Ich habe auf dem Dach der berühmten Oper von Oslo einem spontanen „Geigen-Happening“ beigewohnt. Aus nur 50 Meter Entfernung sah ich Kronprinzessin Mette-Marit, Kronprinz Haakon sowie dessen Eltern, König Harald & Königin Sonja von Norwegen, lächeln und winken. Beim Besuch der weltberühmten Skischanze „Holmenkollen“ wurde ich selbst zum Überflieger. Oslo, die Hauptstadt Norwegens am malerischen Oslofjorden gelegen, hebt Raum & Zeit für mich auf und Reisende gerne mal aus den Angeln.
„Was möchtest Du Dir in Oslo ansehen?“
An Bord unseres #PDRBSchiff, der Fähre von DFDSSeaways mit der unser Team internationaler Reiseblogger von Kopenhagen nach Oslo gereist ist, begrüßen uns Charlotte & Eva von Visit Oslo mit einem Augenzwinkern. Dieses, so stellen wir fest, setzt sich in den Menschen hier fort: „Hy hy“, lautet die joviale Begrüßung around town, bei der wir uns jedes Mal willkommen fühlen. Gerade linse ich vom Fährschiff hinab auf das moderne, von allen Seiten begehbare und international bekannte Opernhaus von Oslo und werde zappelig: Seit Jahren schon fasziniert mich die einzigartige Architektur dieses kunstvollen Ortes. Kaum kann ich es nun erwarten, endlich dort anzukommen. Dabei sagt Charlotte doch gerade:
„Morgen ist Nationalfeiertag in Oslo: Norwegen feiert 200 Jahre Unabhängigkeit von Dänemark! Entgegen militärischer Paradevorstellungen werdet Ihr sehen: Dieser Tag ist ein Fest der Kinder!“
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Das klingt spannend! Die Emotionen rund um den „Tag der Norweger“ begeistern mich in jedem Fall. Dabei hat alles ganz entspannt angefangen.
Der „Visit Oslo Pass“ lädt als App auf meinem iPhone, öffentliche Verkehrsmittel & Eintritte via QR-Scanner inklusive.
Entspannt?! Selbst wir Reiseblogger als „Digital Natives“ sind mitunter noch mit (neuen) Begrifflichkeiten zu beeindrucken. Tatsächlich gibt es den Oslo Pass nun auch digital auf dem Handy: Die App gibt’s gratis zum Download, danach kann der Tarif für 24, 48 oder 72 Stunden Oslo gewählt werden. Gemütlich beginnen „Reisebloggerin“ Gudrun Krinzinger & ich also unsere 20 Stunden in Oslo mit einem Check-in im zentral gelegenen Comfort Hotel Grand Central. Von dort sind es nur sage und schreibe drei Minuten bis zum Oslo Opera House: Eeeeendlich sind wir dort!
Aufgrund seiner einzigartigen Bauweise ist das Opernhaus von Oslo von allen Seiten zugänglich: Moderne Architektur die gleichzeitig einlädt und nicht etwa abschreckt. Tatsächlich begehen wir das Gebäude über sein immenses Schrägdach bis wir, oben angekommen, in unserer Begeisterung noch übertroffen werden. Hier nämlich hat das Fest der Kinder bereits begonnen; am Tag vor dem Nationalfeiertag gibt es Breakdance, Modern Dance & eben ein vielstimmiges, eher spontan wirkendes Open-Air-Geigen-Konzert von Lehrern mit ihren jungen Schülern auf dem Dach der Oper. Faszinierend !!! Gudrun und ich sind leise geworden, weniger Worte bedarf es ob solcher Eindrücke, und auch der sprichwörtlich „nervöse Zeigefinger“ auf dem Auslöser des Fotoapparates ruht nach den ersten fulminanten Aufnahmen.
Oslo zieht uns mächtig in seinen Bann – und das bereits innerhalb kürzester Zeit.
Doch damit nicht genug, winken wir am nächsten Tag König Harald, Königin Sonja, Kronprinz Haakon & Kronprinzessin Mette-Marit aus erster Reihe zu. Norwegens 200. Nationalfeiertag hat begonnen!
Was macht Ihr, wenn Ihr für den Besuch in einer neuen Stadt weniger als 24 Stunden Zeit habt? Euch durch eine Menge zwängen, riskieren nicht viel zu sehen oder Euch gar die Füße in den Bauch stehen? Wohl kaum. Zunächst waren auch wir skeptisch, hatte uns Charlotte von VisitOslo doch extra auf die großartige Parade anlässlich der 200-jährigen Unabhängigkeit Norwegens von den Dänen hingewiesen. Sollten wir da wirklich hin?
Wir sollten. Denn eigentlich, und dass muss man den Norwegern lassen, sind hier wirklich alle einfach nur ENTSPANNT. Kaum waren Gudrun und ich aus dem Haus, waren wir auch schon Teil des nationalen Hochgefühls und wurden vom „Sog der Masse“ hin in Richtung Königspalast buchstäblich mitgetragen – in einer bunten und lebensbejahenden Form wie ich es noch nicht kennen gelernt habe. Da mussten wir einfach mit! Staatsfeiertage, da bauen sich mir Bilder von Militärparaden, Straßensperren und gestressten Eltern mit ihren Kindern auf. Nicht so in Norwegen. Hier sind die Kinder selbst Hauptdarsteller in einer gewaltigen Glücksgemeinschaft, die Fahnen schwingt und Lieder singt und Tänze bringt sodass wir nur mehr staunen können, was „Nationalfeiertag“ alles heißt & sein kann. Und wieder, zum zweiten Mal innerhalb unserer 20 Stunden in Oslo, werden Gudrun und ich ruhig vor Glück, mittendrin statt nur dabei sein zu dürfen.
Immer noch ganz gebannt von den Eindrücken der königlichen Familie Norwegens und dem offensichtlich breiten Zuspruch der Bevölkerung (die fortwährenden Rufe der Kinder & Erwachsenen, „Hipp Hipp … Hurra! Hipp Hipp … Hurra!“, habe ich noch heute im Ohr), machen Gudrun und ich uns nun bewusst zu etwas mehr Ruhe & Naherholung im Grünen auf. Oslos U-Bahn, die nur im Stadtzentrum unter der Erde fährt und ansonsten eher an eine moderne, touristische Ausflugsbahn erinnert, bringt uns in gut einer halben Stunde auf den Holmenkollen, Oslos berühmte Skischanze und gleichzeitig großartiger Aussichtsturm über die Stadt & den Oslofjorden. Auf dem Weg rühren uns viele Bilder glücklicher Familien in Trachtenkleidern, die wie wir etwas erschöpft, aber sehr glücklich von der Nationalfeiertagsparade im Zentrum Oslos aufgebrochen sind. Schön sind die Frauen in ihren bunt bestickten Gewändern hier, fest und ruhig der Blick und dabei so ausgesprochen freundlich. Ich fühle mich einfach nur wohl hier, bin mittlerweile gänzlich verzaubert. Zu der Begeisterung für die Menschen gesellt sich mit unserem letzten Ausflugsziel nun noch die Begeisterung für Aussicht & Natur im hohen Norden Europas: Wow, ist es hier schön! Von der Skisprungschanze Holmenkollen aus wirkt Oslo wie ein Wald mit Gebäuden drinnen, ganz zu schweigen von der alles umgebenden Naturlandschaft Skandinaviens und dem weitläufigen Oslofjorden im Süden. Ich möchte schon jetzt wieder retour nach Skandinavien.
Jetzt !!! 😀
Die gesamten Reisebilder aus Oslo gibt es hier bei Flickr als Fotogalerie für Euch:
Vielen Dank an DFDS Seaways für die An- und Abreise nach Norwegen sowie dem Team von VisitOslo für die Unterstützung zur Erkundung der Stadt in Form des OsloPass. Alle Meinungen sind meine eigenen.
10 Kommentare
Super Bericht und wunderschöne Fotos Elena, ich möchte wieder zurück!!!
Danke, liebe Katrin!
Mein Bemühen, mich gleich heute hinzusetzen und meinen Emotionen über Oslo & Norwegen freien Lauf zu lassen, hat sich nun schon alleine aufgrund Deines netten Kommentares gelohnt. 😀
Vielen Dank dafür & bis zum nächsten Mal!
Wahnsinns-Fotos Elena! Die Oper begeistert mich komplett.
Übrigens gebaut vom Osloer Architekturbüro Snøhetta, was übersetzt anscheinend so etwas wie Schneekappe heißt. Passt doch perfekt zum Entwurf der Oper 😉
LG Simone
Danke für Deinen Kommentar, liebe Simone! Jetzt hast Du uns allen noch etwas beigebracht, super 😉
„Schneekappe“ passt perfekt! Und die Oper begeisterte auch mich total, jawohl!
Schönen Gruß!
Ja nu… Ja du hattest recht gehabt.. Das Opernhaus ist schon irgendwie cool… Ja und ich glaub das isses auch noch in 20 Jahren. Ich fand Oslo auch einfach riesig. Und toll und so… Ganz anders als ich es mir vorher vorgestellt habe 😀
😉
süße Janett! Wir reisen wieder hin, und zwar bald versprochen? Alles Liebe!
Die Königsfamilie scheint in Oslo wirklich allgegenwärtig zu sein: Auf unserer Minikreuzfahrt fuhren Mette-Marit, Haakon sowie das Königspaar mit dem Auto an uns vorbei und winkten freundlich, als wir gerade das Königliche Schloss bewunderten. In London ist mir dies noch nie passiert 😉
Lieber Mario,
Die Königsfamilie Norwegens scheint hier wirklich einzigartig (freundlich) zu sein. Wir hatten denselben warmherzigen Eindruck, auch aufgrund der 100% positiven Reaktionen der Menschen rings um uns. Es war eine wunderbare Stimmung, dabei zu sein !!
Danke, dass Du hier vorbeigeschaut hast 😉 Viel Spaß auf Deinen weiteren Reisen!