Am Tag unserer Anreise in den Bregenzerwald sind mein Sohn Liam und ich in Belgien aufgewacht, mein Mann in Wien. Der Bregenzerwald liegt lustigerweise „genau dazwischen“. So trafen wir uns „etwas oberhalb“ (also in Stuttgart 😉 ), um gemeinsam die restlichen 300 Kilometer dieses Tages bis nach Schoppernau zu reisen. Schoppernau, im hinteren Bregenzerwald, führt uns tief in eine Landschaft hinein, die schon auf den ersten Blick eine einprägsame Verbindung zwischen gewaltigen Natur- und Kulturlandschaften verspricht.
Dieses Versprechen löst der Bregenzerwald während unseres Aufenthalts immer wieder ein. Mal amüsant, mal nachdenklich stimmend, mal informativ, mal unglaublich witzig und unterhaltsam. Die „Wälder“ sprechen im wahrsten Sinne des Wortes ihre ganz eigene Sprache, und ich kann Euch nur raten, hier ein wenig Zeit zu verbringen. Vom Bregenzerwald geht ein Zauber aus, den ich bereits 2017 verspürt habe, als ich hier meinen ersten Tagesausflug an der Käsestraße verbracht habe – und mir seitdem geschworen habe, wiederzukommen.
Endlich ist es soweit. Hallo, Bregenzerwald mit unglaublich spannender Natur, Architektur & Know-How!
Bleiben wir erst mal ein wenig beim Thema Architektur & Know-How. Gleich zwölf Gemeinden bieten zu diesem Thema sogenannten „Umgänge“ an. Dabei handelt es sich um öffentliche Dorfrundgänge mit maximal 10 Personen – es bleibt also gemütlich. Zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts fand gerade der Umgang in der Gemeinde Hittisau statt. Von Veronika, unserer Führerin, haben wir dabei so einiges über die lokale Holzverarbeitung gelernt (Stichwort Wälder Holzschindeln, die hier echt omnipräsent sind!), über regionale Bauweise, den typischen Dorfalltag im Bregenzerwald und – das weltweit einzige Frauenmuseum im ländlichen Raum!
Veronika wies uns übrigens auch auf das Projekt BUS:STOP Krumbach hin; eine Initiative aus Kultur, Architektur und Wirtschaft. Dabei wurden sieben sogenannte „Wartehüsle“ (also Bushaltestellen, im lokalen Fachjargon 😉 ) von sieben Architekten aus sieben Ländern designt und errichtet. Spannende Architektur kennt im Bregenzerwald offensichtlich keine Grenzen! Mehr über dieses Projekt könnt Ihr übrigens hier nachlesen. Wir selbst haben es leider nicht mehr zu allen „Wartehüsle“ geschafft.
Unter anderem deshalb, weil wir schon im mindestens genauso spannenden Werkraumhaus in der nahe gelegenen Gemeinde Andelsbuch erwartet wurden. Knapp 100 regionale Handwerker stellen hier aus, Dutzende von ihnen waren an der Errichtung des Gebäudes beteiligt, das sich als „Bühne für das Handwerk mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten“ versteht. Unbedingt einen Besuch einplanen, wenn Ihr wie wir an Beispielen für eine gelungene Verbindung aus Design, Architektur, Handwerk und regionalem Know-How interessiert seid!
Noch mal zur Natur im Bregenzerwald. Oder anders gefragt: „Darf’s ein bisserl Barfusswandern im Hochmoor sein?“
Noch während mein Mann Georg sich mit Sohnemann Liam zur Mittagsruhe zurückzieht, steht mir ein weiterer Tipp für ein einzigartiges Naturerlebnis bevor: Katharina Moosbrugger ruft auf, mit ihr eine Barfusswanderung durch das Naturschutzgebiet „Fohramoos“ am Bödele zu machen! Wie Bitteschön soll ich mir das nun vorstellen?
„Also. Im Moor müssen wir die Schuhe ausziehen! Es geht gar nicht anders“, lacht Wanderführerin Katharina. „Sonst zieht uns das Moor die Schuhe aus, was?“, denke ich noch bei mir – und habe im Grunde ganz recht damit. Das Moor ist ein unglaublich faszinierendes Terrain für nackte Füße. Definitiv eines, das ich so schnell nicht vergessen werde! Quietschend und quatschend lernen wir, ganz achtsam Katharina’s Spur durch das Hochmoor zu folgen: Ein Tritt neben ihre Fußstapfen, und das Moor „umgarnt uns bis übers Knie“ ..!
Doch schon nach wenigen Minuten werden wir trittsicher, genießen die natürliche Barfuss-Behandlung unter unseren Füßen und gehen vor lauter Freude ob des Barfusswanderns noch eine gute halbe Stunde barfuss durch den angrenzenden Wald. Herrlich. Erst die Feuerameisen treiben uns wieder zurück in unsere Schuhe … wow, liebe Katharina, was für ein Erlebnis!!
Zu guter Letzt habe ich noch einen weiteren Tipp zum Thema Naturerlebnis für Euch: Die (kinderwagentaugliche) Wanderung am Hochtannbergpass. Wir konnten zwar aufgrund des einsetzenden Nieselregens nicht die gesamte Strecke zwischen Kälbelesee und Körbersee zurücklegen, sehr wohl aber ein paar gute Eindrücke von der Strecke mitnehmen. Seht Euch das mal an.
Unterkunft & #Genussreisetipps im Bregenzerwald.
Nach all diesen Erlebnissen war es uns jeden Tag eine Freude, in unsere familienfreundliche und mit dem Österreichischen #Umweltzeichen für Nachhaltigkeit ausgezeichnete Homebase zurückzukehren: Das Hotel Adler in Schoppernau nämlich. Das junge Gastgeberpaar Sandra & Simon haben selbst erst eine drei- und einjährige Tochter, wir verstehen uns also auf Anhieb (Augenzwinkern unter jungen Eltern inklusive). Überhaupt, so lernen wir bei zahlreichen Tischgesprächen, kommen schon ganz viele Stammgäste in teils dritter oder vierter Generation hierher. Bei dem Elan, den die gesamte Großfamilie versprüht, auch kein Wunder. Die großzügigen Zimmer (ich sag‘ nur herrlich angenehmer Eschendielenboden!), der kleine aber feine Wellness-Bereich mit „Whirlpool on Demand“, das köstliche Frühstück und Abendessen – hier fehlt es uns wahrlich an nichts.
Wo Ihr über den Gasthof Adler hinaus gut essen gehen könnt, ist übrigens direkt am Berg. Gleich am ersten Tag unserer Reise waren wir am nahe gelegenen Diedamskopf und dort bei der Alpe Mitteldiedams. Über unsere Unterkunft haben wir die Bregenzerwald Gäste-Card bezogen, mit der sämtliche Bergbahnen kostenfrei sind! Die Gäste-Card bekommt Ihr schon ab drei Nächtigungen sowohl für die Ferienregion Bregenzerwald als auch für das benachbarte Große Walsertal. Busse, Bergbahnen und Bäder sind darin inkludiert, vielerlei weitere Dienstleistungen und Eintritte ermäßigt – eigentlich alles, was man für das Berg-Tal-Erlebnis im Sommer so braucht! Wirklich sehr praktisch.
Holt Euch Euer Diplom über die 1. Sennschule an der Käsestraße Bregenzerwald!
Zum Abschluss unserer Reise durch den Bregenzerwald verleiht uns Käsepapst Ingo Metzler höchstpersönlich ein Diplom, welches bestätigt dass „Elena Paschinger … die 1. Sennschule der Käsestraße Bregenzerwald mit ausgezeichnetem Erfolg absolviert“ hat. Unterzeichnet von Kursleiter Ingo und dem Vorstand der Käsestraße höchstpersönlich! Wenn das kein Erfolg ist … immerhin war es auch harte Arbeit, nach stundenlangem Rühren, Schneiden, Schöpfen und Türmen unseren ersten, eigenen Frischkäse herzustellen!
Noch mehr bildreiche Eindrücke unserer Reise durch den Bregenzerwald findet Ihr in der nachfolgenden Bildergalerie. Live dabei seid Ihr beim Rückblick über unsere Insta-Stories.
Hinweis: Wir wurden zu dieser Reise in den Bregenzerwald eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.