„Wir haben kanadische Gäste, die bereits seit 24 Jahren zu uns reisen“, erklärt der junge Burgherr Erasmus mit Stolz in der Stimme, während er meiner Freundin & Reiseblogger-Kollegin Monika mal eben erklärt, wie die Flasche Sekt zum Abendessen mit dem Säbel zu öffnen wäre. Wir stehen inmitten des mächtigen Burghofes von Burg Bernstein und … gruseln uns, aber nur ein wenig. Gerade hat Tanja auf dem Weg zum Badezimmer die falsche Tür erwischt und das Burggespenst … aber lassen wir das. Bestimmte Dinge müsst Ihr einfach selbst herausfinden. Und dass Ihr hierher kommen müsst, um genau dies zu tun, steht außer Frage.
„Also, ich fahre hier einfach mit dem Säbel entlang und …?“ – „Genau, schön flach halten und einfach durchziehen.“ Der Schelm liegt Erasmus in der Stimme, gleichzeitig ist sie sanft und warm. Seine Zuversicht hat nun auch Monika erreicht. Mit einer raschen Handbewegung hat sie die Sektflasche zum Aperitif vor unserem Abendessen geköpft: „Prost! Zum Wohl!“
Burg Bernstein ist altehrwürdige Geschichte gepaart mit dem Charme eines luxuriösen Schlosshotels, das durch den unvergleichlichen und persönlichen Einsatz seiner Gastgeberfamilie Almasy besticht.
Bereits zum zweiten Mal bereise ich dieses Jahr die Burg Bernstein und habe mich wahrlich auf den Besuch gefreut, sind wir doch diesmal eingeladen direkt auf der Burg zu nächtigen! Neben dem historischen Ambiente geprägt durch dicke Mauern, altes Mobiliar, gewaltige Burgtore und wild wuchernde Efeuranken bietet die Burg Bernstein als Teil der Qualitätsvereinigung „Schlosshotels & Herrenhäuser“ auch 11 luxuriöse, individuell ausgestattete Burgzimmer für ihre Gäste. All die wundersamen und einzigartigen Details der Zimmer, welche vom „Studentenzimmer“ bis zum Suite-Charakter reichen, wären jedoch nichts ohne den individuellen Charme und Einsatz der Familie Almasy, deren persönliche Note sich wie ein edler Duft durch das gesamte Gemäuer zieht.
„Glück auf!“ in Bernstein: Niko Potsch (ent)führt mit viel Liebe und Begeisterung in die Welt der Steine und ihrer Bearbeitung: Hier erhält der Begriff „steinreich“ eine wahrlich neue Bedeutung.
„Mein Vater war wirklich sehr gerührt, als wir das Felsenmuseum Bernstein eröffnet haben und seinem Werk zur Bearbeitung des Edelserpentin ein landesweit einzigartiges Denkmal geschaffen haben.“ Voller Stolz und mit derselben Rührung erzählt Niko Potsch von seinem Vater Otto Potsch, der sich mit außergewöhnlichen Werken in Edelserpentin weit über das Burgenland hinaus einen Namen gemacht hat. Edelserpentin wird auch „österreichische Jade“ genannt, da dieses grüne Gestein in Farbe & Form tatsächlich an Jade erinnert – jedoch viel leichter zu bearbeiten ist. Völlig fasziniert sehe ich dem Künstler Otto Potsch zu, als dieser in einer Videoaufzeichnung aus einem knapp 200 Kilo schweren Edelserpentin-Block ein sich kraftvoll aufbäumendes Pferd mit wiehernder Mähne „schnitzt“. Er scheint die Figur bloß freizulegen, so als ob sie längst da wäre – das Wesen eines vollendeten Künstlers wie ich finde. Neben den Ausstellungsräumen zum Bergbau des (Edel)Serpentingesteins, welches nur hier in & um Bernstein in diesem Ausmaß vorkommt, birgt das Felsenmuseum Bernstein auch eine lohnenswerte Fotoausstellung über Inklusen im Bernstein (Einschlüsse im Bernstein-Gestein) sowie zahlreichen Bernstein- und Edelserpentinschmuck selbst. Hier halten wir uns gerne noch ein Weilchen auf …!
Von Burg Bernstein aus lässt sich das Südburgenland optimal erkunden. Man kann jedoch auch dem Motto des Hauses folgen: „Zeit für ein Buch. Zeit für Urlaub. Zeit für Bernstein.“!
Das hat die Burg wirklich verdient: Gäste, die sich als ihrer „würdig“ erweisen. Hierher kommt nicht, wer permanente Unterhaltung, Fernseher am Zimmer oder ähnliches wünscht – im Gegenteil. Die Zimmer sowie das gesamte Ambiente der Burg Bernstein sind Entschleunigung pur – Slow Travel, Slow Food, Slow DOWN, sind hier wahre gelebte Werte, die gerade uns Vielreisende auf angenehmste Art und Weise erreichen. Oft überrascht mich noch am dritten Tage unseres Aufenthaltes, wie still es hier einfach nur ist. Wie warm & wohlig beheizt die luxuriös eingerichteten Schlosszimmer doch sind. Wie strahlend das Lächeln unserer Gastgeberin Andrea Almasy und das ihres Sohns Erasmus ist, wenn sie von der Liebe zu ihrer Küche sprechen, vom Kochen selbst und den Kochkursen die sie vermehrt anbieten möchten. Die Sorge um das Wohl der Gäste, die liebevollen Details in allen Zimmern, auf den Gängen, rund um die Burg und im Garten: Alles Werte, die für uns die Burg Bernstein spürbar, erlebbar, ja „essbar“ machen – zum Beispiel bei der Verkostung der ausgezeichneten, frisch angerichteten Speisen beim Frühstück oder Abendessen am feudal gedeckten Schlosstisch.
(Und ja, natürlich, geht es schon wieder „nur ums Essen“. 😉 Das hat im Burgenland auf höchstem Niveau eben schon lange Tradition!).
Beim nächsten Mal erzähle ich Euch davon, wie viele weitere Ausflugsziele & Burgen das BURGENland so zu bieten hat. Ich sage nur Weinverkostung, Ebike-Fahrt & Hochzeitsbäckerei, Kellerstöckel, Freilichtmuseum & Burgtheater … das Burgenland ist einfach wirklich und wahrhaftig, einzigartig in ganz Österreich!
Hinweis: Wir wurden von Burgenland Tourismus zur Reise in das BURGENland eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Liebe Elena, da habt ihr ja eine feine Reise ins schöne Burgenland unternommen. Die Bilder und deine Schilderungen dazu machen jedenfalls Lust, das „urige“ Ambiente selbst mal kennenzulernen. Irgendwie vermisse ich ja vor allem gerade das gute heimische Essen, auch wenn die peruanische Küche auch so ihre Vorzüge hat, die ich nicht abstreiten kann 😉
Liebe Grüße aus Lima,
Flo
Lieber Flo,
Ich kann Dich gut verstehen, nachdem ich selbst bereits in Peru unterwegs war und der peruanischen Küche so einiges abgewinnen kann. Aber unsere gute heimische Küche ist einfach Goldes wert, da hast Du recht – und besonders auf Burg Bernstein, wo die Familie Almasy mit viel viel Liebe selbst für ihre Gäste kocht und sorgt … Ich empfehle Dir wirklich, dort mal einen Urlaub einzuplanen!
Ganz herzlichen Gruß,
Elena!