Kann sich in einem fernen, exotischen und atemberaubend schönen Land wie Neuseeland überhaupt so etwas wie „Alltag“ einstellen? Rückblickend beantworte ich Euch diese Frage heute mit JA, wenngleich Alltag down under immer ein bisschen entrückt und fern der Norm bleibt. Das fängt schon beim ansteckend offenen und immens freundlichen Gemüt der Kiwis an. Die Selbstverständlichkeit im Umgang mit Reisenden und Neuankömmlingen ist einfach nur herzerfrischend. Acht Wochen in der neuen Heimat und ich habe bereits den Norden des Landes durchquert, Kayaken gelernt, ein Auto gekauft sowie meine ersten Kreativ-Reisen unternommen.
Zuerst das Vergnügen, dann die Arbeit … oder war es umgekehrt? „Down under“ steht so manches Kopf.
Die Hauptsängerin eines Open-Air-Konzertes, eine Lady mit dem klingenden Maori-Namen Dame Kiri Te Kanawa, ist mitten im Gesicht rund um den Mund tätowiert. Erst später erfahre ich, dass diese Tätowierung, welche ausschließlich Frauen tragen, „moko“ heißt und Ausdruck der Zugehörigkeit zur Maori-Kultur ist. Neben ihr steht ein weißer „pakeha“-Musiker (so nennen die Maori weiße Einwanderer nach Aotearoa Neuseeland), welcher fremdartig wirkenden Knochenstücken rhythmische Musik entlockt. Fasziniert stehe ich mitten in der Stadt Nelson auf dem Sportplatz, welcher an diesem Tag zur Konzertfläche umfunktioniert ist. Hier höre ich auch zum ersten Mal in meinem Leben die Dub / Drum’n’Bass / Reggae Band Salmonella Dub, welche mich soundtechnisch noch auf vielen Reisen durchs Land begleiten sollte.
Zu guter Letzt noch einen (Geheim)Tipp: Die Tageswanderung am Lake Rotoiti im Nelson Lakes National Park
Von meinem neuen Häuschen aus benötige ich rund eineinhalb Stunden Fahrtzeit durch das wunderschöne Motueka Valley Richtung Süden, ins Herz des nördlichen Teils von Neuseelands Südinsel. Hier liegt, ebenso eine gute Stunde von der Stadt Nelson entfernt, der über 100.000 Hektar große Nelson Lakes National Park, welcher zusammen mit 13 weiteren Nationalparks des Landes vom Department of Conservation (kurz „DOC“) verwaltet wird. Die Besucherinformationszentren sind jedes Mal überaus ansprechend und interessant aufbereitet; eine Fülle an Möglichkeiten erschließt sich mir für die Erkundung des Parks während eines Tagesausfluges. Schließlich entscheide ich mich für eine rund dreistündige Wanderung auf halbe Höhe eines Berges, von dem ich atemberaubende Aussichten über die Seenlandschaft zu meinen Füßen genieße. Wow … „100% Pure New Zealand“, wie ich den Leitspruch der neuseeländischen Tourismuswerbung hier stark nachempfinden kann. Dieses Land übt eine ganz eigene Faszination aus, die sich am besten mitten in der Natur erschließt.
Auch Co-Bloggerin & Autorin Anna Zell ist jüngst der Magie und Faszination dieses Landes verfallen: Ihre Reise gemeinsam mit ihrem Freund Jacob beschreibt sie in ihrem Artikel „Pärchen-Urlaub Kiwi-Style oder: Unter vier Augen nach Aotearoa Neuseeland!“