Reisen mit den First Nations in Kanada: Die Provinz Québec im Rahmen einer Kulturreise erkunden.

Mashteuiatsh, sprich „Maschtöjatsch“. Eine kleine Gemeinde an einem riesigen See, rund drei Stunden Fahrtzeit nördlich von der Stadt Québec. Das Besondere an diesem Ort? Hier leben vorwiegend Nachfahren der sogenannten „First Nations“, Ureinwohner von Québec im Osten Kanadas. Diese Gemeinden lohnt es sich, im Spannungsfeld althergebrachter Traditionen und modernem Selbstbewusstsein zu besuchen: „Mein Traum ist es, im Wald zu leben“, sagt Denise, eine Vertreterin des Stammes der Ilnu. Ihre Augen leuchten, wenn sie von der Elchjagd erzählt. „Es ist schon lange her, dass ich selbst einen erlegt habe“, erklärt sie wehmütig und spricht von den riesigen Waldgebieten rund um Mashteuiatsh, als wären diese ihr wahres Zuhause, nicht die kleine Stadt selbst. Denise ist auch eine dieser Menschen, die zu jeder Jahreszeit genau wissen, was in und mit der Natur zu tun ist. „Tierhäute präparieren, Bärenfallen auslegen, Beeren sammeln, die ersten Kräuter des Frühjahres ernten .. Frühling ist so wichtig für uns, dass wir die Zeit des Spätwinters / beginnenden Frühjahres gar als fünfte Jahreszeit bezeichnen“, schmunzelt Denise. Gemeinsam mit ihr erkunden wir das „Musée Amérindien de Mashteuiatsh“ sowie das Kulturzentrum „Uashassit“ direkt am See von Saint-Jean. Auf spannende Weise verbinden beide Kulturzentren moderne Kunst und Architektur mit Erzählungen und Elementen der Ureinwohner Kanadas.

Ankunft in Mashteuiatsh: Sogleich nimmt uns die charmante Denise unter ihre Fittiche und erklärt uns mit Begeisterung die wesentlichen Zusammenhänge ihrer Kultur ...

Ankunft in Mashteuiatsh: Sogleich nimmt uns die charmante Denise unter ihre Fittiche und erklärt uns mit Begeisterung die wesentlichen Zusammenhänge ihrer Kultur …

 

... einer Kultur, die seit vielen Jahrhunderten den Umgang mit

… einer Kultur, die seit vielen Tausend Jahren den Umgang mit natürlichen Ressourcen, Tieren wie Pflanzen lehrt (hier sehen wir ein Bärenfell, ausgestellt im Kulturzentrum von Mashteuiatsh) …

 

... die Ilnu sind nur eine

… die Ilnu sind nur eine von zahlreichen Stämmen unter den Ureinwohnern von Québec, darunter auch so bekannte Nationen wie die Inuit ganz im Norden des Landes, die Mohawk oder die Cree.

 

Moderne Kunst im Museum.

Moderne Kunst im Museum.

 

Auch an der Uferpromenade von Mashteuiatsh, am See Saint-Jean, befinden sich Hinweise auf die Kultur der Ilnu ...

Auch an der Uferpromenade von Mashteuiatsh, am See Saint-Jean, befinden sich Hinweise auf die Kultur der Ilnu …

 

... wir nächtigen im gemütlichen "Maison Robert" direkt am Meer äh See (so riesig wirkt der See vom Frühstücksraum aus!) ...

… wir nächtigen in der gemütlichen „Auberge Maison Robertson“ direkt am Meer äh See (so riesig wirkt der See vom Frühstücksraum aus!) …

 

... danke für die schöne Zeit hier mit Dir, liebe Denise!

… danke für die schöne Zeit hier mit Dir, liebe Denise!

 

Doch es geht noch weiter. Drei Stunden Fahrtzeit hinein in die riesige Provinz Québec sind für kanadische Verhältnisse schließlich noch gar nichts.

 

Unser nächstes Ziel trägt den nicht weniger charmanten Namen Oujé-Bougoumou (sprich „Utschejbugumu“) …

… nochmal gut drei Stunden Fahrtzeit durch spektakuläre Wälder, Wiesen und Felder, sowie ab und an kleine Ortschaften. Auf unserer Fahrt sehen wir riesige Schwärme von (Schnee)Gänsen, die auf ihrer Reise gen Süden auf den offenen Feldern rasten. Die Weite der (größtenteils unverbauten) Flächen des Landes ist Balsam für die Seele stressgeplagter Europäer; hier findet sich eine Ursprünglichkeit wieder, die als solche in Europa wohl nur mehr im Norden Finnlands, Schweden oder Norwegens zu finden ist. Herrlich. Unterhalten werden mein Freund Georg und ich von der liebenswerten Laurence, die uns seitens der Organisation „Quebec Aboriginal Tourism“ begleitet (dies eine wirklich nützliche und informative Homepage für Eure nächste Reiseplanung in Québec). Sie ist es auch, die uns Anna & Dave Bosum von „Nuuchimi Wiinuu Cree Cultural Tours“ vorstellt: In Anna und Dave haben wir uns schlichtweg verliebt.

Kurz nach unserer Ankunft schon erklärt Dave Bosum Georg, was "Männersache" ist hier im Norden von Québec: Es gilt, ein Paddel für eines der Kanus zu schnitzen ...

Kurz nach unserer Ankunft erklärt Dave Bosum Georg, was „Männersache“ ist hier im Norden von Québec: Es gilt, ein Paddel für eines der Kanus zu schnitzen …

 

... die einzigartige Architektur der hier gebauten "Häuser" zu bestaunen ...

… die einzigartige Architektur der hier gebauten „Häuser“ zu bestaunen …

 

... auch unser Lager für die Nacht zu inspizieren (dank Ofen ist es gemütlich warm hier) ...

… auch unser Lager für die Nacht zu inspizieren (dank Ofen ist es gemütlich warm hier) …

 

... weiters die liebenswerte Anna Bosum kennen zu lernen, die 11 Kinder und 45 (!) Enkelkinder zählt ...

… weiters die liebenswerte Anna Bosum kennen zu lernen, die als „Ober-Oma“ 11 Kinder und 45 (!) Enkelkinder zählt und als respektierte Stammesälteste („Elder“) viel für den Erhalt und Überlieferung der Kultur der Cree getan hat …

 

... und eine Energie hat, die ihresgleichen sucht: Hier beim gemeinsamen Nachtmahl im Haus der Gastgeber ...

… Anna selbst besitzt eine Energie, die ihresgleichen sucht: Hier beim gemeinsamen Nachtmahl im Haus der Gastgeber, auf den Tisch kommen selbstgebackenes „Bannock“-Fladenbrot, Reis, Mais und frisch gefangener, gebratener Fisch …

 

Auch nach dem Abendessen lässt es sich Anna nicht nehmen, uns

Auch nach dem Abendessen lässt es sich Anna nicht nehmen, uns „Mädchen“ über die verschiedenen kulturellen Aspekte traditioneller Frauenarbeit zu unterrichten …

 

... hier etwa bei der Demonstration einer typischen Kinderkrippe ...

… hier etwa bei der Demonstration einer typischen Kinderkrippe …

 

... die Nachbargemeinde neben

… die Nachbarsgemeinde von Oujé-Bougoumou neben dem Seegrundstück von Anna & Dave Bosum wartet übrigens auch mit einem sehr modernen Kulturzentrum, Museum und einer Bücherei auf (Aanischaaukamikw in der Sprache der Ureinwohner) …

 

... hier werden wir im "Bürgermeisteramt" empfangen ...

… hier werden wir als Ehrengäste der Gemeinde im „Bürgermeisteramt“ empfangen …

 

... reich beschenkt ...

… reich beschenkt …

 

... und erleben so richtig, was es heißt, in die Kultur der Cree vor Ort einzutauchen: Vielen Dank für diesen zauberhaften Aufenthalt! Wir hoffen, eines Tages im Winter zurückzukehren und die 

… und erleben so richtig, was es heißt, in die Kultur der Cree vor Ort einzutauchen: Vielen Dank für diesen zauberhaften Aufenthalt! Wir hoffen, eines Tages im Winter zurückzukehren und die Kultur der Schneeschuhwanderer zu erleben, welche hier so typisch und allgegenwärtig sind.

 

Zu guter Letzt geht es wieder zurück Richtung Québec-Stadt, an einen Ort namens La Tuque, der gar nicht weit von der Großstadt die Sehnsucht nach ursprünglicher Natur stillt.

Im sogenannten „Club Odanak La Tuque“ hat es sich das herzliche Gastgeberpaar zur Aufgabe gemacht, ihren Gästen Naturgenuss pur zu vermitteln: Jagen oder Fischen gehen könnt Ihr hier, oder aber einfach nur wandern, am Campfeuer sitzen, Erzählungen zu den Legenden und Überlieferungen der Atikamekw First Nations lauschen, und ausspannen. Der malerische See direkt vor dem Hauptgebäude der Ferienwohnungen und Hotelzimmer trägt bezeichnenderweise den Namen „Bibersee“ (Lac Castor). Er ist es auch, den wir uns anschicken, im Rahmen einer morgendlichen Wanderung zu erkunden- und dabei hoffentlich keine Bären zu erschrecken! Die sollen schließlich und unendlich ganz schön weit verbreitet sein hier. Georg hätte auch gerne ein Foto gemacht aber … ich bin dann doch mal ganz froh, dass sich vor uns kein plötzlich aufbäumender, grummelnder Grizzlybär breit gemacht hat!

Elchgeweih statt Bär im Wald: Überall in Québec stoßen wir auf die stolzen Spuren der Jagd ...

Elchgeweih statt Bär im Wald: Überall in Québec stoßen wir auf die stolzen Spuren der Jagd …

 

... nur unser Zimmer (in Form eines Tipis!) ist überraschend leer ...

… nur unser Zimmer (in Form eines Tipis!) ist überraschend „leer“!

 

Unsere Herzen dafür umso voller, als wir den Geschichten der Atikamekw

Unsere Herzen dafür umso voller, als wir den Geschichten der Atikamekw rund ums nächtliche Lagerfeuer lauschen ..!

 

Malerisch der Blick vom Hotelzimmer im Club Odanak aus ...

Malerisch der Blick vom Hotelzimmer im Club Odanak aus …

 

... auch die Ferienanlage gefällt uns sehr ...

… auch die Ferienanlage gefällt uns sehr …

 

... und der See beim Morgenspaziergang dann umso mehr:

… und der See beim Morgenspaziergang dann umso mehr: Na, wer von Euch wäre jetzt nicht gerne hier?

 

Noch mehr Bilder zu unserer Kulturreise durch Québec findet Ihr hier:

 

Hinweis: Wir wurden von „Aboriginal Tourism Québec“ zu dieser Reise in Québec, Kanada eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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3 Kommentare

Hermann Paschinger, Österreich 11. November 2018 - 19:20

Beeindruckende Elchgeweihe!

Antworte
Jenny 19. November 2018 - 22:38

Danke, für die tollen Kanada- Eindrücke! Nach unserem gestrigen Gespräch auf unserer Buckerlist! Alleine schon um so einen „Riesen- Elch“ zu sehen! 🙂 Liebe Grüße, Jenny

Antworte
Elena 20. November 2018 - 10:30

Liebe Jenny,

Danke Dir für Dein Feedback; diesen Teil Kanadas kann man wunderbar auch als Familie bereisen! Ich wünsche Euch viel Freude beim Kennenlernen und Staunen über die „Riesen-Elche“ und mehr 😉

Alles Liebe,

Elena

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