Der Oktober ist ein wunderschöner Reisemonat, um der Stadt Graz im Süden Österreichs einen Besuch abzustatten. Das bunt gefärbte Laub der Bäume hat den Grazer Schlossberg in eine Märchen-Hochburg verwandelt, die Hitze des Sommers ist vorbei, und gegen Ende des Monats empfängt die Genusshauptstadt Graz ihre Besucher mit einem weiteren kulinarischen Höhepunkt: Das Grazer Trüffelfestival. Selbiges beschreibe ich in einem eigenen Beitrag noch ausführlicher. Zunächst einmal nehme ich Euch mit in die Grazer Innenstadt, durch die weniger bekannten Stadtviertel Lend und Gries südlich der Mur und zu einem Geheimtipp ober- und außerhalb der Stadt. In Zeiten wie diesen gilt es umso mehr wieder Vorfreude auf genussvolles Reisen zu schüren, und da seid Ihr hier und heute genau richtig.
Nächtigung im zentral gelegenen Hotel Gollner Graz nahe des berühmten Bauernmarktes am Kaiser-Josef-Platz.
Wer nach Graz kommt, dem sei die Nächtigung im Hotel Gollner mitsamt seinem familiären Ambiente mitten in der Innenstadt wärmstens empfohlen. Man ist zwar hin- und hergerissen, im Hotel selbst oder am zwei Schritte entfernten Bauernmarkt Kaiser-Josef-Platz zu frühstücken: Beide Möglichkeiten sind köstlich! Auch habe ich es sehr genossen, nach über drei Jahren wiederzukehren und herzlich wie ein alter Stammgast empfangen zu werden. Vom Hotel Gollner aus seid Ihr zudem ganz nah dran an der Grazer Oper, am Verkehrsknotenpunkt Jakomini-Platz, an der historischen Altstadt sowie auch am schönen Stadtpark von Graz.
Ruth von „Discover Graz“ nimmt uns mit auf eine spannende Führung durch die Murvorstadt (Gries- und Lendviertel).
“ … Stadtentwicklung passiert genau jetzt und in diesen Bezirken. In einigen Jahren werden Gries und Lend sicherlich nicht wieder zu erkennen sein“, steht etwa auf der informativen Webseite von Discover Graz über die Tour südlich der Mur. Ruth selbst ist eine geborene (und zudem staatlich geprüfte) Fremdenführerin, sie ist uns auf Anhieb sympathisch und weiß enorm viel über die Murvorstadt zu berichten, in der sie selbst mit ihrer kleinen Familie lebt. Wir nutzen die Gelegenheit und tauschen uns über unsere ähnlichen Familienverhältnisse aus (beide sind wir Mama eines kleinen Sohnes). Schnell erfahre ich, dass es sich auch hier mit Kindern gut leben lässt.
Zunächst einmal spazieren wir über die Erzherzog-Johann-Brücke (Ruth hat uns dankenswerterweise direkt von unserem Hotel Gollner zur Stadtführung abgeholt) hinein in die Griesgasse an der Ecke Südtiroler Platz/Kunsthaus. Nicht zufällig nämlich wurde Graz‘ berühmter, „freundlicher Alien“ auch hier südlich der Mur, im Lendviertel angesiedelt, als Graz im Jahr 2003 Kulturhauptstadt Europas wurde. Die Griesgasse selbst kenne ich, bis auf ein paar wenige Meter hinter dem Restaurant Steirer sowie dem Hotel Weitzer Graz, noch gar nicht. Fasziniert lausche ich Ruth und in ihren Geschichten, die uns genau wie es mir gefällt Tür und Tor zu verschiedensten Hinterhöfen öffnet und uns nahe des Griesplatzes auf echte Abwege führt, in denen wir – ich staune nicht schlecht – wirklich interessante Street Art Graffiti-Gemälde vorfinden. Das nun ist eine Seite, die ich so von Graz wirklich noch nicht kannte, obwohl ich doch schon unzählige Male hier war!
Doch die Überraschungen enden nicht hier. Vielmehr an der Kirche St. Andrä, die ungleich jeder anderen Kirche ist, die ich je gesehen habe. Was macht sie so einzigartig? Zunächst einmal, da über ihre gesamte Fassade interessante, teils provokante Wörter in übergroßen Lettern geschrieben sind. An der Front findet sich zudem ein massiver Lichtschalter (auch das ist eine spannende Kunst-Installation) der der Frage nachgeht: Wer macht hier das Licht an (und aus)? Innen drin ist die Kirche nicht minder gedankenanregend: Es gibt Kunstinstallationen, die ich so eigentlich nur in Galerien und modernen Kunstmuseen vermutet hätte. Aber niemals inmitten einer Kirche, die wohlgemerkt nach wie vor zum Gottesdienst genützt wird. So viel Offenheit im Geiste beeindruckt mich zutiefst. Seht Euch das mal an.
Bierliebhaber aufgepasst: Als weitere genussvolle Tour durch die Grazer Innenstadt empfiehlt sich der Kulinarische Bier-Rundgang.
Ein beliebter Fixpunkt im Veranstaltungskalender der Stadt (auf dieser Seite erfahrt Ihr mehr zu Hintergrund und Buchungsmöglichkeiten der Tour) ist der freitägliche Bier-Rundgang von 17.00 bis 21.00 Uhr. Passenderweise endet dieser auch mitten in der Altstadt; wir könnten im Grazer Glöckl Bräu also noch weiter essen und trinken, sind nach vier Stunden aber randvoll mit Geschichten, genussvollen Bierproben und dazu passenden, bodenständigen Gerichten. Kulinarische Bier-Rundgänge wie diesen habe ich bereits in der Stadt Salzburg sowie jüngst auch im Mühlviertel in Oberösterreich erlebt, in Graz jedoch zunächst gar nicht so vermutet. Ich denke, ich habe die heimische Bierkultur und Grazer Brauszene einfach unterschätzt. Als Weinliebhaberin liegt mir die geografische Nähe zu den steirischen Weinbaugebieten rund um Graz wohl auch gedanklich näher! Das Gute nun ist, dass ich mich umso mehr beeindrucken lassen konnte: Auch hier durften wir dank der kompetenten Führung durch unser Team an staatlich geprüften Austria Guides wieder so einiges zu Graz und zum Thema Bier erfahren.
Zu guter Letzt: Geheimtipps rund um Graz.
Wobei der erste dieser Tipps streng genommen gar noch nicht außerhalb von Graz liegt (nur „oberhalb“). Doch der Blick auf den winzig kleinen Grazer Uhrturm am Schlossberg vom Café Rosenhain am gleichnamigen Hügel im Norden von Graz ist den kleinen Umweg aus der Altstadt schon wert. Von hier aus habt Ihr wahrlich faszinierende Ausblicke auf die Stadt zu Euren Füßen; ist der Herbstwald zur Zeit unseres Besuches gleich doppelt schön anzusehen. Unglaublich, wie grün Graz ist. Knapp ein Viertel der Stadtfläche, erfahren wir bei unserer Suche nach Trüffeln im Grazer Stadtwaldgebiet (!), ist von Park-, Wiesen- und Waldflächen bedeckt. In meinem nächsten Beitrag erzähle ich Euch mehr dazu.
Etwas außerhalb der Stadt schließlich entdecke ich dank meiner lieben Freundin und Kollegin Susanne Höller von der Stadt Graz eine Fernsicht, die ich so auch noch nie gesehen habe. Eh klar, denn sie stammt vom „Hausberg“ in Deutschfeistritz, dem Ort in dem Susanne wohnt. Vielen Dank, liebe Su, dass Du mich mit hier hinauf genommen hast! Das nächste Mal komme ich gerne mit meiner eigenen Familie zum Wandern wieder.
Mehr Reisefotos rund um das Trüffelfestival Graz und weitere Kulinarik- und Ausflugstipps findet Ihr hier:
Meine KollegInnen, die mit mir in Graz unterwegs waren, haben über ihre Eindrücke wie folgt berichtet:
- Gudrun von Reisebloggerin.at: „21 Dinge, die es nur in Graz gibt„
- Manuela von Testesser.at: „Trüffelfestival Graz„
- Hannah von AnitaAufReisen.at: „Ein Fest zu Ehren der Edelknolle: Rund ums Trüffelfestival Graz„, „Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin: Sightseeingtour in Graz mal anders“ und „Graz auf der anderen Seite der Mur: Sightseeing-Walk in Gries und Lend„
Hinweis: Ich wurde von der Stadt Graz anlässlich des Ende Oktober / Anfang November stattfindenden Trüffelfestivals nach Graz eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
1 Kommentar
Hi Elena!
Dieser Beitrag zu Graz ist wirklich toll! Beim Lesen fühle ich mich so, als wäre ich direkt in dieser Stadt. Die Architektur ist so faszinierend!
LG Diana