Unterwegs im „Klösterreich“: Zu Gast in der Gemeinschaft der Pallottiner in Salzburg.

Stellt Euch vor, Ihr seid mitten in der Stadt Salzburg und doch mitten im Grünen. Hört frühmorgens oder spätabends die Kuhglocken bimmeln, geht inmitten urwüchsiger Laubwälder spazieren und seid dennoch Hauptakteure auf „der Bühne der Welt“, wie die Stadt Salzburg selbstbewusst von sich proklamiert.

All das und mehr haben meine Reiseblogger-KollegInnen und ich vor kurzem erlebt, als wir vom Verein „Klösterreich“ eingeladen wurden, die Gemeinschaft der Pallottiner auf dem Salzburger Mönchsberg kennen zu lernen.

Ankommen und auftanken: Blick

Ankommen und aufleben: Christina von CitySeaCountry.com und ich genießen den Blick auf das Johannesschlössl der Pallottiner im Abendlicht. Wir können nicht glauben, dass wir hier eigentlich mitten in der Stadt Salzburg sind!

 

Dabei sind die Pallottiner keineswegs in sich gekehrt oder gar weltabgewandt, wie wir im Zuge unseres Aufenthaltes erfahren. Im Gegenteil: Sie gehen mitunter sogar sehr nach außen, indem sie den allerersten Handygottesdienst überhaupt zelebrieren! Was Bitteschön damit gemeint ist, verrate ich Euch gleich. Denn eines sind die Pallottiner auf jeden Fall: Immer wieder für eine Überraschung gut.

 

„Wir sind kein religiöser Orden im klassischen Sinn. Unsere Gemeinschaft feiert Versprechen anstelle von Gelübden. Man könnte uns auch als ‚Weltpriester‘ bezeichnen …“

Worte von Rektor Rüdiger Kiefer, der einer Gemeinschaft von insgesamt sechs Patres und einem Frater als „Ordensober“ vorsteht. 1830, so erzählt er uns bei der Begrüßung auf der gemütlichen Sonnenterrasse des Johannesschlössl, gründete Vinzenz Pallotti als Beichtvater des Papstes eine „Kirche aller Getaufter“ – die Pallottiner. Ihr Ziel war es, „Wert und Würde“ aller Menschen in den Vordergrund zu rücken, und „nicht nur eine Kirche von Klerikern“ zu sein.

Dieses Auf-Menschen-Zugehen lebt die Gemeinschaft im 21. Jahrhundert übrigens auch mittels solch trendiger Themen wie dem Klosterfasten, das Ihr bei den Pallottinern regelmäßig erleben könnt. Just zur Zeit unseres Aufenthaltes ist eine Fastengruppe im Gästehaus der Pallottiner zugegen, die wir in Gesprächen und Spaziergängen näher kennen lernen.

Einladung zur allerersten Gesprächsrunde mit Rektor Rüdiger Kiefer bei den Pallottinern in Salzburg ...

Einladung zur allerersten Gesprächsrunde mit Rektor Rüdiger Kiefer (Bild Mitte) und Direktor Ulrich Walder (links im Bild) bei den Pallottinern in Salzburg …

 

... hier lernen wir auch die Fastengruppe

… hier lernen wir auch die Fastengruppe näher kennen, die sich unter der Leitung von Alexander Steinberger (www.fasten-salzburg.at) regelmäßig bei den Pallottinern zum Klosterfasten trifft.

 

Blick auf die Kuhweide neben dem Johannesschlössl der Pallottiner in Salzburg: Kurz muss ich blinzeln, denn ich glaube mich auf einer Alm!

Blick auf die Kuhweide neben dem Johannesschlössl der Pallottiner in Salzburg: Kurz muss ich blinzeln, denn ich glaube mich auf einer Alm in den Bergen (und nicht mitten auf dem Salzburger Mönchsberg)!

 

Der Spaziergang durch die nahe gelegenen Wälder bestätigt uns in der Annahme, dass wir tatsächlich "mitten in Salzburg" sind! Ein wirklicher herrlicher Ort, um für ein paar Tage weg und zur Ruhe zu kommen.

Der Spaziergang durch die das Johannesschlössl umgebenden Wälder bestätigt, dass wir tatsächlich „mitten in Salzburg“ sind! Ein herrlicher Ort, um für ein paar Tage zur Ruhe zu kommen.

 

Stichwort Klosterfasten …

Ich muss zugeben, das Thema „Fasten“ findet bei mir großen Anklang. Seit ich Anfang 2018 zum ersten Mal bewusst gefastet habe (lest hier mehr darüber – es war ein durch und durch großartiges Erlebnis!) lässt mich die Idee des Fastens nicht mehr los. Ähnlich wie ich selbst, sieht die Gemeinschaft der Pallottiner das Fasten nicht als Verzicht, sondern als Mehrwert. „Die Frage ist doch: Was hat mehr Wert?“, fragt Rektor Rüdiger Kiefer schmunzelnd und bezieht sich auf eines der Grundthemen, welche schon Vinzenz Pallotti versuchte zu vermitteln. Noch heute steht das Fasten im Mittelpunkt der Gemeinschaft der Pallottiner in Salzburg.

Im Johannesschlössl gehen also die wichtigsten Themen unserer Zeit – Bewusst werden, Neuen Herausforderungen begegnen, Klarer im Kopf sein – Hand in Hand mit der Idee des Fastens sowie den Grundfesten der religiösen Gemeinschaft der Pallottiner. Eine schöne Symbiose, wie ich finde!

Anhalten, zur Ruhe kommen: Beispielsweise beim zauberhaften Ausblick vom Dach des Johannesschlössl über den Salzburger Mönchsberg.

Anhalten, zur Ruhe kommen: Beispielsweise beim zauberhaften Ausblick vom Dach des Johannesschlössl über den Salzburger Mönchsberg. Rechts oben im Bild könnt Ihr bei näherer Betrachtung die Festung Höhensalzburg erkennen.

 

Immer wieder gut für ein Gespräch: Rektor Rüdiger Kiefer (rechts im Bild) und Direktor Ulrich Walder, welche uns bei den Pallottinern auf das Herzlichste begrüßt haben.

Immer wieder gut für ein Gespräch: Rektor Rüdiger Kiefer (rechts im Bild) und Direktor Ulrich Walder, welche uns bei den Pallottinern auf das Herzlichste begrüßen.

 

Stichwort „Gast im Kloster“.

Wie sieht so ein Aufenthalt bei den Pallottinern jetzt konkret aus, fragt Ihr Euch vielleicht? Dazu lasse ich gerne wieder ein paar Bilder sprechen, die Euch einen Eindruck von Verpflegung, Unterkunft und Aktivitäten in und rund um das Johannesschlössl der Pallottiner vermitteln.

Blick auf einen Teil des Johannesschlössl der Pallottiner - jenen Teil übrigens, in dem früher die Verlagswerkstätte der Gemeinschaft

Blick auf einen Teil des Johannesschlössl der Pallottiner – jenen Teil übrigens, in dem früher die Verlagswerkstätte der Gemeinschaft ihren Sitz hatte.

 

Mein Gästezimmer ist im zweiten Stock mit dieser Aussicht über den schönen, parkähnlichen Innenhof ...

Mein Gästezimmer liegt im zweiten Stock mit dieser Aussicht über den schönen, parkähnlichen Innenhof …

 

... es gibt auch Zimmer, die direkt waldseitig liegen ...

… es gibt auch Zimmer wie diese, die komplett ruhig am Waldrand liegen …

 

... gespeist wird, wenn nicht im Freien auf der großen Terrasse, dann in der ehemaligen Kapelle des Johannesschlössl ...

… gespeist wird, wenn nicht im Freien auf der großen Terrasse, dann in der ehemaligen Kapelle des Johannesschlössl …

 

... Mahlzeit mit dieser erfrischenden Jause nach einem langen, heißen Sommertag bei den Pallottinern.

… Mahlzeit mit dieser erfrischenden Jause nach einem langen, heißen Sommertag bei den Pallottinern.

 

Stichwort „Blick in die Zukunft“.

Pallottiner, quo vadis? Wohin geht die Reise? „In Europa sterben wir aus, in Asien und Afrika haben wir rasante Zuwächse“, bestätigen sowohl Rektor Rüdiger Kiefer als auch Pater Büttner die schwindende Zahl an Mitbrüdern der Gemeinschaft. Mit interessanten wie innovativen Methoden, darunter auch dem Handygottesdienst oder eben dem Klosterfasten, will man weiterhin um Aufmerksamkeit werben.

Es ist schon eine verrückte Zeit, in der wir leben. Denn dass ich mal einen Ordensober treffe, der mittels QR-Code zum Gottesdienst aufruft, hätte ich mir nun wirklich nicht gedacht. Scheinbare Widersprüche – Fasten und Genießen, Smartphone und Gottesdienst – werden hier mühelos miteinander verbunden, ja aufgelöst. Verblüffend.

Ich kann Euch nur raten, der Gemeinschaft der Pallottiner in Salzburg einen Besuch abzustatten und all dies selbst zu erleben. Glaubt mir: Ihr werdet es nicht bereuen!

Rektor Rüdiger Kiefer im priesterlichen Ordensgewand der Pallottiner

Rektor Rüdiger Kiefer im priesterlichen Ordensgewand der Pallottiner lädt ein zum Handy-Gottesdienst …

 

... die Herzlichkeit seiner Predigt, gerade gegenüber jungen Leuten und wie er daran erinnert, das Handy für gute Zwecke zu verwenden, gefällt mir sehr.

… die Herzlichkeit seiner Predigt, gerade gegenüber jungen Leuten und wie er daran erinnert, das Handy für gute Zwecke zu verwenden, gefällt mir sehr.

 

Das Gespräch mit Pater Büttner ist ebenfalls sehr aufschlussreich ...

Das anschließende Gespräch mit Pater Büttner ist ebenfalls sehr aufschlussreich …

 

... und einmal mehr kann ich es kaum glauben, dass ich nur zehn Minuten von den Pallottinern entfernt vor diesem weltberühmten Ausblick stehe.

… und einmal mehr kann ich es kaum glauben, dass ich nur zehn Minuten von den Pallottinern entfernt vor diesem weltberühmten Ausblick stehe.

 

Grüße vom Salzburger Mönchsberg: Liebe Pallottiner, ich denke, wir kommen wieder!

Grüße vom Salzburger Mönchsberg: Liebe Pallottiner, ich denke, wir kommen wieder!

 

Wenn Ihr noch mehr Lust auf Eintauchen bei den Pallottinern habt, so kann ich Euch anbieten, mir in meinem Story-Highlight auf Instagram zu folgen, das Euch mitten hinein ins Geschehen führt.

Weitere Reisebilder findet Ihr außerdem hier:

 

Meine KollegInnen haben übrigens wie folgt über ihre Eindrücke bei den Pallottinern in Salzburg berichtet:

 

Hinweis: Wir wurden zu dieser Reise nach Salzburg vom Verein Klösterreich eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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