„Was machst Du in Mysliborz?!“, fragt mich mein polnischer Bekannter überrascht. „Reist Du gar nicht nach Warschau, Krakau oder Gdansk?“, scheint er im Stillen hinzufügen zu wollen; bekannte Städte, die sich in Polen noch am ehesten als klassisches Reiseziel aufdrängen. Mein EuropeTour-Projekt zur Weiterentwicklung des Kulturtourismus im ländlichen Raum führt mich jedoch einmal mehr abseits der großen Städterouten, und zwar an die deutsch-polnische Grenze nahe Berlin. Hier, im Netzwerk deutsch-polnischer Klöster im Rahmen des „Klosterland-Projektes„, bin ich einmal mehr fündig geworden, was spannende #Genussreisetipps und historisch relevante Reiserouten für Euch angeht.
„Drüber der Grenze“ zu Polen locken im Nordosten Deutschlands die Städte Chorin & Angermünde mit ihren gleichnamigen, prächtigen Klosterbauten: Selten so etwas gesehen!
Hier herrschte das Zeitalter der Säkularisierung, sprich der Nutzung ursprünglich religiöser Bauten über Jahrhunderte hinweg als Ställe, Lagerhallen, Häuser, sowie sonstige Veranstaltungs- und/oder Wohnorte. Faszinierend für mich, die ich pompös wirkende, schlossähnliche Klöster und Stifte im eigenen Land Österreich gewohnt bin und hier, ganz im Norden Polens bzw. Deutschlands, riesige aufgelassene (und vor allem leere) Kirchen sehe, die hauptsächlich als Veranstaltungs- und Ausstellungsräume genutzt werden. Warum diese dennoch den Besuch lohnen, möchte ich Euch hier zeigen.
Zurück nach Polen und die Kleinstadt Mysliborz. Vielleicht (er)kennen sie einige von Euch noch als das besser bekannte „Soldin“?
Über viele Jahrhunderte hinweg hieß die Stadt nämlich so, und war Teil deutschen Staatsgebietes. Wir fragen den Bürgermeister von Mysliborz, ob es sich nicht lohnen würde, diesen bekannten Namen auch im Polnischen zu behalten? Die Antwort, wiegt er ab, sei eine schwierige und komplexe, da sie viele Vorgänge in der jüngsten Geschichte Deutschland-Polens miteinbeziehen würde. Wir lauschen, und lernen, wie sich ein Teil der mitunter schwierigen Geschichte dieses Landes besser verstehen lässt: Durch das Wunder der hier vor rund 100 Jahren tätigen Schwester Faustina Kowalska („Heilige Barmherzigkeit“), über die direkt in der Stadtpfarrkirche von Mysliborz sogar mittels Fernsehbildschirm ein YouTube-Video gezeigt wird. Kein Witz: Mein erstes Mal, einen YouTube-Videofilm inmitten einer Kirche zu sehen ..! 😀
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Noch mehr Reisetipps bzw. bildreiche Eindrücke aus Polen gefällig?
PS: Wenn Ihr mehr über unser europäisches Kultur-Projekt „EuropeTour“ erfahren möchtet, gibt es hier den Link zur Website: http://www.europetour.tips !