#BloggerPilgern im Mostviertel: Tag 4 an der Via Sacra

Der Weg der Erkenntnis ist gepflastert mit den Bausteinen der Seele. Tränen, Lachen, Leid, Stärke, Schwäche, Durchhaltevermögen, Freundschaft, Führung, Liebe und Verbundenheit. Was haben wir gelacht, an diesem vierten & letzten Pilgertag von Hinterbrühl im Wienerwald nach Mariazell in der Steiermark. Was haben wir geflucht. Was haben wir gestaunt, gelitten, getanzt, uns gefreut und begriffen. Der Weg im Leben ist wirklich das Ziel. Als wir heute Nachmittag vor der Basilika in Mariazell standen, nach fast 100 Pilgerkilometern & gut 2.000 Höhenmetern „ups & downs“ seit Anbeginn unserer Pilgerschaft, da überkam es uns – einen jeden auf seine Art und Weise. Plötzlich stand ich da, und was ich zuvor noch aufrecht erhalten, was ich durchgehalten und gescherzt hatte, fiel plötzlich von mir ab. Ich war so müde, so benommen von all den Anstrengungen des Weges, und doch war mir so klar: Hier passiert etwas ganz Großes. Mit einem Mal war ich stumm.

 

„Forsche jetzt nicht nach Antworten, die Dir nicht gegeben werden können, weil Du sie nicht leben könntest. Lebe jetzt lieber die Fragen! Vielleicht lebst Du dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.“ (Rainer Maria Rilke).

Wie schön. Wenn uns die Worte fehlen, so hat Maria Kvarda, unsere liebe Pilgerführerin auf dem Weg von Annaberg nach Mariazell (etwa 25 Kilometer) stets die richtigen parat (danke, liebe Maria!). Hat uns die Schönheit der Natur offenbart – Knabenkraut, Feuerlilie, Tollkirsche & Co. Sich an unseren Geschichten erheitert. Und selbst die schönsten Worte für uns gefunden: „Fragen an das Leben„, nennt sie ihren kleinen Pilgerführer, welchen sie uns voller Stolz und Emotionen am Ende der Reise übergibt.

 

Schön langsam verstehen wir das Motto des Tages, das da lautet: „Beten mit den Füßen“. ACH GOTT! – ein viel getätigter Spruch an diesem vierten & letzten Tag von #BloggerPilgern!

„Leben ist das, was passiert, wenn Du damit beschäftigt bist andere Pläne zu schmieden“, sagte bereits John Lennon. „Leben schenkt sich, kommt unerwartet, als Gast. Rück‘ ein bisschen zur Seite, mach ihm Platz: Heute beginnt Zukunftsgestalt.“ Und: „Die Treue zu Dir selbst ist der Anfang der Liebe. Wer bei sich angekommen ist, kann zum Du aufbrechen.“

Schön, nicht wahr?

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Pilgern ist viel mehr als Wandern. Natürlich steht einerseits der Körper mit all den durchlebten Strapazen im Vordergrund – brennende Blasen, beleidigte Knie, verspannte Muskeln, etc. Doch gleichzeitig passiert etwas Anderes, etwas Wesentlicheres. Der Geist kommt zur Ruhe. Das ist in der heutigen Zeit selten. Man gewinnt an Größe. „Ich halte durch“, und, „Schau, wozu wir (doch) fähig sind!“, sind viel getätigte Ausrufe – und das bei Regenwetter, Müdigkeit und im Gleichschritt mit Menschen, die wir erst wenige Tage kennen … ! Das passiert nicht zufällig. Beim Pilgern kann die Seele atmen. All die frische Luft, das Grün des Waldes und der Wiesen, die wohltuenden Höhenmeter, sind wie Balsam auf die Seele, auf die Unstetigkeit des Alltages.

Ich werde diese Pilgerschaft gemeinsam mit meine lieben Reisebloggern & Freunden die sie geworden sind, Tanja Klindworth (Reiseblog Wellnessbummler), Oliver Zwahlen (Weltreiseforum), Hubert Mayer (Travellerblog) sowie Monika Baum (Entdecker-Greise), nie vergessen. Weder Monikas Emotionen ganz am Ende unserer Reise, noch meine eigenen. Ich denke an meine lieben Mitmenschen, an all das was ist und war, und blicke frohgemut, Tag für Tag, auf die Zukunft. Der Moment ist alles, was wir haben. Nutzen wir ihn. Mit einem Lächeln, das Weisheit & Achtsamkeit entspringt.

🙂

 

Und Ihr, was denkt Ihr so über Pilgern, das Leben & die Weisheit?

 

Hinweis: Wir wurden von der Destination Mostviertel Tourismus eingeladen, entlang der Via Sacra nach Mariazell zu pilgern. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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