„Fuchs, Du hast die Gans gestohlen gib‘ sie wieder her … !“ Märchenhaft. Emotional. Und einfach nur aufregend: Wenn 1.300 Gänse schnatternd auf Dich zugestürmt kommen, dann darf man sich ruhig überwältigt fühlen. So geschehen im Südburgenland, wo die Südburgenländische Weidegans zu einer von insgesamt 116 Genussregionen in ganz Österreich ausgezeichnet wurde. Damit einher gehen besondere Kriterien zum Schutz und zur Erhaltung landwirtschaftlicher Produktvielfalt, zu denen auch die freilaufende, aufgeregt schnatternde weiße Gans vor unseren Augen zählt. „Gut 1.300 sind es an der Zahl“, lacht „Gänserich“ Wolfgang, als er uns entlang des großen Auslaufs seiner Gänse führt. „Ihre Zeit hier ist jedoch bald vorüber: Rund um das Martini-Fest Anfang November landen die Gänse auf dem Teller. Es sind überwiegend Privatpersonen, die sich ‚ihre Gans‘ hier abholen. Denn sie wissen, dass diese hier ein gutes Leben führt – Qualität, die man schmeckt. In der (Massen)Gastronomie ist der Aufpreis für die ‚glückliche Gans‚ oft nur sehr schwer durchzusetzen. Darum sind wir hier: Um Menschen zu sensibilisieren und bewusster zu machen – so auch für unsere südburgenländischen Weidegänse.“
Ich sage Euch besser nicht, warum auch wir heute hier sind.
Es ist schon schwierig, den eigenen Emotionen, den an saftigem Gras zupfenden Gänsen, ihrem wachen Blick und ihrem lustigen Geschnatter die Tatsache gegenüberzustellen, dass das Motto unserer Reise „Gans Burgenland“ ist. Soll heißen, eine liebe Gans kommt mit. Auf die kulinarische Reise! „Gans Burgenland“ eben. Seht Euch das mal an.
Vom Riechen, Schmecken & Spüren regionaler Köstlichkeiten: „Gans Burgenland“ spürt mit!
Gänse sind im Burgenland wahrlich allgegenwärtig. Sie zählen von Nord bis Süd zur traditionellen Viehwirtschaft des Landes und fühlen sich in ihrer „pannonischen Heimat“ mit dem milden, sonnigen Klima rundum wohl. Mitten zur Martini-Zeit sind wir also bestens beraten, den traditionellen Gaumenfreuden rund um die Gans auf den Grund zu gehen. Ganz im Süden beginnen wir unsere Reise im Hotel Schwabenhof, in dem die Gänse schon den Frühstücksraum sowie natürlich auch das Genuss-Menü zieren. Selbiges gilt für das Top-Landgasthaus Am Nyikospark in Neusiedl am See, in dem Gänse Ausstattung & Speisekarte beflügeln. Zu guter Letzt haben wir in Eisenstadt ganz „tief ins Glas geschaut“, nur um dort ebenso Gänse zu finden … Es lag nicht am guten Wein, ich versichere Euch! Die „Gans im Glas“, die gab es wirklich!
Paprikawirtin Ilona & Kirschenlady Rosi geben sich mit uns ein Stell-Dich-Ein: Im „Alten Brauhaus“ in Frauenkirchen wird „Gans Burgenland“ verkocht!
„Bei uns geht’s immer rund, und dennoch sehr gemütlich und herzlich zu“, lacht Ilona und schwebt in Pirouetten wirbelnd durch ihr Wirtshaus „Altes Brauhaus“ im Nordburgenland nahe der ungarischen Grenze. „Heute Abend tanze ich Flamenco!“ Feurig ist auch ihr Beiname, die Paprikawirtin, wobei sich dieser überwiegend auf die Tradition der pannonischen Küche stützt. „Und die verwendet sehr viel Paprika,“ schmunzelt sie.
Der Tag unseres Besuches bei Ilona jedenfalls ist ein ganz besonderer. Schon um 09.00 Uhr morgens geht es los: Wir sind gekommen, um „unsere Gans“ zu braten – ja, genau die Gans, die wir aus dem Südburgenland abgeholt und mittels Kühlbeutel all the way across Burgenland gefahren haben! Gans schön wild … In der Wirtshausküche auch: Wir schmoren herzhafte Edelkirschen von Rosi, sehen dem Küchenchef beim fachgerechten Zubereiten der Gans über die Schulter und entdecken, was zum Gans’l-Essen traditionell auf den Teller kommt. Warmer Krautsalat. Frische Serviettenknödel. Rotkraut mit Apfel. Und Linsen. Einfach köstlich!
Was wir außerdem und überhaupt im Burgenland so alles bestaunt haben, das seht Ihr hier. In Kürze verrate Ich Euch zudem mehr über unsere Begegnungen bei Alles Apfel, Alles Essig & eine der modernsten Vinotheken Europas – in Purbach am Neusiedler See. Stay tuned … ! 😀
Hinweis: Vielen Dank an die engagierte Ursula Waba & das Team von Burgenland Tourismus für die Einladung zur Reise „Gans Burgenland„. Ursula’s Erlebnisse im Burgenland lest Ihr auf ihrem privaten Reiseblog „Toursula“ nach! Alle Meinungen sind meine eigenen.