Kapstadt: Ein Ort, an dem ein paar „Verrückte“ in einer Seifenblase leben.

Kapstadt mit seinem Mix aus verschiedensten Kulturen versprüht pure Lebensfreude und bietet Lebensqualität vom Feinsten. Hinreißende Landschaften, fröhliche Menschen, gutes Essen und fantastische Weine: Kapstadt ist schwer zu beschreiben und man kann die Stadt nicht begreifen, ohne hier gelebt zu haben. Interessant ist der Kommentar eines Freundes, der für ein paar Monate zum Praktikum nach Kapstadt kam: „Kapstadt ist wie eine Seifenblase, in der die Zeit stehen bleibt und man sich wie auf einem anderen Planeten vorkommt.

Zu mir hat man gesagt: „Kapstadt ist ein Ort, an dem Leute aus aller Welt zusammenkommen, die alle etwas Verrücktes an sich haben.“ Nun, da gehöre ich wohl auch dazu. Und ja, wer sich entscheidet in der „Mutterstadt“ zu leben ist sicher ein bisschen verrückt –  verrückt nach Freiheit.

Der Tafelberg in Südafrika ist ein markantes Landwahrzeichen und thront mächtig über der Bucht von Kapstadt am Südwestzipfel Südafrikas.

Der Tafelberg in Südafrika ist ein markantes Landwahrzeichen und thront mächtig über der Bucht von Kapstadt am Südwestzipfel Südafrikas.

 

In diesem Beitrag stelle ich Euch heute meine Reisefreundin, Autorin & Co-Bloggerin Antonia vor. Antonia stammt ursprünglich aus München und ist vor fast 10 Jahren ans Kap gezogen - auch oder gerade weil es sich dort prima leben lässt. Wie, das verrät sie uns in diesem Beitrag aus ihrem Leben in Südafrika!

In diesem Beitrag stelle ich Euch heute meine Reisefreundin, Autorin & Co-Bloggerin Antonia vor. Antonia ist die Stimme dieses Artikels und stammt ursprünglich aus München. Sie ist vor fast 10 Jahren ans Kap gezogen – auch oder gerade weil es sich dort prima leben lässt. Wie, das verrät sie uns in diesem Erlebnisbericht über Südafrika!

 

Die Magie des Kaps: Kapstadt als Perle des „Rainbow Country“ Südafrika

Geschichten über Kapstadt gibt es bereits genügend. Ich will nicht auch noch erzählen, wie beeindruckend der Tafelberg ist, wie modern die V & A Waterfront aussieht und wie schön der Strand von Camps Bay ist. Ich will lieber einen kleinen Einblick geben, wie die „Capetonians“ leben, damit Du Dir beim nächsten Besuch in Kapstadt nicht auch gleich ganz „verrückt“ vorkommst.

Was genau ist diese Magie des Kaps? Diese Frage stellt sich wohl jeder, der in der Mutterstadt für einen kurzen Urlaub oder auch einen längeren Aufenthalt ankommt. Denn hier ticken nicht nur die Uhren, sondern vor allem auch die Menschen anders. In dem Moment, in dem das Flugzeug die Landebahn berührt, ist es Zeit, die Uhr abzunehmen, alle Sorgen im Flieger zu lassen und ein großes Lächeln aufzusetzen. Solange Du viel Geduld und Humor im Gepäck dabei hast, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Ganz schön relaxed & kreativ: Bei meinem letzten Besuch in Kapstadt, Südafrika, besuche ich gemeinsam mit Antonia das Gold Restaurant, welches seine Gäste zum Mitmachen - Tanzen wie Trommeln - einlädt.

Ganz schön relaxed & kreativ: Bei meinem letzten Besuch in Kapstadt, Südafrika, besuche ich gemeinsam mit Antonia das Gold Restaurant, welches seine Gäste zum Mitmachen – Tanzen wie Trommeln – einlädt.

 

Willkommen in Südafrika: Die Ankunft am Flughafen voller Stolz auf Landesvater Nelson Mandela.

Willkommen in Südafrika: Die Ankunft am Flughafen voller Stolz auf Landesvater Nelson Mandela.

 

„Good Day, how are you?“, fragt der Beamte bei der Einreise. Ja, er will tatsächlich wissen, wie es Dir geht und wartet mit Freude auf die Antwort. Man sollte sich auch nichts dabei denken, wenn das Abstempeln des Reisepasses wie in Zeitlupe geschieht und hinter einem eine ganze Schlange müder Touristen steht – hier gibt es keine Eile und alleine die Gelassenheit zählt. Der Beamte hat eben eine bestimmte Schicht zu arbeiten. Was macht es schon aus, wie viele Personen man in dieser Zeit abgefertigt hat? Die ersten Tage tut man sich vielleicht etwas schwer, sich an den „Rhythmus“ der Kapstädter zu gewöhnen. Im Großen und Ganzen ist das aber ganz einfach: Es gibt es nämlich gar keinen. 😀 Hier lässt man sich treiben, ganz nach dem Motto: „Was ich heute kann besorgen, schiebe ich doch  lieber gleich auf morgen …!“

Als ich vor 8 Jahren ans Kap kam, legte ich meine Uhr nach ein paar Tagen ab und habe auch seither keine mehr getragen. Uhren bringen einen hier nicht weit und bei einem Kapstädter kommt eh fast immer irgendetwas dazwischen. Pünktlichkeit = Unhöflichkeit. Das heißt, wenn ein Einheimischer 15.00 Uhr sagt, meint er vielleicht 16.00 Uhr. Es kann aber zwischendurch auch passiert sein, dass der Kapstädter eine bessere Verabredung gefunden hat und entweder das Treffen mit Dir auf unbestimmte Zeit verschiebt oder sich erst mal einfach gar nicht mehr meldet. Denn auch was Finanzen angeht, lebt man hier von einem Tag auf den anderen. Da kann’s ja schon mal vorkommen, dass kein Gesprächsguthaben mehr auf dem Handy vorhanden ist. Also nicht zu persönlich nehmen.

 

Kapstadt hat immer ein Lächeln auf den Lippen.

Eines kannst Du hier auf jeden Fall lernen: Kapstädter wissen, wie man das Leben lebt, genießt und feiert. Es scheint auch fast so, als ob die Kap-Bewohner ein eigenes Gen für Alkoholverträglichkeit entwickelt haben. Bereits am Donnerstag Abend wird mit diversen Getränken das Wochenende eingeläutet. Klar, man muss am Freitag nochmal ein paar Stunden arbeiten, aber dafür darf man sogar in Jeans kommen (ich sag nur „Casual Friday„) und ist somit für die große Party am Abend gleich startklar. Unglaublich, aber wahr: Der Partymarathon endet bei vielen wirklich erst am Sonntag Abend. Wen wundert’s? Es gibt ja nur traumhafte Locations zur Auswahl. Feiern in einer Bar mit Meerblick, in einem schicken Restaurant an der Waterfront oder in einem der vielen Clubs auf der Partymeile in der Long Street. Capetonians schaffen dies alles von Donnerstag bis Sonntag und setzen dem Ganzen sogar noch einen oben drauf.  Picknick in der Natur, Ausflüge auf eines der vielen Weingüter der Umgebung und mindestens ein Grillabend (hier „Braai“ genannt) bei Freunden.

Also, misch Dich einfach unters Volk, lass dich vom Chaos treiben und suche den Kontakt zu den Einheimischen. Besuch einen der vielen Märkte, wie zum Beispiel den Neighbourhoods Market in Woodstock, der jeden Samstag von 09.00 bis 14.00 Uhr stattfindet. Hier trifft ein bunt gemischtes Publikum aufeinander und man kann die Lust am Leben des Volkes förmlich riechen. Man kostet schmackhafte Tapas, kauft einen Imbiss und sitzt schließlich in gemütlicher Runde auf Heuballen und genießt das Leben. Oh, und fast hätte ich es vergessen: Dabei darf ein gutes Glas Wein oder ein Bier vom Fass natürlich nicht fehlen. In diesem Sinne: „Cheers“ !!!

Das "Cheers" lassen wir uns nicht nehmen und feiern unser Wiedersehen in Kapstadt im Jahr 2011 gebührend! Vielen Dank für den wunderbaren Empfang, liebe Toni!

Das „Cheers“ lassen wir uns nicht nehmen und feiern unser Wiedersehen in Kapstadt im Jahr 2011 gebührend! Vielen Dank für den wunderbaren Empfang, liebe Toni!

 

Auch das bietet Kapstadt: Unweit der Metropole finden sich im Land rund ums Kap faszinierende B & Bs, wie dieses mit luxuriösem Swimming Pool direkt hinein ins Land ..

Auch das bietet Kapstadt: Unweit der Metropole finden sich im Land rund ums Kap faszinierende B & Bs, wie dieses mit luxuriösem Swimming Pool direkt hinein ins Land ..

 

Einheimische in Kapstadt: Der Blick in die Bars & Bistros der Stadt lässt grüßen.

Einheimische in Kapstadt: Der Blick in die Bars & Bistros der Stadt lässt grüßen.

 

Mein Kapstadt–Fazit: Achtung, große Ansteckungsgefahr!!! Bald läufst Du in Zeitlupe lächelnd über rote Ampeln, weisst nicht, wie viel Uhr es ist und verträgst plötzlich Unmengen an Wein oder Bier. Und schneller, als Dir lieb ist, hat die Mutterstadt auch Dich in ihren Bann gezogen.

Wind am Kap: Oft legen sich Wolken wie diese über den 1.000 Meter hohen Tafelberg und bieten ein eindrucksvolles Panorama.

Wind am Kap: Oft legen sich Wolken wie diese über den 1.000 Meter hohen Tafelberg und bieten ein eindrucksvolles Panorama.

 

Auch als "Instagrammerin" fängt Toni die Stimmung rund um Kapstadt gerne ein - hier beim Chillen an der Bucht gegenüber von Kapstadt.

Auch als „Instagrammerin“ fängt Toni die Stimmung rund um Kapstadt gerne ein – hier beim Chillen an der Bucht gegenüber von Kapstadt.

 

Vielen Dank, liebe Antonia, für diesen ausführlichen und sehr persönlichen Einblick in das Leben in Kapstadt! Ich freue mich auf den nächsten Besuch bei Dir. 😀

3 Kommentare

Ulrike 13. Februar 2015 - 18:24

„Ich will nicht auch noch erzählen, wie beeindruckend der Tafelberg ist, wie modern die V & A Waterfront aussieht und wie schön der Strand von Camps Bay ist. Ich will lieber einen kleinen Einblick geben, wie die “Capetonians” leben…“

Dann wäre ein Township-Besuch wohl unvermeidbar, oder?

LG, Uli

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n.l. 4. Januar 2016 - 11:30

Ja, du hast völlig recht oder auch mal ein Bild von den vielen Bettlern, die im Müll nach weggeworfenen Essensresten suchen. Ich lebe mit meiner Familie noch die nächsten 4 Jahre hier, und bin sehr betrübt wie GROSS der Unterschied zwischen arm und reich ist.

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Antonia 7. Januar 2016 - 13:44

Danke für den Kommentar. Ja, der Unterschied zwischen arm und reich ist sehr gross. Hat auch viel mit den kulturellen Hintergründen zu tun. Trotzdem hilft man gut einander finde ich. Ich war gerade wieder mal in Deutschland und war geschockt wieviel Essen etc dort weggeschmissen wird, So etwas kommt hier selten vor. Ich denke man muss sich sehr mit der südafrikanischen Geschichte beschäftigen um die Unterschiede hier gut zu verstehen. Liebe Grüsse und eine schöne Zeit in Kapstadt! Antonia

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