Eintauchen in die römische Geschichte
Carsten Amrhein ist ein ruhiger, hochgewachsener Mann mit dunklem Haar und entschlossenem Blick. Fast schon ein bisschen wie ein echter Römer, so denn man sich diesen so vorstellt: „Wie zu Römer’s Zeiten!“ ist sein Leitspruch für die faszinierende Festungsanlage des Römerkastell Saalburg, welche direkt am Welterbe Limes nahe der Stadt Frankfurt am Main gelegen ist.
Und „wie zu Römer’s Zeiten“ fühle ich mich selbst schon bald, dank des bezaubernden „Storytellings“ und der Einkleidungskünsten von Frau Tritschler, meiner römischen Führerin am Kastell. „Kaiser Wilhelm hat diesen nördlichen Grenzposten des römischen Reiches vor rund 100 Jahren in seiner heutigen Form wiederauferstehen und renovieren lassen … da er gleichzeitig Archäologie-Fan und Geldgeber war, lief sicher vieles nach seinen Vorstellungen ab„, schmunzelt die charmante Dame bei unserem Rundgang durchs Gelände.
Nun, ohne den kaiserlichen Elan hätten wir heute bloß Ruinensteine und die Reste des LIMES-Grenzwall zu betrachten, so aber erhebt sich vor meinen Augen mitten im Wald ein mächtiges Römerkastell. Eintauchen in die Geschichte, auftauchen beim Erlebnis: Einer Vorführung römischer Tracht beispielsweise. Und selbstverständlich in der römischen Taberna – bei „Mulsum“-Wein, antik gewürzten Würstchen & Co. Auch die Römer waren bestimmt schon Gourmets …
Römer werden und in die Zeit rund um 200 nach Christus eintauchen
Woraus besteht eigentlich … MULSUM? Wie modern können römische Unterhosen aussehen? Und wie schmecken eigentlich … „lukanische Würstchen“ ??
Ich liebe es. Ganz im Ernst: Reist Ihr oft nicht auch am liebsten wie Kinder, spielerisch, neugierig, weltoffen und begeisterungsfähig für die vielen Details eines wie hier uralten Alltags? Hier am Römerkastell Saalburg gelingt es tatsächlich, den roten Faden der Authentizität & des persönlichen Erlebens durch alle Angebote hindurch zu weben. Das Essen schmeckt hervorragend – wohl nach alten Rezepten und Gewürzen der Römer.
„Wenn wir Römerfeste veranstalten, ermuntere ich ‚unsere Römer‘ auch immer dazu, hinter der Baracke zu rauchen oder ihre Cola zu trinken“, schmunzelt Herr Amrhein. „Hier sollen Besucher wirklich in die Zeit rund um 200 nach Christus eintauchen können!“ Aus dieser Zeit stammt die Blüte des Kastells: Viele Tausend Krieger lebten hier damals mit ihren Frauen und Kindern, Frankfurt dagegen war damals nur ein kleiner Marktplatz am Main. Schon unglaublich!
Irgendwie lande ich in meinen Berichten immer beim Essen. Es geht gar nicht anders. Auch nicht bei den alten Römern am LIMES Welterbe. Ich hoffe, Ihr genießt es mit! Guten Appetit & schöne Reise! 😀
Mehr Bilder meiner Reise findet ihr auf meinem Flickr Account. Viel Spaß beim stöbern!
Hinweis: Ich bin von der Deutschen Zentrale für Tourismus eingeladen, zum Thema Welterbe in Deutschland zu reisen. Alle Meinungen sind meine eigenen.