Ich hänge fest. Irgendwo im Montafon, nahe der Grenze zur Schweiz. Nicht mit dem Auto, falls Ihr das denkt. Denn das brauche ich bei den ausgezeichneten öffentlichen Verkehrsverbindungen hier nicht. Sondern eingehakt in ein Seil, die Füße direkt am Fels auf kleinen Tritteisen. Mein Guide sagt, „Loslassen, entspannen, vom Felsen weg nach hinten sinken lassen, und einfach weiter steigen.“ Meine Intuition sagt, wild keuchend, „Wovon redet der da?! Alles nur das nicht! Bloß weg hier! Bloß nicht weg von hier! Aaah!“ Und eigentlich … atme ich jetzt erst mal tief durch, denn das Gefühl weder vorwärts noch rückwärts zu kommen ist nicht unbedingt angenehm. Nun gut. Vorwärts, denn rückwärts sieht alles noch schlimmer aus als vorwärts. Einige Meter vor mir jauchzt eine Gruppe Kinder, als ob das hier ein Freizeitpark wäre und wir in einer harmlosen Achterbahn. Sie finden das alles völlig normal und „lustig“ – so einen Klettersteig entlang nackter, leicht überhängender Felswände und dann auch noch mal komplett senkrecht bergauf. „Level A bis B+ war das“, verrät mir unser Kletterguide lachend – auf einer Skala von A bis E. Die Röbi-Schlucht in Gargellen im Montafon ist also für Anfänger bis maximal mäßig Fortgeschrittene gut geeignet. Und ich hab’s geschafft!
Nun, hinterher muss ich sagen, war’s eh lustig. Nur zwischendurch hatte ich als Klettersteig-Neuling schon ein wenig Bammel! Kraft, Ruhe und tiefes Durchatmen haben mich jedoch alles sehr gut meistern lassen. Seht Euch das mal an.
Falls Ihr im Gegenteil gleich von Anfang an Ruhe und Entspannung am Berg sucht, dann kann ich Euch – ebenfalls in Gargellen – den Tipp zu Yoga am Berg geben. Ob des leicht einsetzenden Regens musste unsere kleine Gruppe zwar in einen geschlossenen Raum ausweichen. Doch dieser war nach drei Seiten hin komplett aus Glas. Somit haben wir das Bergpanorama während der rund einstündigen Yoga-Einheit dennoch wunderbar genießen können.
Klettern, Yoga am Berg, Siedlungsgeschichteweg: Das BergePLUS-Programm bietet für alle etwas.
Echt praktisch, wie vielfältig ein einziges Tal, bzw. eine einzige Bergregion sein kann. Dabei ist das Montafon auch historisch gesehen sehr vielfältig, denn „zuerst siedelten hier die ursprünglichen, steinzeitlichen Völker, und zwar bereits vor Tausenden von Jahren. Dann kamen die Römer, die brachten unter anderem das Rätoromanisch und viele andere Fertigkeiten sowie Bauweisen mit sich. Und zu guter Letzt besiedelten uns die Waliser, die nahmen sich buchstäblich noch ‚jeden freien Platz, den sie kriegen konnten‘!“, lacht Monika Vonier, unsere Wanderführerin & Kräuterpädagogin im Rahmen des historischen Siedlungsgeschichteweges am Bartholomäberg.
Wir treffen Monika am späten Vormittag zum verabredeten Zeitpunkt direkt an der Bartholomäkirche. Diese ist sowohl vom Tal aus gut sichtbar, und eröffnet uns auch spektakuläre Aussichten auf das gesamte Montafon zu unseren Füßen. Ihr Friedhof ist gleichzeitig der „Sonnenbalkon“ der Region! Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn Ihr eines Tages selbst hier oben steht.
Vom Hochjoch zur Alpe Innerkapell: Auf den Spuren der Montafoner Sennereien.
Auch diese Wanderung könnt Ihr über das BergePLUS-Programm im Montafon buchen, die jeweiligen Orte und Treffpunkte wie diesmal an der Talstation der Zamang-Bahn sind auch gut mit dem öffentlichen Verkehr oder zu Fuß zu erreichen. Ich war ja komplett autolos im Montafon, und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Sonst kommt es zudem schon mal vor, dass wer alleine unterwegs ist, von den Einheimischen im Anschluss an eine Wanderung ein Stück mitgenommen wird!
Das sogenannte Hochjoch liegt übrigens dem Bartholomäberg „gegenüber“. Auch von dort habt Ihr wirklich gute Ausblicke auf Berge und Täler rund um Schruns. Ganz oben wird sogar die Tilisunahütte am gegenüberliegenden Berg sichtbar, zu der wir letztes Jahr anlässlich des Österreichischen Reisebloggertreffens im Montafon gepilgert sind. Mit dem Mountain-E-Bike und zu Fuß, war das ein Tag der es in sich hatte … auf jeden Fall empfehlenswert!
Auf dem Weg zu unserer Mittagsrast, der Alpe Innerkapell die unter anderem für ihren ausgezeichneten Bergkäse bekannt ist, wandern wir zunächst entlang interessant gestalteter Themenstationen. Einmal informieren diese über Wasser und Wind, dann über Handwerk und Kultur, oder dienen einfach nur der Unterhaltung. Nicht nur für Kinder interessant!
Zu guter Letzt kann ich Euch noch den Gasthof Auhof als gemütliche kleine Homebase für Euren Aufenthalt im Montafon empfehlen. Ich war hier drei Nächte zu Gast und habe die Halbpension sowie die Bewirtung durch das Team, allen voran Chefin Gabi, sehr genossen. Das abendliche Salatbuffet ist richtig gut und wirkt nach einem Tag an der frischen Luft doppelt stärkend. Auch das Menü (Frühstück wie Abendessen) kann sich sehen, und schmecken lassen.
Mehr Bilder meiner aktiven Entdeckungsreise durch das Montafon (Bartholomäberg, Hochjoch & Gargellen) findet Ihr hier:
Hinweis: Ich wurde von der Destination Montafon zu dieser Reise nach Vorarlberg eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.