„Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum …“ So klingen die Worte des berühmten Liedes von Franz Schubert in meinem Ohr, als uns Irene Moser, Gastgeberin im Hotel Höldrichsmühle, mit sanfter Stimme durch das historische Haus führt, in dem wir nun für ein erholsames Wochenende zu Gast sind. Praktischerweise ganz nah an Wien, und doch mitten im Grünen, denn gleich an die Bundeshauptstadt Wien schließt der über 100.000 Hektar große Biosphärenpark Wienerwald an. Herrlich, nach all der Hitze endlich wieder durchatmen zu können. Das muss sich auch der berühmte Komponist Franz Schubert gedacht haben: Schon vor zweihundert Jahren galt die Gegend rund um Hinterbrühl als „Sommerfrische-Gebiet“ der gut situierten Bevölkerung von damals. „Tatsächlich hat Franz Schubert wohl diese Mühle hier zu seiner Komposition inspiriert … Japaner gar sind schon gekommen und konnten das Lied perfekt rezitieren“, schmunzelt Frau Moser und deutet auf einen Außenbereich des Hauses, der in Stil und Dekoration Franz Schubert gewidmet ist. „Der älteste Teil des Hauses. Wo Sie heute frühstücken, war früher ein Kornspeicher. Und gleich dahinter, dort nahe des Baches, die ehemalige Mühle.“
Ich mag das. In Gedanken versuche ich mir, die Menschen von damals vorzustellen, ihre Geschichten und Schicksale, ihre Arbeitswelten und Liebschaften. Dazu muss man auch in den Wienerwald hinein, der sich in den Kernzonen des Biosphärenparks kaum verändert hat und auch heute noch als bewahrenswerter, ursprünglicher Lebensraum gilt. So nah an Wien. So weitläufig und vielfältig. Bemerkenswert. Kein Wunder, dass dieses Stück Österreichs schon immer Faszination auf die Menschen ausübte.
Mahlzeit beim Frühstück in der Höldrichsmühle! Wenn Ihr noch mehr über das Haus und seine Geschichte erfahren wollt, so kann ich Euch diesen kurzen Imagefilm des Hotel Höldrichsmühle sehr empfehlen:
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Raus aus der Stadt und rein in den Wienerwald: Erste Runde auf dem „Schubertweg“ Richtung Husarentempel.
Ideal ist der kurze Weg (weniger als eine Stunde) bis zum sogenannten Husarentempel: Tapfer sollen sich selbige Husaren hier geschlagen haben, sodass ihnen ein tempelhaftes Denkmal mit traumhaften Blick über die Großstadt Wien geschaffen wurde. Auf zahlreichen Tafeln im Wienerwald findet Ihr auch immer wieder kurze Anekdoten aus Schubert’s Leben und Wirken in der Region …
„Tiefer drin“ im Wienerwald locken Ausflugsziele wie der Naturpark Sparbach, das weltberühmte Stift Heiligenkreuz sowie zahlreiche weitere Wandermöglichkeiten.
Mountainbiken bin ich ja nicht so zugetan (da müsst Ihr auf anderen Blogs stöbern!), dafür kann ich Euch stolzen Gewissens meinen überaus fundierten Artikel zum Aufenthalt im Stift Heiligenkreuz empfehlen: „Zu Gast im Stift Heiligenkreuz: Unterwegs im Klösterreich von Niederösterreich.“ Auch meine Reiseblogger-Kollegen Sabine Mey & Tom Mey-Gordeyns haben sich in das Stift „verschaut“, so gut war der erste Eindruck beim Chorgebet sowie das Mittagessen im Stiftsgasthof!
Schließlich bietet das Spannungsfeld Wien – Wienerwald auch Raum für den Wein. Das „Weinland Thermenregion“, direkt am Fuße der Wienerwald-Hügel gelegen, führt uns zu Biowinzerin Birgit Pferschy-Seper auf ein erquickliches Degustationsgespräch!
„Ich komme gerne wieder. Wirklich gerne! Wann habt Ihr denn wieder ausg’steckt?“, frage ich Frau Pferschy-Seper fröhlich, die sich weit über zwei Stunden Zeit für uns nimmt, uns durch Weinkeller und das historische Heurigenstüberl führt. Heurigen? Ausg’steckt? Ist vielleicht nicht allen von Euch ein Begriff, bezeichnet doch der Föhrenbuschen am Tor der Weingüter, dass selbige den „Heurigen“ geöffnet haben: Eine Art erweitertes Wohnzimmer, um bei der Winzerfamilie Wein zu trinken und lokale Spezialitäten zu genießen.
Das Weingut Pferschy-Seper legt mit seiner nunmehr fünfzehnjährigen Bio-Linie noch mal eins drauf: „Es war uns von Anfang an wichtig, im Einklang mit der Natur und ohne chemische Pflanzenschutzmittel zu wirtschaften. Herausgekommen ist ein Wein, der mittlerweile international bekannt ist – gerade die für uns so typischen, autochthonen Rebsorten wie Rotgipfler oder Zierfandler sind da mittlerweile ein Begriff“, lächelt die Winzerin bescheiden und doch bestimmt. Mit nehme ich noch eine Flasche Weißburgunder sowie Gemischten Satz. Der Gemischte Satz, eine Spezialität aus Wien und Wien Umgebung, ist eine „rebhafte Spielwiese“ aus vielen verschiedenen Traubenstöcken. „Bis zu zwanzig Sorten kommen da schon mal rein“, lacht Frau Pferschy-Seper. Seht Euch das mal an.
Wenn Ihr Lust auf noch mehr Reise-Impressionen aus dem Wienerwald habt, so kann ich Euch hier meine Fotogalerie bei Flickr empfehlen:
Hinweis: Wir wurden vom Österreichischen Umweltzeichen in Kooperation mit dem Hotel Höldrichsmühle zu dieser Reise eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.