Plovdiv, die zweitgrößte Stadt Bulgariens mit knapp einer halben Million Einwohner, ist im Aufwind. Schon länger ist zu beobachten, dass „Europa’s Zweitstädte“ im Trend liegen; gemeint sind damit die jeweils zweitgrößten Städte eines Landes nach der Hauptstadt. Dazu zählen zum Beispiel Porto nach Lissabon, Graz nach Wien, oder aber auch Plovdiv nach Sofia. Über die bulgarische Hauptstadt Sofia habe ich Euch ja beim letzten Mal schon ein wenig verraten; dazu auch von lohnenswerten Reisezielen im Inneren des Balkanstaates geschwärmt.
Heute ist Plovdiv an der Reihe – und damit ein Reiseziel, das Ihr Euch unbedingt für das Jahr 2019 vormerken solltet (ab diesem Jahr gibt es auch vermehrt Flug- und Zugverbindungen in die Stadt im Südosten Bulgariens). Schon alleine wegen der sagenhaften Rosenöle, der unzähligen thrakischen Weine oder einmal mehr der vielen Künstler & Kreativen, die in Stadt & Land rund um Plovdiv zu finden sind. Das Jahr 2019 steht zudem ganz im Zeichen der Auszeichnung Plovdiv’s zur „Europäischen Kulturhauptstadt„: Hier stellt die Europäische Union einzelne Städte samt umfangreichem Kulturprogramm besonders in den Vordergrund, auf der Webseite zur Kulturhauptstadt von Plovdiv könnt Ihr hier mehr erfahren.
„First things first“: Was gibt es bei einem kurzen, ersten Rundgang durch die Altstadt Plovdiv’s alles zu sehen?
Eine ganze Menge, wie meine internationale Reisegruppe und ich finden. Persönlich gefällt mir ja die „Street of Crafts“ am besten, vor allem wegen der hier ansässigen, zum Mitmachen einladenden Handwerkskünstler. Wobei auch der weitläufige Blick über das römische Amphitheater mit seinen gut 2.000 Jahren Geschichte den Aufstieg auf einen der zahlreichen Hügel Plovdiv’s lohnt. Dazu gesellen sich alte Häuser, die mich mit ihren verspielten und kunstvoll gestalteten Außenfassaden an Fachwerkhäuser aus dem Westen Europas erinnern, beispielsweise dem Elsass. Seht Euch das mal an.
Zur Stärkung empfiehlt sich das Restaurant „Happy People Under The Sky“ (heißt wirklich so!), sowie ein Besuch beim französischen Chocolatier von Plovdiv, Gaillot Chocolat.
Im Restaurant Ресторант „Щастливци под тепето“ (Link führt zur bulgarischen Facebook-Seite) passt einfach alles: Empfang, Deko, Wohlfühl-Atmosphäre sowie Qualität des Essens und des Service. Sowie ich wieder nach Plovdiv komme, werde ich sofort wieder dort essen gehen. Gleiches gilt für einen Besuch bei dem überaus sympathischen Chocolatier Vincent Gaillot: Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit seiner bulgarischen Frau Schokolade in Handarbeit herzustellen. Und zwar feinste, erlesenste Schokolade mit Zutaten wie Meersalz aus Bulgarien, Chili, und vielen weiteren köstlichen Ingredienzen. Beim Schokolade-Workshop dürfen wir dem Meister über die Schulter schauen und selbst Hand anlegen wenn es heißt: Schöpfe, veredle, verpacke und verkoste Deine eigene Schokolade „made in Bulgaria“! Herrlich. http://www.gaillotchocolate.com.
Was bleibt? Ein ungemein kreativer Vibe und eine Vorfreude auf das Jahr 2019, die beim Rundgang durch Plovdiv deutlich spürbar wird.
Ich meine, seht sie Euch an: Die Stadt, dessen Viertel von Aufbruch künden, von jungen Kreativen, die aus anderen Ländern oder Landesteilen (wieder) hierher ziehen, die die Stadt mit gestalten möchten und ihr ein neues Gesicht geben. Zuunterst wandle ich auf den Spuren der langgezogenen, olympischen Arena der Stadt, zuoberst finde ich pfiffige Street Art Graffiti, Hipster-Läden, moderne Cafés und Shoppingmöglichkeiten für das fantastische, bulgarische Yoghurt und Rosenöl. Selbiges muss ich unbedingt noch mal in seinen Anbaugebieten aufspüren, am besten im Frühsommer wenn die Rosen Bulgariens blühen: Dann ist es auf alle Fälle Zeit, Land & Leuten hier (erneut) einen Besuch abzustatten.
Noch mehr Reisefotos aus ganz Bulgarien findet Ihr hier:
Hinweis: Ich wurde von Yonka Bakardhzieva-Agalova in Kooperation mit den Städten Gabrovo, Sofia, Plovdiv, Troyan und Veliko Tarnovo zu dieser Reise nach Bulgarien eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Liebe Elena,
wieder mal eine sehr gelungene Reisereportage von Dir. Herzlichen Dank dafür. Was mich bei den Weinen noch interessieren würde: Welche Winzer, welche Trauben, was für Cuvées, welche Jahrgänge, welche Geschmacksnuancen, welche Empfehlungen?
Liebe Grüße,
Götz
Lieber Götz,
Vielen herzlichen Dank für Dein Feedback hier! Um all dies herauszufinden, müsste ich eine richtige Wein-Reise nach Bulgarien unternehmen, und auch und vor allem die Winzer auf ihren jeweiligen Weingütern zum Fachsimpeln besuchen, wofür bei dieser Reise leider keine Zeit blieb (wir sind wirklich nur in der Stadt Plovdiv gewesen). Aber beim nächsten Mal garantiert; ich freue mich schon auf meinen neuerlichen Besuch in Bulgarien und habe mir diesen für das Frühjahr 2019 vorgenommen.
Nur so viel vorweg: Bei meiner allerersten Verkostung bulgarischer Weine haben es mir vor allem die sortenreinen, autochthonen Rotweine aus Bulgarien angetan ..!
Bis bald in Bulgarien !