zu können. In unserer schnelllebigen Welt unzähliger Möglichkeiten ist es mitunter ganz angenehm, sich eine Zeitlang „einem Thema, und diesem dafür ganz intensiv“, zu widmen. Vor allem, wenn es wie im Anschluss an den Social Travel Summit ein wirklich interessantes Strategiepapier wie der sogenannte „Think Tank Report“ ist. (Alle bisherigen sogenannten „Think Tank Reports“ könnt Ihr übrigens hier herunterladen; vor allem der letztjährige (siehe Übersicht hier) ist wirklich gut und informativ geschrieben.
Beim diesjährigen „Social Travel Summit“ #STSKitzbuehel (über den Ihr hier mehr erfahren könnt) ging es unter anderem um folgende drei Themen, die später die Grundlage des sogenannten „Think Tank“-Berichtes bilden:
- Die „perfekte Bloggerreise“: Do’s & Don’ts, wovon die Tourismusbehörden Abstand nehmen sollten, was sie stattdessen tun sollten, und wie man im Spannungsfeld geschäftlicher und „freier“ Interessen (Thema optimale Berichterstattung) mit Bloggern am besten zusammen arbeitet
- „Beyond content“: wie digitale Meinungsbildner in der übergeordneten Rolle als Berater fungieren können, sprich über die Rolle als reine Berichterstatter hinaus, und wie sie von den Destinationen dazu ideal eingesetzt werden können
- Digitale Meinungsbildner in Sachen Krisenmanagement: Immer mehr touristische Destinationen kämpfen heutzutage mit den Auswirkungen negativer Berichterstattung über politische Anschläge, Naturkatastrophen, etc. Wie können digitale Reiseberichterstatter helfen, das Ruder „positiv herumzureißen“?
„Liebe Elena! Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du die Moderation zum Thema ‚Beyond Content: Blogger als Berater‘ übernehmen könntest. Die scheint mir ja ideal für jemanden wie Dich geeignet zu sein …“
Als mich mein Kollege Peter Jordan, den ich schon öfter dieses Jahr getroffen habe (siehe spannende Berichte über die #NBEFinland, sowie die ITB Berlin) fragt, besagte Moderation zu übernehmen, wusste ich ganz glücklich zuzusagen. Tatsächlich interessiert mich selbst sehr, wie sich die sogenannten „industry relations“ (Geschäftsbeziehungen zwischen Bloggern & der Tourismuswirtschaft) immer weiter verbessern und entwickeln lassen. Eine Herausforderung, gewiss, aber Ihr die Ihr mich mittlerweile ein Stück weit kennt wisst ja, dass ich immer wieder gerne öffentliche Vorträge und Moderationen übernehme ..! 😉
Den gesamten Bericht samt Antworten auf alle zuvor angeführten Themen gibt es auf dieser Website zum Download: http://thesocialtravelsummit.com/think-tank/. Gerne stelle ich Euch hier einige der Ergebnisse vor, die wir im Rahmen meiner Themenmoderation sammeln konnten:
In welchem Ausmaß finden Zusammenarbeiten zwischen Bloggern und der Tourismuswirtschaft im Sinne des „Micro-Consulting“ bereits statt?
Ausgehend von den Fähigkeiten, Kenntnissen sowie der Bereitschaft einzelner Blogger haben wir dazu folgende Antworten gesammelt:
- Die Übernahme / teilweise Mit-Organisation von (Blogger-)Konferenzen
- Als Hotel-Tester oder Mystery-Gäste, die Überprüfung und Rückmeldung an das Management liefern, manchmal lose und spontan, manchmal professionell organisiert (als Teil eines Verbandes / einer Organisation, etc.)
- Beratung für Kampagnen sowie strategische Tourismus-Management-Beratung, auf institutioneller und / oder supranationaler, z.B. EU-Ebene
- Bereitstellung von Social Media Training (Thema „Algorithmen ändern sich jede zweite Woche“: Hier können Blogger aus erster Hand Erfahrungen liefern und beratend tätig sein)
- „Produkt-Tests“ bei Reisen und anschließender Support an Reiseunternehmen bei der weiteren Geschäftsfeldentwicklung
- Produktentwicklung / Markenaufbau durch „schiere Leidenschaft“: Schaffung eines „neuen“ touristischen Produktes, wie ein Road Trip in West-Irland, das die Einheimischen „nur als Straße“ sehen, Blogger aber als Erlebnis vermarkten, das später in die touristische Landschaft der Region mutaufgenommen werden kann
- Mitunter sehr markt- und / oder nischenspezifisch, wie die Arbeit an einer LGBT-Reisekampagne in Österreich für die deutschsprachigen Märkte
Unter welchen Voraussetzungen gelingen solchen Formen der Kooperation?
- Bewusstsein für „interkulturellen Dialog“ und all seine Fallstricke und Herausforderungen, sowohl über Länder als auch über Branchen und ihre individuellen „Sprachen“ hinweg!
- Vertrauen, Vertrauen, VERTRAUEN (!) in die Fähigkeiten und Möglichkeiten des Gegenüber
- Langlebigkeit (vor allem in Bezug auf strategische Unternehmensberatung, mit nachgewiesener Erfolgsbilanz, Referenzierung früherer Auszeichnungen, Qualitätskriterien, Verbände, Zusammenschlüsse, etc.)
Welche Arten der Zusammenarbeiten sind am schnellsten / einfachsten umzusetzen?
- Kurze, professionell geführte Gespräche (meist während der Mahlzeiten bei gemeinsamen Reisen, z.B. zum Mittagessen oder Abendessen) sowie Präsentationen vor lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern im Tourismus, Wirtschaft und/ oder Politik
- Twitter-Chats und / oder Wettbewerbe, die die Aufmerksamkeit auf Vertriebsmitarbeiter lenken
- Referenzen mit Partnern vor Ort, die einfach zu implementierende „How-to“-Ansätze demonstrieren
- „Von der Beschwerde zur Lösung“, und wie maßgeschneiderte Ansätze, rasch umgesetzt, in früheren Situationen geholfen haben (und warum)
Für die Tourismuswirtschaft: Worauf müssen digitale Meinungsbildner, Blogger, Influencer heute und in Zukunft achten?
Gemäß unseren Diskussionen sollten sie vor allem auf nachstehende Dinge achten:
- „Professionalität“, sprich was es bedeutet, professionell zu agieren, wie man auftritt, welche Art von Referenzen man vorweist, etc. Es bezieht sich auch auf die Einzigartigkeit der Marke, und welche Talente und Möglichkeiten Blogger einbringen können, diese noch mehr und gezielt zu verstärken (erfordert Verständnis, Vertrauen und kontinuierlichen Beziehungsaufbau)
- Influencer müssen Ergebnisse demonstrieren und erklären können. Sie müssen für ihre Arbeit gerade stehen, und ihren Weg kontinuierlich gehen.
- Budgets- und Ressourcenverteilung folgt einem langfristigen Kooperationsansatz in ständiger Absprache und Abstimmung. Beiden Seiten muss diese Langlebigkeit bekannt und vertraut sein.
Ihr wollt (noch) mehr wissen?
All meine Schnappschüsse zum #STSKitzbuehel findet Ihr hier:
… und auch das heitere sowie informative #STSKitzbuehel Video möchte ich Euch nicht vorenthalten:
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Und Ihr, was meint Ihr zu all diesen spannenden Themen?