Die Region Seefeld: Nachhaltige Reisetipps aus der 1. Umweltzeichen Destination Österreichs.

Gleich „hinter“, oder besser gesagt „über“ Innsbruck (600 Meter höher als die Hauptstadt Tirols im Inntal) liegt #TirolsHochplateau auf rund 1.200 Metern über dem Meer. Ich muss zugeben: Obwohl schon sehr oft in Tirol, blieb die Region Seefeld bislang ein blinder Fleck auf meiner persönlichen Reiselandkarte. Wie gut, dass sich das jetzt ändert. Denn: Die Region Seefeld ist landesweit als erste Region überhaupt mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden. Was bedeutet das jetzt, fragt Ihr Euch vielleicht?

Das Umweltzeichen für Destinationen bekommt man nicht allein, weder als Gemeinde noch als Tourismusverband. Es wird an die Region in ihrer Gesamtheit verliehen und nur dann, wenn alle Akteure zusammenarbeiten„, zitiere ich den Geschäftsführer der Region Seefeld, Elias Walser (lest hier gerne mehr über diesen spannenden Prozess).

Er hat absolut recht. Genau diesen Zusammenhalt spüre auch ich während meines Aufenthaltes. In der Region Seefeld sind alle Feuer und Flamme für ihre Region. Ob unsere charmante Gastgeberin Kathrin Holzer vom Hotel Lärchenhof Natur, die Bäuerin Simone Neuner vom Wirtseppeler Hof oder der Kulturreferent Robert Krug vom Ganghofer Museum: Sie alle betonen, dass man zusammen wirklich mehr erreichen kann – und Nachhaltigkeit kein grünes Geschwätz, sondern wahre, gelebte Praxis ist.

Echt nachhaltig: Der Weg, den die Region Seefeld mit dem umfangreichen Auditprozess des Österreichischen Umweltzeichens geschafft hat, ist hoffentlich zukunftsweisend für noch viele weitere Region in Österreich.

Zukunftsweisend: Der Weg, den die Region Seefeld mit dem umfangreichen Auditprozess für das Österreichische Umweltzeichens geschafft hat. Hoffentlich folgen noch viele weitere Regionen im ganzen Land.

 

Nachhaltig urlauben: Beim „Plateau-Pionier“ Kathrin Holzer im Hotel Lärchenhof Natur in Mösern, Region Seefeld.

Was bedeutet so ein Nachhaltigkeits-Gütesiegel jetzt umgemünzt auf das Erlebnis vor Ort? Wir plaudern mit unserer Gastgeberin Kathrin Holzer, zu der wir erstaunlich rasch und unkompliziert öffentlich anreisen können (guten Zugverbindungen ab/bis Seefeld und einem umfassenden sowie gut getakteten Bus-Netzwerk vor Ort sei Dank).

Kathrin ist „Plateau-Pionierin“ und gilt mit ihrem familiär geführten Hotel Lärchenhof Natur als Vorzeigebetrieb in der Region. Sie befindet sich ebenfalls im Bewerbungsprozess für das Österreichische Umweltzeichen; wie die Region selbst verpflichtet sie sich zu einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept für ihren Betrieb.

Vor allem aber ist Kathrin eine wunderbare Gastgeberin, die viele Tipps parat hat, deren Naturteich wir lieben und deren gesundes Frühstücksbuffet einfach ein Traum ist. Am zweiten Tag unserer Reise lässt sie es sich nicht nehmen, uns höchstpersönlich in das Puittal zu begleiten, das sie als Paradies bezeichnet (it’s true). Davor müssen wir allerdings „noch kurz hoch“ zum Möserer See: Das kleine Naturjuwel liegt nicht einmal 10 Minuten hinter dem Hotel Lärchenhof Natur und erfrischt uns gleich nach Ankunft.

Ankommen, aufatmen: Gastgeberin Kathrin Holzer zeigt uns alles Wissenswerte in und rund um ihr Haus in Mösern mit Blick Richtung Inntal im Hintergrund.

Ankommen, aufatmen: Gastgeberin Kathrin Holzer zeigt uns alles Wissenswerte in und rund um ihr Haus, hier mit Blick Richtung Naturteich (herrlich erfrischend) sowie dem Inntal im Hintergrund.

 

Schlafen wie der Name schon sagt: Lärchenhof Natur ...

Schlafen wie der Name schon sagt: Lärchenhof Natur …

 

... vom Hotel aus ist es nur ein Katzensprung (ja, auch für Flachländer;) hinauf zum Möserer See, der sich gemütlich spazierend umrunden lässt und zum Baden einlädt.

… vom Hotel aus ist es nur ein Katzensprung (ja, auch für Flachländer;) hinauf zum Möserer See, der sich gemütlich spazierend umrunden lässt und an heißen Sommertagen zum Baden einlädt.

 

Praktisch: Kathrin Holzer's Hotel liegt nur wenige Minuten Fußweg von der nächsten Bushaltestelle entfernt, sodass wir gut öffentlich unterwegs sein können.

Praktisch: Das Hotel Lärchenhof Natur (rechts oben im Bild) liegt nur wenige Minuten Fußweg von der nächsten Bushaltestelle entfernt, sodass wir allzeit gut öffentlich unterwegs sein können.

 

Seefeld: Dienstagsmarktl, Dorfwanderung und Rundgang um den Seefelder See.

Da wir alle neu sind in der Region Seefeld nutzen wir die Chance einer geführten Dorfwanderung durch den Ort Seefeld. Alexandra, unser Guide, erzählt uns viel Wissenswertes zur Geschichte von Seefeld selbst, sowie das lange Zeit als Olympiaregion Seefeld bekannte Hochplateau.

Das Spannende: Die aus den fünf Gemeinden Leutasch, Mösern, Seefeld, Scharnitz und Reith bestehende Region Seefeld ist zwar umringt von mächtigen Bergen und felsigen Gipfeln, selbst aber eher sanft ausgeprägt. Denn das grüne Hochplateau, auf dem wir unterwegs sind, ist eher hügelig denn gebirgig, eher genussvoll als hochalpin.

Weiters lassen wir uns die kulinarischen Entdeckungen auf dem Dienstagsmarktl sowie gleich nebenan, im Tre.Culinaria Delikatessen und im Bräukeller Grill + Veggie schmecken. Alles absolut zu empfehlen, wenn Ihr in Seefeld zugegen seid.

Dorfwanderung durch Seefeld mit Alexandra ...

Dorfwanderung durch Seefeld mit Alexandra …

 

... sie zeigt uns die Pfarrkirche St. Oswald direkt am Dorfplatz von Seefeld ...

… sie zeigt uns die Pfarrkirche St. Oswald direkt am Dorfplatz von Seefeld …

 

... das ungemein pittoreske Seekirchl etwas außerhalb des Ortszentrums ...

… das ungemein pittoreske Seekirchl etwas außerhalb des Ortszentrums …

 

... von ihr stammt auch der Tipp, eine Runde um den Seefelder See zu machen: Gemütlich seid Ihr dabei ca. eine Stunde unterwegs.

… und empfiehlt, auch eine Runde um den Seefelder See zu machen: Gemütlich gehend seid Ihr dabei ca. eine Stunde unterwegs, eine Kneipp-Anlage, ein paar Infotafeln sowie zutrauliche Eichhörnchen (!) versüßen die Strecke.

 

Stärken könnt Ihr Euch anschließend beispielsweise im Bräukeller in Seefeld, der neben diesem ausgezeichneten Pulled Beef Burger auch jede Menge vegetarische Spezialitäten anbietet.

Stärken könnt Ihr Euch anschließend beispielsweise im Bräukeller in Seefeld, der neben diesem ausgezeichneten Pulled Beef Burger auch jede Menge vegetarische Spezialitäten anbietet, sowie obendrein sehr gutes Bier.

 

Tipp: Wenn Ihr dienstags in Seefeld seid, unbedingt den kleinen aber feinen Dienstagsmarktl besuchen. Wir lernen hier die charmante Ramona Schot von Ferdi's Imkerei kennen, die sich mit dem Begriff "Tiroler Bienen" einen Namen gemacht hat.

Tipp: Wenn Ihr dienstags in Seefeld seid, unbedingt den kleinen aber feinen Dienstagsmarktl besuchen. Wir lernen hier die charmante Ramona Schot von Ferdi’s Imkerei – Tiroler Bienen kennen. Der Honig, den sie gemeinsam mit ihrem Mann produziert, schmeckt all meinen Männern Groß & Klein zuhause auf dem Frühstückstisch!

 

Wandern durch das Puittal: Ganz oben auf #TirolsHochplateau .

„Wenn Du hier durchgehst, dann bist Du im Paradies“, sagt Kathrin Holzer und öffnet mir die Holztür am Weidezaun vor dem Puittal. Ich staune. Sie hat recht! Der Wald, das Tal nach dem Aufstieg hinter uns, das weite Hochtal vor uns und darüber nur mehr … Gipfel, Wolken und Himmel. Gut, vielleicht mischen sich auch ein paar glückliche Kühe, quietschvergnügte Fohlen, Haflinger, Schafe, Steinböcke, Murmeltiere, Mauersegler sowie weitere Wanderer dazu.

Doch im Großen und Ganzen stimmt es: Hier ist man dem Paradies zumindest sehr nahe. Keine künstliche Lärmquelle. Kein Handyempfang mitunter (auch gut so). Die Möglichkeit zum Barfusswandern (für mich immer paradiesisch).

Seht Euch das mal an.

Wir beginnen die Wanderung hinauf ins Puittal nahe Leutasch ...

Wir beginnen die Wanderung hinauf ins Puittal nahe dem Ort Leutasch in der Region Seefeld …

 

... der Aufstieg ist zugegeben am besten mit guter Kondition zu meistern (Pausen machen nicht vergessen) ...

… der Aufstieg ist zugegeben am besten mit guter Kondition zu meistern (Pausen machen nicht vergessen) …

 

... dafür wird Lisa (hier rechts im Bild) gleich bei Eintritt ins Paradies mit dem Anblick dieses jungen Steinbocks belohnt ...

… dafür wird die begeisterte Naturfotografin Lisa gleich bei Eintritt ins Paradies mit dem Anblick dieses jungen Steinbocks belohnt, der wie für sie zu posieren scheint …

 

... weiter geht es für gut eine halbe Stunde barfuss über die Wiesen des Hochtals ...

… weiter geht es gut eine halbe Stunde barfuss über die Wiesen des Hochtals, eine tolle Erfahrung …

 

... immer wieder grüßen uns Kühe, auch Pferde, auf den Hochweiden hier (bitte Respektabstand zu allen Tieren wahren) ...

… immer wieder grüßen uns Kühe, auch Pferde, auf den Hochweiden hier (bitte Respektabstand zu allen Tieren wahren) …

 

... ganz oben gibt es gar noch Schnee!

… ganz oben, auf rund 2.000 Metern Seehöhe, gibt es gar noch Schnee!

 

Der Blick zurück über das Puittal, bevor wir den Abstieg Richtung Wettersteinhütte fortsetzen ...

Der Blick zurück über das Puittal, bevor wir den Abstieg Richtung Wettersteinhütte fortsetzen …

 

... nicht ohne Siegerfoto, versteht sich: Von links nach rechts Christina Leutner, Lisa Stelzel, meine Wenigkeit sowie unsere Gastgeberin Kathrin Holzer.

… nicht ohne Siegerfoto, versteht sich: Von links nach rechts Christina Leutner, Lisa Stelzel, meine Wenigkeit sowie unsere Gastgeberin Kathrin Holzer.

 

Ein Hochgenuss, hier überall völlig entspannte Tiere zu erleben.

Ein Hochgenuss, hier überall völlig entspannte Tiere zu erleben.

 

Bleibt nur noch, es sich auf der Hütte richtig gut gehen zu lassen ...

Bleibt nur noch, es sich auf der (Wetterstein)Hütte richtig gut gehen zu lassen …

 

... vielen Dank für die Einladung zum Zirberl, liebe Beate!

… vielen Dank für die Einladung zum Zirberl, liebe Beate!

 

Tipp: Im Anschluss an die Wanderung könnt Ihr noch den Hofladen des Wirtseppeler Hof besuchen, eine feine Initiative mehrerer Höfe in der Region Seefeld und hier insbesondere der Bäuerin Simone Neuner.

Tipp: Im Anschluss an die Wanderung könnt Ihr noch den nahe gelegenen Hofladen des Wirtseppeler Hof besuchen, eine feine Initiative mehrerer Höfe in der Region Seefeld und hier insbesondere der Bäuerin Simone Neuner. Von 6-22 Uhr geöffnet!

 

Mehr zu Natur, Kultur & Geschichte der Region Seefeld im Kulturhaus Ganghofer Museum und bei der Leutascher Wiesenpracht.

Eigentlich wollten wir „ja nur zur Leutascher Wiesenpracht“. Doch als es just zu Beginn der geplanten Talwiesenwanderung zu regnen beginnt, „retten“ wir uns in das Kulturhaus Ganghofer Museum in Leutasch, dem Treffpunkt für die Wanderung. Kulturreferent Robert Krug ist darüber begeistert, kann er uns doch im Nu für eine Tour durch die Geschichte des Museums gewinnen, das dem deutschen Autor Ludwig Ganghofer und seiner Liebe zu Leutasch gewidmet ist.

Die alte Dorfschule beherbergt aber nicht nur Ausstellungsstücke des Schriftstellers, oder solche zur einst typischen Flachsverarbeitung. Hier begegnen Euch der Sensenmann, das Tiroler Kola sowie echte Liebe zum Schnitzhandwerk: Hermann Klocker, über 80 Jahre alt, schnitzt seit er in Pension ist mit viel Liebe kleine und große Kunstwerke.

Als wir uns von ihm und seinem wunderbar nach Zirbenholz duftenden Zimmer losreißen können, holt Robert Krug die Sense hervor. Regelmäßig veranstaltet er im Museumsgarten hinter dem Kulturhaus Ganghofer Museum Workshops zum Sensenmähen. Wir dürfen auch kurz Hand anlegen – es ist nicht so leicht, wie es scheint!

Der Garten hinter dem Museum informiert uns zudem über das „Plateau-Produkt“ Kartoffel: Hier werden fünf neue Kartoffelsorten kultiviert, die sich schon bald auf dem Speiseplan der Region Seefeld wiederfinden sollen.

Das Ganghofer Museum in Leutasch enthält viel Wissenswertes zur Geschichte des berühmten deutschen Schriftstellers Ludwig Ganghofer ...

Das Ganghofer Museum in Leutasch enthält viel Wissenswertes zur Geschichte des berühmten deutschen Schriftstellers Ludwig Ganghofer und seiner Liebe zu Leutasch …

 

... sowie zu weiteren ...

… sowie zu weiteren Kapiteln aus der Dorfgeschichte von Leutasch  …

 

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… faszinierend für mich, der Blick auf das „Storytelling von damals“.

 

Danke, lieber Robert Krug, für die kleine Verkostung des leckeren Tiroler Kola ...

Danke, lieber Robert Krug, für die kleine Verkostung des erfrischenden Tiroler Kola …

 

... und dass wir den wohl interessantesten Untermieter des Hauses treffen durften: Hermann Klocker ...

… und dass wir den wohl interessantesten Untermieter des Hauses treffen durften: Hermann Klocker …

 

... der Auge und Faible für solche Motive hat ...

… der Auge und Faible für solch liebevolle Motive hat …

 

... ihn in seiner "natürlichen Umgebung", seiner Werkstatt besuchen zu können war ein echtes Highlight unseres Besuches hier!

… ihn in seiner „natürlichen Umgebung“, sprich seiner Werkstatt besuchen zu können war ein echtes Highlight unseres Besuches!

 

Wenig später, ich sag's Euch ja, holt Robert Krug die Sense hervor ...

Wenig später, ich sag’s Euch ja, holt Robert Krug die Sense hervor …

 

... es ist gut ausgegangen, puh! Blick auf den Museumsgarten hinter dem Ganghofer Museum in Leutasch.

… es ist gut ausgegangen, puh! Malerischer Blick auf den Museumsgarten hinter dem Ganghofer Museum in Leutasch.

 

Bleibt nur, Euch noch ein paar Eindrücke der Leutascher Wiesenpracht zu zeigen. Wenngleich einige der Wiesen bereits abgemäht waren, so lohnt sich der Weg Richtung „Obere Wiese“ (nomen es omen) allemal. Wunderschön, was hier jetzt, zu Sommerbeginn alles blüht!

Im Rahmen der geführten Wanderung zur Leutascher Wiesenpracht ...

Im Rahmen der geführten Wanderung zur Leutascher Wiesenpracht …

 

... entdecken wir "Klassiker", wie den Frauenschuh ...

… entdecken wir „Klassiker“ wie den Frauenmantel …

 

... seltenere Wiesenorchideen ...

… seltenere Wiesenorchideen …

 

... und noch so einiges mehr.

… und noch so einiges mehr, das uns Aufschluss gibt über die Wichtigkeit der hier vorhandenen Blütenpracht.

 

Die Wanderung findet übrigens nur während der Monate Juni und Juli statt; am besten schon vorab anmelden.

Die Wanderung findet übrigens nur während der Sommermonate Juni und Juli statt; meldet Euch am besten vorab über den Tourismusverband bzw. den Naturpark Karwendel an.

 

Weitere Reisefotos aus der österreichweit ersten, mit dem Umweltzeichen ausgezeichneten Region Seefeld findet Ihr hier:

 

Meine KollegInnen haben wie folgt über ihre Erlebnisse berichtet:

 

Hinweis: Ich wurde von der Region Seefeld #TirolsHochplateau eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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