Der Duft von Durban: Auf den Spuren von Indien in Südafrika

Der Duft exotischer Gewürze liegt in der Luft. Zu sehen ist Zuckerrohr, so weit das Auge reicht und das tropische Klima lockt zur Erfrischung in den Indischen Ozean. Nein, ich rede weder von Indien noch von Mauritius, sondern von der multikulti Stadt Durban in Südafrika, Provinz: Kwazulu-Natal. Dort war ich Anfang November 2013 unterwegs und hatte als Begleitung meine liebe Mama dabei. Im Rahmen meines 30.Geburtstags habe ich mich für einen Mini-Urlaub in Ballito, einem Bade-Vorort von Durban entschieden. In Kapstadt, wo ich seit ca. 8 Jahren lebe, ist das Wetter Anfang November manchmal noch unbeständig und daher wollte ich auf „Nummer Sicher“ gehen … Durban ist ja auch „nur“ zwei Flugstunden von Kapstadt entfernt.  Ich war bereits zwei Mal dort und auch diesmal hat mich diese pulsierende Hafenstadt nicht enttäuscht. Schon beim Anflug auf den neuen King Shaka International Airport kann man traumhafte Ausblicke auf den Indischen Ozean und die Küste mit breiten Sandstränden genießen. Spätestens jetzt kann ich es wirklich kaum noch erwarten, das Reiseoutfit für meine Badekleidung zu tauschen.

Blick auf die Strandpromenade in der Stadt Durban am Indischen Ozean. / Foto: Antonia

Blick auf die Strandpromenade in der Stadt Durban am Indischen Ozean. / Foto: Antonia

 

Meiner Mama und mir gefällt es hier wirklich total gut! Vielen Dank, liebe Mama, für die schöne Reise zusammen! / Foto: Antonia

Meiner Mama und mir gefällt es hier wirklich total gut! Vielen Dank, liebe Mama, für die schöne Reise zusammen! / Foto: Antonia

 

Für den besonderen Anlass habe ich uns in das Fairmont Zimbali Resort in Ballito eingebucht. Eine sehr schöne und gepflegte Hotelanlage, die ich jedem nur empfehlen kann, der in Südafrika einen „Resort-Urlaub“ sucht. Südafrika bietet derzeit kaum Resorts – hier boomt weiterhin der „Gästehaus-Tourismus“. Unser Zimmer war wunderschön, geräumig und stilvoll eingerichtet. Vom Balkon aus konnten wir den atemberaubenden Meerblick geniessen. Hier kann man ganz wunderbar einen entspannten Urlaub verbringen. Zahlreiche Restaurants verwöhnen den Gaumen mit internationaler Küche. Es ist für jeden etwas dabei und im lässigen „Beach Club“ bekommt man sogar richtiges „Karibik-Feeling“.

 

Durban: Ein Hauch von Indien inmitten von Südafrika

Da ich mir das bunte Flair dieser Stadt nicht entgehen lassen wollte, ist der Bikini für einen Tag im Schrank geblieben und ich habe uns eine privat geführte Tour gebucht. Unsere sehr nette Reiseleiterin „Wendy“ stand uns den ganzen Tag mit ihrem Wissen zur Verfügung und hat uns teils auch abseits der Touristenpfade geführt. Zunächst ging die Fahrt aber erst einmal in das Stadtzentrum von Durban, dass sehr von orientalischen Einflüssen geprägt ist. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man glatt glauben, mitten in Dehli gelandet zu sein. Zahlreiche Tempel und Moscheen reihen sich dicht aneinander, dazwischen auch immer wieder Kirchen. Das Schöne daran: in dieser Multikulti-Stadt verstehen sich alle.

Grüne Oasen in Durban, Südafrika. / Foto: Antonia

Grüne Oasen in Durban, Südafrika. / Foto: Antonia

 

Hier gefällt es uns richtig gut! / Foto: Antonia.

Hier gefällt es uns richtig gut! / Foto: Antonia.

 

Der Besuch des Botanischen Garten von Durban lohnt sich! / Foto: Antonia.

Der Besuch des Botanischen Garten von Durban lohnt sich! / Foto: Antonia.

 

Als erstes haben wir den wunderschönen, botanischen Garten besichtigt. Dieser kostet keinen Eintritt und ist eine wahre Oase mitten in der Stadt. Viele exotische Pflanzenarten sind hier zu finden und am Wochenende lassen sich zahlreiche Hochzeitspaare im Blütenmeer fotografieren. Laut Wendy ein großes Ereignis, zu dem sich viele Schaulustige einfinden. Im botanische Garten wurde sogar extra ein Pfad für Blinde angelegt. Ich hätte mich hier ja Stunden aufhalten können, aber wir hatten noch viel vor und es ging weiter zum bekannten Victoria Street Market, der leider immer touristischer wird. Ich komme nur immer wieder gerne, weil es dort richtig gute Gewürzläden gibt. Der Rest des Marktes besteht leider nur noch aus afrikanischen Souvenirläden … In meinem Lieblings-Gewürzladen wurde ich herzlichst empfangen und wie immer konnte ich meine Curry-Mischung selber zusammenstellen lassen. Der bunte Laden versprüht indisches Flair vom Feinsten und spätestens jetzt hat man das Gefühl, eher in Indien gelandet zu sein als in Südafrika. Statuen indischer Götter stehen fast in jeder Ecke und von den Wänden baumelt bunter Schmuck. Ganz zu Schweigen von der Hintergrundmusik ganz im Stile von Bollywood. Die Ladenbesitzerin hat mir netterweise auch ein paar Rezepte mit auf den Weg gegeben. Bald wird es also in meiner Küche wieder zauberhaft nach Curry duften. Ich freue mich schon aufs Kochen und das dadurch aufkommende „Durban Feeling“!!!

Indien-Feeling in Durban: Am liebsten hätte ich den ganzen Laden aufgekauft! / Foto: Antonia.

Indien-Feeling in Durban: Am liebsten hätte ich den ganzen Laden aufgekauft! / Foto: Antonia.

 

Nachdem ich das Geschäft am liebsten leer gekauft hätte, hat Wendy uns entlang der langen und belebten Strandpromenade gefahren und weiter durch die feineren Ortsteile wie Berea und Morningside, vorbei an der Universität von Durban. Unser nächstes Ziel war ein Tempel. „The Temple of Understanding„, ein Hare Krishna Tempel, der bei Chatsworth liegt. Das architektonische Meisterwerk wurde von deutschen und österreichischen Architekten geschaffen. Wer hätte das gedacht? Anhänger der Hare Krishna Bewegung kommen hier nicht nur zum „Beten“ und um Ruhe zu finden: Es gibt auch ein wirklich herrvoragendes Restaurant, in dem ausschliesslich vegetarische Gerichte serviert werden. Geboten wird ein großartiges Buffet indischer Köstlichkeiten. Ich habe selten so gut gegessen. Man merkt sofort, dass hier mit viel Liebe gekocht wird. Und günstig war es auch noch. In der beruhigenden Atmosphäre des Tempels hätte ich es auch wieder einmal länger ausgehalten, doch Wendy wollte uns unbedingt noch das berühmte “Ghandi Settlement” bei Phoenix zeigen. Ein bisschen Geschichte muss schliesslich auch sein.

Die Tempelanlagen von Durban lohnen den Besuch. / Foto: Antonia.

Die Tempelanlagen von Durban lohnen den Besuch. / Foto: Antonia.

 

Ghandi verbrachte insgesamt 21 Jahre seines Lebens in Südafrika. 1904 gründete er bei Durban in der Siedlung “Phoenix” eine 25 Hektar große Farm und wurde dort zum Teilzeit-Farmer. Im selben Jahr hat er auch begonnen, die Zeitung „Indian Opinion“ herauszugeben. Gleich bei der Ankunft in der Siedlung werden wir von einem Bewohner empfangen und durch das Museum, das „Stammhaus“, in dem Ghandi lebte, geführt. In jedem Zimmer erfährt man etwas mehr über seine Geschichte und Bewegung. Wer sich also für die Geschichte Ghandi’s in Südafrika bzw. Geschichte im Allgemeinen interessiert, bekommt einen guten Eindruck über das Leben Ghandi’s und seiner historischen Bedeutung für Südafrika. Leider musste der Tag auch irgendwann sein Ende nehmen und nach einem kurzen Kaffeestopp im hübschen Badeort „Umdloti“ brachte Wendy uns zurück zum Hotel. Was für ein erlebnisreicher Tag!

 

Durban – Mein persönliches Fazit. Einfach. Hervorragend!

Wieder einmal hat diese bunt-gemischte Stadt bewiesen, dass sie weit mehr als nur einen Industriehafen zu bieten hat. Man hört so oft, dass Durban „hässlich“ sei und da blutet mir ganz ehrlich gesagt das Herz. Orientalisches Flair, tropisches Klima, schöne Strände, ein Stück faszinierender Geschichte, hervorragendes Essen und vor allem freundliche Menschen – all das und vieles mehr findet man in Durban. In der Zulu-Sprache wird Durban ganz passend „eThekwini“ genannt. Das bedeutet nämlich: „Der Platz, an dem Erde und Ozean zusammen treffen.“ Wie schön!

Vielen Dank für diesen tollen Gastbeitrag über die Reise nach Durban, liebe Antonia! / Foto: Antonia.

Vielen Dank für diesen tollen Gastbeitrag über die Reise nach Durban, liebe Antonia! / Foto: Antonia.

2 Kommentare

Antonia 6. Dezember 2013 - 09:05

Was für ein trauriger Tag für Südafrika. RIP Mandela

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Elena 6. Dezember 2013 - 15:51

Gleichfalls, liebe Antonia. Er hat wahrlich Großartiges geleistet … Meine Gedanken sind ganz bei Euch!

Herzlichen Gruß aus Österreich nach Südafrika,

Elena!

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