„Jetzt war ich schon so oft in Graz, dass ich wohl ein Buch schreiben könnte“, kam mir Ende letzten Jahres im Rahmen meiner Reise zum #AdventInGraz ein zündender Gedanke (mehr dazu in Kürze!). Tatsächlich umfasst mein Reiseblog Dutzende Artikel über die Stadt Graz, sowie die nähere Umgebung im Reiseland Steiermark.!
Neu gegründet wurde vor kurzem die Erlebnisregion Graz, die es sich zum Ziel gemacht hat, „von Stadt auf Land in 10 Minuten“ genussvolle, kulturelle und naturbelassene Reiseziele zu promoten. Das alles unter der Prämisse der Nachhaltigkeit, sprich viele attraktive Familienbetriebe in kurzer Zeit auch, oder hauptsächlich, öffentlich erreichen zu können.
Unterwegs in Thal: Schwarzenegger Museum, die berühmte Pfarrkirche St. Jakob und das neu gestaltete Waldcafé Thalersee.
Ich beginne meine Entdeckungsreise durch die Erlebnisregion Graz in der wohl berühmtesten Gemeinde außerhalb der Stadt Graz: In Thal. Berühmt deshalb, weil hier gleich zwei einzigartige Attraktionen aufwarten, die weltweit ihresgleichen suchen.
Als erstes treffe ich im Arnold Schwarzenegger Museum auf Peter Urdl, Volksschulfreund und lebenslanger Wegbegleiter des Weltstars Arnold Schwarzenegger. Er ist es, der mir eine unvergleichliche Perspektive auf „den Mensch hinter dem Mythos“ eröffnet; das hauptsächlich von ihm und Arnold selbst gestaltete Museum bietet dazu kuriose, interessante, oft auch verblüffende Einblicke.
Nur wenige Minuten vom Arnold Schwarzenegger Museum entfernt erwartet Euch ein weiteres kulturelles Kleinod: Eine Kirche, wie Ihr sie so noch nirgends gesehen habt. Ernst Fuchs übernahm dort „den schönsten Auftrag meines Lebens“, wie er zitiert wird, und gestaltete die Kirche zum Heiligen Jakobus in einer Farben- und Formenvielfalt, wie auch ich sie so noch nie gesehen habe. Das will was heißen, habe ich auf meinen sämtlichen Europa- und Weltreisen doch schon so einige heilige Orte besucht.
Seht Euch das mal an.
Zum Abschluss Eures Aufenthalts in Thal könnt Ihr dem neu eröffneten Waldcafé Thalersee einen Besuch abstatten. Hier genießen wir herrliche Eiscafés, blicken auf das „Boot des Versprechens“ (hier, an seinem Heimatsee, soll Arnold Schwarzenegger um die Hand seiner Maria Shriver angehalten haben) und sehen dem sommerlichen Treiben vom Steg aus zu.
Besuch der Haindl Mühle: Eine Frage der Ähre!
Die Haindl Mühle in Kalsdorf bei Graz ist Kunstmühle und Ölpresse in einem. Zwei Mal im Jahr findet die „Lange Nacht der Mühle“ statt; ganz oft bietet der familiengeführte Betrieb unter der Leitung von Johanna Haindl Brotbackkurse nach den fünf Elementen an, die Rezepte dazu gibt es in schicken Heften mit nach Hause. Wobei „die meisten, die einmal bei uns zum Backen waren, wieder kommen“, erzählt Daniela Haindl augenzwinkernd. Seit einigen Jahren arbeitet sie im Betrieb ihrer Eltern, von ihr stammt das überaus schöne Design der Broschüren und Webseite www.haindlmuehle.eu (check it out).
Daniela Haindl und Stefan Schweinzerl führen uns durch das Unternehmen: Von der warmen Ölpresse, in der vor unseren Augen das „schwarze Gold“, das steirische Kürbiskernöl gewonnen wird, bis hin zu der historischen Mühle, die völlig energieautark durch Wasserkraft betrieben wird. Ein echtes Erlebnis: Da lohnt es sich zu wissen, dass während der Sommermonate regelmäßig Führungen angeboten werden.
GenussBauernhof Hillebrand: Botschafter des Grazer Krauthäuptel.
Schon bei der Einfahrt in den „ersten GenussBauernhof Österreichs“ wird mir klar: Auch Bauernhof kann zum Erlebnis werden! Wenn zur Unterhaltung in Form des GenussLadens, der beeindruckenden Betriebsbesichtigung sowie der GenussKochSchule auch noch so viel Herz von seiten der Familie kommt, kann man eigentlich nur gewinnen.
Markus Hillebrand weiß, wie das geht: Seit Jahren gewinnt er Grazer und alle, die es wissen wollen, für sein Leitprodukt, den Grazer Krauthäuptel. Teils mit Guerilla-Marketing-ähnlichen Methoden wie einem Aufmarsch der Grazer Krauthäuptel-Bauern mit zig Salatköpfen auf dem Grazer Hauptplatz. Dass das grüne Runde doch „eigentlich nur ein Salat ist“, lässt er so nicht gelten: Knackig muss er sein, frisch, zart und natürlich saisonal verfügbar. Mmmh!
„Guter.Regionaler.Genuss“ lautet die Philosophie des sympathischen Familienbetriebes, die im sonnigen Grazer Feld auf rund 30 Hektar hochwertige Gemüsesorten produzieren. „Wir sind mitverantwortlich für den Titel der GenussHauptstadt Graz. Wir liefern, was die Top-Köche von Graz für ihre ausgezeichneten Gerichte brauchen“, legt Markus Hillebrand stolz nach.
Seine Frau Sandra zeigt mir die direkt an den Betrieb angeschlossene GenussKochSchule. Köche können diese mieten, bzw. finden hier auch jede Menge eigene Kurse statt. Da bekomme ich direkt Lust zu bleiben …!
Land Art par excellence: Im Österreichischen Skulpturenpark.
Unweit des GenussBauernhof Hillebrand besuchen wir eine landesweit einzigartige Kombination aus Kunst und Natur: Den Österreichischen Skulpturenpark bei Premstätten mit Skulpturen solch namhafter Künstler wie Erwin Wurm, Michael Schuster, oder Yoko Ono. Ich staune über die gelungene Verbindung aus Landschaftsarchitektur mit den rund 80 Skulpturen, die „wie zufällig“ verstreut liegen – und doch selbstredend einem klaren Konzept folgen.
Für den Besuch des Skulpturenparks empfehle ich Euch mindestens eine Stunde, besser zwei einzuplanen – und ehrlicherweise auch eine Führung, wie wir sie hatten. Denn so werden die Skulpturen, ihre Geschichte(n) und ihre Künstler, noch viel stärker zum Leben erweckt als bei einem reinen Spaziergang durch das Gelände.
Nächtigungstipp #1 : Das familiär geführte Hotel Liebmann im heilklimatischen Kurort Lassnitzhöhe bei Graz.
Zu guter Letzt möchte ich Euch zwei Nächtigungstipps geben, die ich in der Erlebnisregion Graz genießen durfte.
„Charmant. Urban. Natürlich“ empfängt mich der Familienbetrieb von Bernadette und Stefan Liebmann im heilklimatischen Kurort Lassnitzhöhe, rund eine Viertelstunde vom Zentrum der Stadt Graz entfernt. Stefan und ich kommen gleich zur Sache: It’s Gin o’clock, sagt mir der Besuch der berühmten Gin-Bar des Hauses! Voller Neugier koste ich den von Stefan eigens kreierten Yin Gin und bin natürlich begeistert. Er und ich unterhalten uns stundenlang über Gott und die Welt, unser „life with kids“ (er drei, ich zwei kleine Kinder zuhause – sowas verbindet!), die Auszeichnung des Betriebes mit dem Österreichischen Umweltzeichen und wie viel Potenzial das Thema Nachhaltigkeit jetzt und in der Zukunft birgt.
Dazu spaziere ich auf dem Erlebnisweg „sebastian RELOADED®“, der dem berühmten Kurarzt Sebastian Kneipp gewidmet ist und in anschaulichen wie amüsanten Stationen Lebensweisheit, Innehalten und Luft holen predigt. Ein Hochgenuss in jedem Fall, die Lassnitzhöhe bei Graz!
Nächtigungstipp #2 : Zu Gast im Hi5Hotel Seiersberg, dem 1. klimaneutralen Hotel Österreichs!
Mein zweiter Nächtigungstipp für Euren nächsten Besuch in Graz ist etwas ganz Besonderes. Verena Plassnegger, die Hotelmanagerin des erst kürzlich erbauten Hauses, erzählt mir viele faszinierende und verblüffende Dinge über ihr „Null-Emissions-Haus„. Wie haben sie das nur gemacht?
Das Hi5Hotel Seiersberg ist komplett energieautark, es benötigt keine Heizung oder Klimaanlage. Auf meine viele Fragen hin „ergattere“ ich eine schnelle Führung durch das Haus mit dem Haustechniker, der mich geduldig hinter die Kulissen des emissionsfreien Gebäudes blicken lässt. Treiber und Herzstück des genialen Umlauf-Phänomens ist wohl die Großküche, in der unter anderem x-fach für Kindergärten und Pflegeheime in der Region gekocht wird.
Die Küche bietet übrigens selbstredend vegetarische und vegane Optionen, auch glutenfrei ist möglich – das Frühstücksbuffet am Morgen lässt echt keine Wünsche offen.
Seht Euch das mal an.
Weitere Reisefotos zu meinem Besuch der Erlebnisregion Graz findet Ihr hier:
Hinweis: Ich wurde von der Erlebnisregion Graz zu dieser Reise nach Graz eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.