Reise in das Edelsteinland: #KreativReisen mit Schmuck und Edelsteinen.

Wann wart Ihr zuletzt so richtig kreativ? 🙂 noch dazu mit Edelsteinen oder Edelmetall?

Richtig gut geht das im (nomen est omen!) EdelSteinLand, einer Region, die ganz viele Künstler und Kreative in sich vereint. Wo das EdelSteinLand genau liegt und wie Ihr dort am besten nächtigen oder essen könnt, das verrate ich Euch in meinem Beitrag zu den #Genussreisetipps im EdelSteinLand und der Villa Horbach.

Hier möchte ich Euch mehr über die Möglichkeiten erzählen, einen #KreativUrlaub in und rund um Idar-Oberstein, dem Epizentrum der schillernden Steinwelten des EdelSteinLandes zu verbringen.

Hallo, EdelSteinLand - Entdeckung der StreetArtGraffiti zum Thema an der Rückseite des Deutschen Edelsteinmuseums in Idar-Oberstein.

Hallo, EdelSteinLand! Janett und ich entdecken coole StreetArtGraffiti an der Rückseite des Deutschen Edelsteinmuseums in Idar-Oberstein.

 

Besuch der Edelsteinmine in Idar-Oberstein: Schürfen und Staunen!

Wir beginnen unsere kreative Entdeckungsreise in Idar-Oberstein mit einem Besuch der örtlichen Edelsteinmine – und einer weitreichenden Geschichtsstunde. Denn bevor “die edlen Steine hier groß rauskamen”, erzählt uns die junge Bergwerksführerin Pauline, “muss man erst mal wissen, wie Edelsteine just hier überhaupt entstehen konnten.”

Vor Millionen von Jahren bestand das Gebiet des EdelSteinLandes im heutigen Südwestdeutschland aus flüssiger Lava. Nachdem diese als hartes Gestein abgekühlt war, fanden sich immer wieder auch Gaseinschlüsse im Lavagestein, die als Hohlraum quasi die Wiege von Edelsteinen bildeten: Wunderschöne Achate, aber auch Amethyste, Rauchquarz oder Bergkristalle entstanden so im Laufe weiterer Millionen von Jahren.

Mitten in der Mine staunen wir, wie viele Edelstein-Einschlüsse hier im Berg vorhanden sind; draußen gibt es gar ein Schürffeld, auf dem kleine Kinder (mit Findergarantie!) beherzt graben können.

Willkommen zur Entdeckung der edlen Steine im EdelSteinLand ...

Willkommen zur Entdeckung der edlen Steine im EdelSteinLand …

 

... und vielen Dank, liebe Pauline, für die spannende Geschichtsstunde mit viel Wissenswertem zu den deutschen Edelsteinen.

… vielen Dank, liebe Pauline, für die spannende Geschichtsstunde mit viel Wissenswertem zu den deutschen Edelsteinen.

 

Gewaltig, was hier nach wie vor im erkalteten Lavagestein des heutigen Steinkaulenberges glitzert ...

Gewaltig, was hier nach wie vor im Lavagestein des heutigen Steinkaulenberges glitzert …

 

... draußen darf unweit der Minen auch nach Edelsteinen geschürft werden.

… draußen kann unweit des Besucherstollens auch nach Edelsteinen geschürft werden.

 

Edelsteinmuseum mit Street Art Graffiti.

Von der Edelsteinmine in Idar-Oberstein ist es nur ein Katzensprung hinein in den Ortskern und zum Deutschen Edelsteinmuseum. Hier lohnt es sich, an einer Führung teilzunehmen, um noch mehr spannende Details und Anekdoten zu den vielfältigen, teils sehr unterschiedlichen Edelstein-Objekten zu erfahren.

Tipp: An der Rückseite des Gebäudes die eingangs erwähnte Street Art Graffiti zum #EdelSteinLand nicht verpassen!

Das sommerlich-farbenfrohe Idar-Oberstein ...

Das sommerlich-farbenfrohe Idar-Oberstein …

 

... beherbergt mit dem Deutschen Edelsteinmuseum unter anderem Exponate, die weltweit ihresgleichen suchen - wie diese perfekt geformte, edle Kugel hier.

… beherbergt mit dem Deutschen Edelsteinmuseum unter anderem Exponate, die weltweit ihresgleichen suchen – wie diese perfekt geformte, edle Kugel hier.

 

Das gesamte Museum ist den Besuch wert, um mehr über die Geschichte der Edelsteinverarbeitung in Idar-Oberstein und Umgebung zu erfahren.

Das gesamte Museum ist den Besuch wert, um mehr über die Geschichte der Edelsteinverarbeitung in Idar-Oberstein und Umgebung zu erfahren.

 

In nur zwei Stunden schmieden wir unsere eigenen Freundschaftsringe bei Peter Fischer in Idar-Oberstein.

Noch am gleichen Tag erwartet Janett und mich ein weiteres Highlight unserer kreativen Reise in das EdelSteinLand: Wir sind bei dem Silber-, Gold- und Kunstschmied Peter Fischer angemeldet, um Freundschaftsringe in Silber zu schmieden!

Nun ist es ja so, dass ich im Silberschmieden nicht ganz unerfahren bin: Vor 16 Jahren (!) habe ich schon mal in Neuseeland, im Christchurch Arts Centre, meinen eigenen Silberring geschmiedet und trage ihn seither jeden Tag. Gewisse Techniken, die Peter uns erklärt, rühren also tatsächlich etwas in meiner Erinnerung.

Und doch ist es hier im EdelSteinLand natürlich wieder ganz anders, mit dem Spaßvogel Peter eigene Ringe zu schmieden. Peter, der ursprünglich aus Graz stammt, arbeitet als ob er mehr als zwei Hände hätte. Er kennt jedes noch so kleine Werkzeug in seiner vollgestopften Werkstatt beim Platz und Namen. Janett und ich sind völlig fasziniert darüber, wie dank seiner Anleitung in nur zwei Stunden Handarbeit wunderschöne Freundschaftsringe entstehen. Das perfekte Erlebnis für ein Mädelswochenende, wie wir finden!

Seht Euch das mal an.

Willkommen in Peters Welt im EdelSteinLand! Als Kunstschmied lebt er hier sicher in seinem ganz persönlichen Eldorado.

Willkommen in Peters Welt im EdelSteinLand! Als Kunstschmied lebt er hier gewiss in seinem ganz persönlichen Eldorado.

 

Janett und ich gehen mit ihm gleich in medias res ...

Janett und ich gehen mitten in seiner Werkstatt in medias res …

 

... und filmen / fotografieren einander wechselweise bei der Bearbeitung unserer Freundschaftsringe.

… und filmen / fotografieren einander wechselweise bei der Bearbeitung unserer Freundschaftsringe.

 

Wirklich interessant, wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, um aus zwei einfachen Silberbändern kunstfertige, personalisierte Ringe zu schmieden.

Wirklich interessant, wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, um aus zwei einfachen Silberbändern kunstfertige, personalisierte Ringe zu schmieden.

 

Et voilà: Hier das Ergebnis unseres Kreativ-Workshops mit Peter Fischer in Idar-Oberstein.

Et voilà: Hier das Ergebnis unseres Kreativ-Workshops mit Peter Fischer in Idar-Oberstein. Das Foto zeigt im Hintergrund die berühmte Felsenkirche des Ortes – mehr dazu lest Ihr in meinem Beitrag über Idar-Oberstein.

 

Zuhause bei Simone Drechsel und ihren Mohnjuwelen: “Die Natur ist die beste Künstlerin.”

Am nächsten Tag fahren wir ein kurzes Stück auf der sogenannten Edelsteinstraße, um Simone Drechsel in der kleinen Ortschaft Sensweiler zu besuchen. Simone hat direkt bei sich zuhause eine Werkstatt sowie einen Schauraum eingerichtet, in dem sie uns von ihrer Faszination mit der Natur zu arbeiten erzählt.

Ihre Schmuckstücke erzählen die Geschichte einer besonderen Verbindung mit der sie umgebenden Flora, insbesondere Mohnblumen und Mohnkapseln. Letztere dienen ihr als Grundlage für alle Arten von besonders gestalteten Schmuckstücken – der Name Mohnjuwelen war geboren.

Mohnjuwelen sind wie die Krönung meiner künstlerischen Schöpfung. Die Natur ist für mich als Schmuck-Designerin einfach die beste Lehrmeisterin und Inspiration.” Die einerseits sehr filigranen, andererseits sehr ausdrucksstarken Kunst- und Schmuckwerke begeistern Janett und mich; beim Spaziergang in den Garten hinter dem Haus fühlt es sich an, als ob wir Simone schon viel länger gekannt hätten.

Wenn Ihr also die berühmte Tuchfühlung mit den Einheimischen (Künstlern) sucht, die hier übrigens als ManufakTour angeboten wird, dann seid Ihr bei Simone Drechsel genau richtig.

Los geht's an der Deutschen Edelsteinstraße ...

Los geht’s an der Deutschen Edelsteinstraße …

 

... vorbei an ...

… vorbei an der Edelstein-Galerie am Alten Sägewerk …

 

... mit diesem wunderschönen Wasserfall!

… mit diesem wunderschönen Wasserfall gleich hinter dem Haus!

 

Etwas weiter, in Sensweiler, besuchen wir die Künstlerin Simone Drechsler in ihrem Garten, Haus und Werkstatt ...

Etwas weiter, in Sensweiler, besuchen wir die Künstlerin Simone Drechsel in ihrem Garten, Haus und Werkstatt …

 

... sehen ihr bei der Arbeit zu ...

… sehen ihr bei der Arbeit an ihren Mohnjuwelen zu …

 

... bewundern weitere, von der Natur inspirierte Werke ...

… bewundern weitere, von der Natur inspirierte Werke …

 

... liebe Simone, vielen herzlichen Dank für den schönen Besuch bei Dir und alles Gute für Dich und Deine Zukunft!

… und sagen vielen herzlichen Dank, liebe Simone, für den schönen Besuch bei Dir!

 

Zeitreise zu Ernstotto Biehl, einem der letzten Wasserschleifer des Edelsteinlandes.

Unweit von Sensweiler, nahe dem bekannten mittelalterlichen Städtchen Herrstein, liegt gleich neben dem Campingplatz Harfenmühle die Schleifwerkstatt von Ernstotto Biehl. Der Herr, dem man sein wahres Alter nicht ansieht, trägt dasselbe Funkeln in den Augen wie die edlen Steine, denen er in seiner altgedienten Werkstatt zu neuem Glanz verhilft.

Voller Demut staunen wir, wie seine gesamte Anlage einzig mit Wasserkraft aus dem nahe gelegenen Bach betrieben läuft – nahezu komplett ohne Strom und wenn, dann “nur mit Glühbirnen, die schon bei Thomas Edison funktioniert haben”, lacht er zur Begrüßung.

Ernstotto Biehl demonstriert uns, wie die Wasserschleifer über Jahrhunderte hinweg liegend vor großen, mit Wasserkraft betriebenen Schleifsteinen in mühevoller Kleinstarbeit Edelsteine geschliffen haben – ein ungeheuerlicher Aufwand, der uns in der heutigen, postmodernen und vollautomatisierten Zeit völlig fremd erscheint. Dabei ist das alles nur ein paar Generationen her, wie Ernstotto Biehl betont, als er von seinem Vater und Großvater erzählt. Unglaublich. Janett und ich staunen ob der Zeitreise, die sich vor unseren Augen auftut.

Herzstück der alten Wasserschleife: Das alte Prinzip des Mühlenrades mit Antrieb aus ewig währender Wasserkraft.

Herzstück der alten Wasserschleife: Das Prinzip des Mühlrades mit Antrieb aus ewig währender Wasserkraft.

 

Hier demonstriert Ernstotto Biel inmitten seiner Wasserschleifen-Werkstatt, wie Menschen (Männer, aber vielleicht auch Frauen und sogar Kinder?) über Jahrhunderte Edelsteine zunächst grob, dann fein geschliffen haben.

Hier demonstriert Ernstotto Biehl inmitten seiner Wasserschleife, wie Menschen dank Wasserkraft über Jahrhunderte hinweg Edelsteine zunächst grob, dann fein geschliffen haben.

 

Edelstein-Achate, fein geschliffen und "aufgeschnitten" wie Speck in Ernstotto Biels Werkstatt.

Edelstein-Achate, fein geschliffen und “aufgeschnitten” wie Speck in Ernstotto Biehls Werkstatt.

 

Kreativ Reisen in Herrstein: Dem talentierten Kunst- und Messerschmied Jean Collin über die Schulter geschaut.

“Verlies”, das klingt doch spannender als Kellertür, nicht wahr?”

Jean Collin, ein weiterer passionierter Künstler den wir hier im EdelSteinLand antreffen, grinst verschmitzt als wir auf die Kellertür in seiner Werkstatt deuten – Verlies steht dort in schwungvoller, mittelalterlicher Schrift. “Vor allem die Kinder lieben die Geschichte”, erzählt er vergnügt weiter und deutet uns, mitten in seiner Kunstschmiede Platz zu nehmen.

Jean ist Kunst- und Messerschmied aus Leidenschaft und nach seiner Pensionierung extra wegen dem Ruf Herrsteins, ein Ort für Künstler und Kulturschaffende zu sein, hierher gezogen. Seine Werkstatt liegt direkt am Fuß des Schlossturms, wir besuchen ihn “historisch aufgeladen” nach einer spannenden Stadtführung durch das mittelalterliche Herrstein.

Beim Besuch seiner Werkstatt und Schauraum wird klar: Von Jean Collin kann man viel lernen; seine Erfahrung und sein Wissen beim Schmieden kunstvoller Objekte gibt er gerne auch in Kursen und Seminaren weiter.

Zu Besuch in Jean Collins Werkstatt und Schmiede ...

Zu Besuch in Jean Collins Werkstatt und Schmiede, treffen wir den sympathischen Künstler mitten in seinem Element …

 

... hier eine Übersicht all der Kurse, die er gibt.

… hier eine Übersicht all der Kurse, die er gibt und Produkte, die er gekonnt herzustellen weiß.

 

Tipp: Unbedingt mit ihm den Schauraum oberhalb der Werkstatt besuchen.

Tipp: Unbedingt mit ihm den Schauraum oberhalb der Werkstatt besuchen. Hier zeigt sich die wahre schöpferische Vielfalt des Schmiedekünstlers, der seine Inspiration vielfach in historischen Vorbildern findet.

 

Industriedenkmal neu gedacht: Die Jakob Bengel Ketten- und Schmuckwarenfabrik erwacht für uns zum Leben.

Zu guter Letzt haben Janett und ich ein ganz besonderes Industrie-Erbe im EdelSteinLand besucht: Eine der ersten, vollautomatischen Schmuck- und Kettenfabriken der Welt mitten hier in Idar-Oberstein! Jetzt werdet Ihr vielleicht versucht sein zu denken: Was ist schon das Besondere, oder Kunstvolle an … einer Kette? Dazu muss man wissen, dass es vor über 150 Jahren einfach keine gab! Und der erste Antrieb eigentlich daraus entstand, eine solche für die gerade modern gewordenen Taschenuhren zu fertigen.

Auch hier verfallen wir, ähnlich wie an den anderen Schauplätzen kreativer Handwerkskünstler im EdelSteinLand, ganz und gar den überaus lebhaften Erzählungen unseres Betriebsführers Wolfgang, der es in kurzer Zeit schafft, uns die Geschichte einer überaus spannenden und für damalige Zeiten revolutionären Erfindung näher zu bringen: Maschinen, die Ketten herstellen können. Am Fließband. In noch nie zuvor gekannter Stückzahl.

Schon bald erkannten die Erfinder das Potential immer feinerer Ketten als Schmuck, der Rest ist sozusagen Geschichte – und zwar von jener Sorte, wie sie erneut vor unseren Augen lebendig wird.

Vor der alten Fabrik der Familie Jakob Bengel empfängt uns diese tonnenschwere Stanzmaschine.

Vor der alten Fabrik der Familie Jakob Bengel empfängt uns diese tonnenschwere Stanzmaschine.

 

Wolfgang ist überaus bemüht, uns Geschichte und Bedeutung der einst hier hergestellten Ketten näher zu bringen ...

Wolfgang liegt es am Herzen, uns Geschichte und Bedeutung der einst hier hergestellten Ketten näher zu bringen …

 

... wie revolutionär und bedeutsam das war, versteht wir erst so richtig, als er die rund hundert Jahre alten Maschinen wieder zum Leben erweckt ...

… wie revolutionär und bedeutsam das war, verstehen wir erst so richtig, als er die rund hundert Jahre alten Maschinen wieder zum Leben erweckt …

 

... sie funktionieren noch genau so wie immer, und stellen nach wie vor perfekt geformte Ketten her.

… sie funktionieren noch genau so wie immer, und stellen nach wie vor perfekt geformte Ketten her.

 

Auch Schmuck gehörte bald zum Verkaufsschlager der "Schmuck- und Kettenfabrik Jakob Bengel" ...

Auch Schmuck gehörte bald zum Verkaufsschlager der “Schmuck- und Kettenfabrik Jakob Bengel” …

 

... beeindruckt hat uns ebenfalls, dass wir im ehemaligen Fabriksgelände überall hin durften- von den Werkbänken hier bis ins alte Büro, in dem alles noch so aussieht, als ob jemand vor Jahrzehnten den Stift fallen gelassen und nach Hause gegangen wäre.

… beeindruckt hat uns ebenfalls, dass wir im ehemaligen Fabrikgelände überall hin durften- von den Werkbänken hier bis ins alte Büro, in dem alles noch so aussieht, als ob jemand gerade erst den Stift fallen gelassen hätte.

 

Hinweis: Wir wurden vom EdelSteinLand zu dieser Reise nach Idar-Oberstein eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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