„Und am Wochenende, weil ja auch Thanksgiving ist, fahren wir raus aufs Land, in unsere ‚Cottage‘ … Wart Ihr schon mal in einer typisch-kanadischen ‚Cottage‘? Nein!? Ach, Ihr werdet es lieben. Die Gegend rund um Georgian Bay ist einfach wunderschön … Sean’s Mama freut sich ebenso schon auf Euren Besuch!“
Spätestens wenn die Kanadier Dich in ihre ‚Cottage‘ einladen, gehörst Du zur Familie. In unserem Fall sind das Sean, Natalie und ihr entzückender Sohn Hudson, die uns einladen, Sean’s Mutter Joy zu besuchen. Ich habe Natalie dank einer gemeinsamen Freundin schon bei ihrem letzten Besuch in Österreich kennen gelernt, war jedoch noch nie bei ihr in Toronto zu Gast. Nach unserer köstlichen „Food-Tour“ in der größten Stadt Kanadas holt uns die junge Familie vom Bahnhof ab und fährt mit uns „mal eben“ zwei bis drei Stunden in nördlicher Richtung. Für kanadische Verhältnisse ist das nichts, wie wir lernen, und auch auf der Landkarte nimmt sich die Wochenend-Distanz ausgesprochen gering aus, wenn man eine Karte der gesamten Provinz oder gar das Land selbst als Vergleich nimmt.
„Also, wo genau sind wir denn jetzt?“
Eine gute Frage aus den „billigen Plätzen“ im hinteren Teil des Autos unserer Freunde. Zu einer Zeit, da die Sonne schon relativ früh untergeht und wir entlang einer scheinbar immer schnurgeraden Straße nach Norden fahren, brausen wir relativ ahnungslos dahin. „Port Severn„, klärt uns Sean fröhlich auf, während Hudson die Worte seines Vaters nachplappert, Hudson der noch nicht mal zwei Jahre alt und ausgesprochen entzückend ist. „Wir sind fast da. Morgen in der Früh machen wir als erstes eine kleine Bootstour auf unserem See, da habt Ihr dann ein bisschen mehr Überblick über die schöne Landschaft ringsum ..“ – „Es ist wirklich wunderschön hier“, schwärmt auch Natalie nun. „So beautiful, eh buddy? Little Hudsy boy ..?“
🙂
Port Severn, bzw. Six Mile Lake, heißt also der Ort, in dem die ‚Cottage‘ unserer kanadischen Familie liegt. Von Toronto aus ist es übrigens ein Leichtes, einen Wochenend-Trip an einen der unzähligen Seen und Wälder des Umlandes zu organisieren. Wenn Ihr (noch) niemanden kennt, helfen Euch Plattformen wie AirBnB dabei, eine gemütliche, familiäre Unterkunft zu finden.
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Manche gehen da natürlich noch einen Schritt weiter und parken gleich mal ihr eigenes Wasserflugzeug im Eingangsbereich … man kann ja nie wissen, wohin man schnell eilen muss ….

… und überhaupt lieben die Kanadier ihre „Verbindungen“, wie dieses eindrucksvolle Schleusensystem zwischen zwei Seen beweist …
Wenn Ihr erst mal in der Gegend rund um Georgian Bay seid, empfehlen wir Euch weiters eine Fahrt mit dem Dampfschiff auf dem Muskoka-See, sowie einen Besuch der Cranberry Farm & Muskoka Lakes Winery!
Und immer wieder: Wein. Selbstverständlich! Meine lieben #winelover – Leser unter Euch, die mir in das Okanagan sowie zur Weinregion rund um die Niagara-Fälle gefolgt sind, werden jetzt schmunzeln. Dabei ist der Cranberry Wein hier natürlich ein einzelner Süßwein, ergo nicht ganz vergleichbar mit der großen Auswahl in anderen Weinregionen Kanadas. Interessant ist jedoch, wie Cranberries, eine berühmte nordamerikanische Spezialität, hier überhaupt angebaut und geerntet werden. Der Besuch auf „Johnston’s Cranberry Farm“ lässt zudem eine weitere Erinnerung aufleben: Als ich das erste Mal in New York anlässlich meiner Thanksgiving-Kochstunde die berühmte Cranberry Sauce zubereitet habe …!
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… sowie eine Runde mit dem Traktor um die Cranberry-Felder zu fahren und zu lernen, wie selbige angebaut und geerntet werden – im Wasser nämlich.!
Unweit davon lädt das Dampfschifffahrtsunternehmen Muskoka Lake Steamship zu einer netten Bootsfahrt über den Muskoka-See ein. Die Fahrten finden während der Saison alle eineinhalb Stunden statt und beginnen um 10.00 Uhr morgens. Mein Tip an dieser Stelle: Wenn Ihr wie wir gleich am Morgen fährt, könnt Ihr danach gemütlich für ein Brunch-Frühstück/Mittagessen im Café „Blue Willows“ einkehren: Das kleine englische Café serviert eine gute Auswahl an Scones, Sandwiches, Tees, Suppen und Salaten. Mahlzeit!
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… denn das nette kleine Café „Blue Willows“ liegt idealerweise gleich im Hafen des Sees mit Blick auf das schöne alte Dampfschiff.
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… hier liegen zahlreiche Oldtimer-Boote vor Anker, die von den Anrainern mit viel Liebe und Aufwand gepflegt werden .. ein echtes Stück Regional-Kultur hier in Georgian Bay, Ontario!
Und dann lacht uns am nächsten Morgen erneut die Sonne. Buchstäblich!
Denn nachstehende Reiseaufnahmen … werden Euch mindestens ebenso verzaubern wie uns an diesem Morgen. So ein typischer Herbsttag eben, mit frühem Morgennebel, durch den später die Sonne bricht … und wir als einige der Einzigen mit dem Boot mitten auf dem See. Wow. Was für ein Moment. Tausend Dank, lieber Sean, liebe Natalie, lieber Hudson, dass Ihr uns dies alles ermöglicht habt !!! „Ach, ich muss das Boot sowieso für den Winter in die Garage fahren ..“, wirft Sean achselzuckend ein, bis auch er lachen muss. „Keine Sorge, Ihr habt schon recht! Es ist wirklich großartig, dass wir das gemeinsam erleben können!“
Schön, im Kreise unserer kanadischen Familie. 🙂
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Gleich darauf, und um uns erneut aufzuwärmen, koche ich guten österreichischen Kaiserschmarren für die Familie 😀
Zu guter Letzt haben wir noch einen kleinen Reisetipp für Euch: „Cheltenham Badlands“ auf dem Weg von / nach Toronto.
Die sogenannten „Cheltenham Badlands“ sind eine besonders außergewöhnliche Felsformation mitten im typisch kanadischen Ahorn-Laubwald außerhalb von Toronto. Hierher kommen viele Touristen und noch mehr Ausflügler, da es so nahe an der Großstadt liegt und dennoch zu ausgedehnten Waldspaziergängen einlädt, die das geschäftige Treiben vergessen lassen.

… schon außergewöhnlich, findet Ihr nicht? Wenn nicht die Wälder ringsum wären, man würde glauben in einer Wüstenlandschaft viel weiter südlich zu stehen!
Mehr Reisefotos aus dem bezaubernden Eck Georgian Bay, Ontario findet Ihr hier:
Dazu habe ich nachfolgendes Reisevideo produziert, welches Euch mit auf meine Reiseabenteuer durch West-Kanada nimmt und Euch die Augen öffnet für die Schönheiten von Vancouver bis weit über die Rocky Mountains hinaus. Ton & Lächeln nicht vergessen! 🙂
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2 Kommentare
Wie gesagt – super ausflugstipps für unseren nächsten stop in toronto – müssen wir uns mal lieber canada statt miami wünschen. aber zu spät: next week gehts nach Florida. Aber nur kurz. Danke für die Kanada Kurztrips Tipps, da ist auch für mich als purserbraut, die nirgends länger als 48 h ist, was dabei 🙂 bussi.
Liebe Angelika,
Großartig, Dein Enthusiasmus ist bis hier spürbar 🙂 Bin schon gespannt, wohin es Dich beim nächsten Kanada-Besuch verschlägt. Und denk‘ dran: 2017 feiert das Land 150. Konföderations-Geburtstag. Da wird viel geboten !!!
Liebe Grüße an die Purserbraut!