Endlich wieder „Kreativ Reisen“, geht mir durch den Kopf als ich über das Angebot des Hotel Hubertus in Freistadt lese, Bierpralinen selbst zu machen. Bei der „Bierliebelei für zwei“ dreht sich alles um das genussvolle Thema Bier und Schokolade, die wirklich ausgezeichnet zusammen passen. In weniger als einer halben Stunde (unser Gastgeber Thomas Friesenecker hat die flüssige Schokolade schon vorbereitet) gießen wir unsere eigenen Tafeln Mühlviertler Schokolade, dekorieren sie und verkosten derweil (Bier)Pralinen mit den jeweiligen Freistädter Biersorten, darunter Biere mit solch klingenden Namen wie „Pegasus“ oder „Rotschopf“.
Braucommune Freistadt: Bier-Pairing-Menü vom Feinsten!
Wir wollten das mit dem Bier ganz genau wissen, und so haben wir uns schon am frühen Abend in der Braucommune Freistadt zu einem Besuch durch die immense Brauerei-Anlage eingefunden. Helmut Satzinger, Brauhaus-Chef und Obmann der „Mühlviertler Bierweltregion„, empfängt uns mit einer Aufgabe: Es gilt, jeden Tag um Punkt 18.00 Uhr das jeweilige Fass für den Abend anzuschlagen! Die Wahl fällt auf mich, den Hammer zu schwingen und schon nach wenigen Schlägen gelingt es mir, frisches Bier für die Gäste des Brauhauses anzuzapfen. Köstlich! Das nenne ich mal einen Empfang.
Lachend begleitet uns Helmut Satzinger im Anschluss hinüber in die gewaltige Sudhaus-Anlage der Braucommune Freistadt. Von Maischen, Läutern, Filtrieren und Kochen ist da die Rede, sowie von der wundervollen Wasserqualität des Mühlviertels (Härtegrad 0 oder 1), die die Basis für den hervorragenden Geschmack des Freistädter Bieres bildet. Davon werden wir uns später beim Abendessen und dem sogenannten „Bier-Pairing-Menü“ noch einmal ausgiebig überzeugen können. Erst jedoch besichtigen wir „Museum & Moderne“ der Braucommune Freistadt, hören viel über die Kunst des Bierbrauens, lernen über Geschichte, Qualität der Bier-Zutaten, notwendige Handwerksschritte, Produktion, Vermarktung und vieles mehr. Schön langsam erschließt sich mir, welches Know-how hinter dem Brauen exzellenter Biere steckt. Seht Euch das mal an.
Führung mit dem Nachtwächter durch Freistadt.
Im Anschluss an das gute Abendessen stand schließlich noch eine Nachtwächter-Führung mit dem sympathischen Nachtwächter Rudolf Wizani auf dem Programm. Mit Laterne (echt) und Hellebarde (zum Glück nicht echt!) ausgestattet, empfängt er uns in seiner historischen Nachtwächter-Kutte direkt beim Eingang des Brauhauses.
Wir begleiten Rudolf Wizani auf einem Rundgang durch die mittelalterliche Stadt Freistadt, erfahren viel Wissenswertes sowohl zur Geschichte der wohlhabenden Handelsstadt als auch zu den Gepflogenheiten der Bürger von damals (Hygiene und Umgang waren wirklich anders als heute..!). Immer wieder hat der Nachtwächter ein Lied auf den Lippen, würzt seine Erzählungen mit persönlichen Anekdoten, und lässt für uns das mittelalterliche Freistadt auferstehen. Es hilft, dass wir selbst erst spät abends unterwegs sind und auch in Hinterhöfe und Passagen gelangen, die nicht so gut beleuchtet sind. Auch als es allmählich wirklich kalt wird, wärmen uns die mit Leidenschaft erzählten Geschichten des Nachtwächters. Vor unserem Hotel verabschiedet er uns schließlich: Das Bett ruft!, und doppelt froh um moderne Annehmlichkeiten wie zentralbeheizte Zimmer, heiße Duschen etc. lassen wir uns entspannt in die Kissen fallen.
(Noch) Ein Bier, bitte: Besuch bei den „BeerBuddies“ des Mühlviertels.
Am Tag nach diesem „bierigen“ Einstieg in die Region Mühlviertler Alm Freistadt lernen wir noch ein weiteres, sympathisches Brau-Duo kennen, das Ihr bei Eurem nächsten Besuch unbedingt einplanen solltet. Christian Semper und Andreas Weilhartner nennen sich selbst „theBeerBuddies.at“ und brauen (Bio)Biere mit klingenden Namen wie Mojo Ale, Craftler, Hey, Porter! oder Hopf’n Foppa. Mit dabei: Reinstes Urgesteinswasser aus dem Mühlviertel, regionaler Hopfen und eine spezielle Mischung heimischer Braugerste. Über sich selbst erzählen sie, dass sie als ausgebildete Biologen zwar alles über die entsprechenden Vorgänge beim Bierbrauen wussten, sich Handwerk und Maschinentechnik jedoch erst aneignen mussten. Einem großen Hochwasser zum Trotz ist die ursprüngliche Brauanlage am Kettenbach nahe der Ortschaft Tragwein erhalten geblieben. Wir besuchen die beiden sympathischen jungen Männer, die uns voller Witz und Charme durch ihre Welt führen.
Tipp: Über den Webshop der „Beer Buddies“ liefern die beiden auch gerne zu Euch nach Hause!
In meinen nächsten beiden Reiseberichten erzähle ich Euch noch mehr über unseren Besuch bei vier hervorragenden Biobauernhöfen, sowie Genussproduzenten, Wirtshäusern und Kulinarik-Spezialisten des Mühlviertels. Sämtliche Bilder meiner Reise durch das Mühlviertel findet Ihr übrigens hier (Vorsicht, appetitanregend!):
Meine KollegInnen haben ebenfalls wie folgt über das Mühlviertel berichtet:
- Monique von Teilzeitreisender: „Bauernhöfe im Mühlviertel„, „Bierweltregion Mühlviertel – von köstlichen Bieren und leckeren Edelbränden“ und „5 empfehlenswerte Gasthäuser im Mühlviertel – Kulinarik auf höchstem Niveau„
- Nina von Reisehappen: „So schmeckt das Mühlviertel – Zu Gast im Genussland Oberösterreich„
- Monika von TravelWorldOnline: „Mühlviertler Wespennester – Österreichische Spezialitäten“ und „Die besten Gasthäuser im Mühlviertel für Genießer„
- Gudrun von Reisebloggerin: „Rezepte aus dem Mühlviertel – Kulinarische Schmankerl“ und „Freistadt im Mühlviertel – Zu Besuch in der mittelalterlichen Braustadt„
- Hannah für AnitaAufReisen: „Best of Genuss Reise durchs Mühlviertel: Kulinarische Entdeckungen in Oberösterreich„, „Pechöl und Wackelsteine: Erlebnis im Naturpark Mühlviertel“ und „Leg dich nicht mit dem Nachtwächter an! Nachts durch Freistadt„
Hinweis: Ich wurde von der Destination Mühlviertler Alm Freistadt in Kooperation mit Genuss Reisen Österreich zu dieser Reise eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.