Unsere Reise nach Jasper beginnt erst mal stürmisch. Wenn Ihr es auf die gewaltige Wildnis West-Kanada abgesehen habt, dann dürfen Euch Wetterkapriolen im Frühherbst auch nicht weiter „stören“: Die Pass-Straße von Lake Louise nach Jasper führt an ihrer höchsten Stelle nämlich, bei der Abzweigung zum Peyto Lake, auf gut 2.000 Meter über dem Meer. Das ist höher als die allermeisten Skiorte in unseren europäischen Alpen, meaning: Everything can happen. Mein Liebster Georg und ich ließen uns dennoch nicht beirren, saßen wir doch auf 300 PS und einem wirklich gut ausgestatteten „Dodge Ram Van“, in das locker noch fünf weitere Mitfahrer gepasst hätten. Irgendwie beruhigend, so ein großes, schweres, starkes Auto … Zeit hatten wir ebenfalls, und so hieß es nach unserer Abreise von der wunderschönen Emerald Lake Lodge einfach nur: Auf ins Abenteuer! Bis zum Abendessen sind wir in Jasper.
Aufgebrochen sind wir zwar nur mit Herbstkleidung, doch wie gesagt: Besser, Ihr rüstet Euch für die Rocky Mountains richtig gut aus, und zwar zu jeder Zeit des Jahres. Meine Winterjacke mit den typischen „Hudson-Bay-Streifen“ (eine bekannte, kanadische Marke) habe ich mir vor Ort nachgekauft, gutes Schuhwerk (notfalls halten auch Wanderschuhe mit dicken Socken für den Wintereinbruch her) sind da ebenfalls ein Muss.
Jasper, dieser nicht mal 5.000 Einwohner zählende Ort in den Rocky Mountains, erwartet uns schließlich nach gut 200 Kilometern, oder drei Stunden Fahrtzeit.
Schnell werden aus ein paar Stunden Fahrtzeit aber mehr, wenn Ihr die vielen Stops zur Betrachtung der einmalig schönen Landschaft hinzu rechnet. Idealerweise habt Ihr für die Strecke von Banff bzw. Lake Louise nach Jasper einen ganzen Tag Zeit und könnt immer wieder mal Halt machen: Auf halbem Weg, an der Saskatchewan River Crossing, gibt es notfalls auch ein (überteuertes) Restaurant samt Motel und Souvenir-Shop. Jasper schließlich wirkt da richtig gemütlich, eine kleine Stadt mit herzlichen Cafés, Restaurants und Möglichkeiten, den gewaltigen Nationalpark in nächster Nähe zu erkunden.
Wir jedoch starteten unsere Entdeckungsreise mit etwas ganz anderem: Einer neu gegründeten Jasper Food Tour nämlich.
Diese Art von Tour würde ich Euch definitiv empfehlen, wenn Ihr nach Jasper kommt: Unter https://jasperfoodtours.com könnt Ihr Euch näher über Termine und verschieden Tour-Möglichkeiten informieren.
Am Abend desselben Tages habe ich übrigens an einem weiteren „Event der Extra-Klasse“ teilgenommen: An einem vom Nationalpark Jasper organisierten „Dark Sky Event“ nämlich. Wusstet Ihr, dass Jasper zusammen mit nur wenigen Orten auf der Welt, wie beispielsweise in Chile oder Australien, zu den lichtärmsten Regionen der Welt zählt? Ab sofort ist dies auch besonders schützenswert und wird unter dem Namen „Dark Sky Reserve“ geführt: Dazu zählen Orte mit besonders wenig künstlicher Lichtabstrahlung in die Atmosphäre, in denen der nächtliche Sternenhimmel umso deutlicher zur Geltung kommt. Bei -4C° stehe ich also, die Kälte vergessend, eineinhalb Stunden unter einem zugegeben spektakulär schönen Sternenhimmel und lausche unermüdlicher Neugier folgend den Ausführungen des Nationalpark-Rangers über Sternenbilder, Planeten und Himmelskörper. Herrlich.
Hier erfahrt Ihr mehr: https://jasperdarksky.travel.
Für Liebhaber von Weite und Wildnis: Auf in einen besonders schönen Teil des Jasper Nationalparks – Maligne & Medicine Lake.
Wie so oft in diesem Teil Kanadas ist alleine schon die Fahrt zu bestimmten Ausflugszielen die Reise wert. Vorbei an kreisenden Adlern, einem riesigen grasenden Elch (besser bekannt als „moose“) sowie Ausblicken, die uns wieder und wieder den Atem und das Auto anhalten lassen, geht der Roadtrip Richtung Maligne Lake ab Jasper (ca. zwei Stunden). Nehmt Euch besser den ganzen Tag Zeit, denn mit Spaziergängen, Wanderungen, Fotostops, Picknick und Co. seid Ihr zeitlich entspannt besser dran. Hier gibt es nichts, nichts, und wieder nichts – außer wilde, unberührte Bergwelten und (während der Sommersaison) am Maligne Lake ein paar Boote, ein Café, ein kleines Infozentrum für Besucher. Im Herbst jedoch schon haben wir die verschneiten Täler und Berggipfel nahezu ganz für uns. Seht Euch das mal an.
Weitere inspirierende, amüsante und praktische Reisegeschichten aus den Rocky Mountains findet Ihr hier bei mir am Reiseblog:
- Kuschelzeit zu zweit: Roadtrip in West Kanada: Romantik pur in der Emerald Lake Lodge in den Rocky Mountains.
- Banff entdecken: Roadtrip in West Kanada: Drei Ausflugstipps für die Stadt Banff.
- Skifahren in den Rockies- ein Muss für alle Wintersportfans: #SkiBig3: Pulverschnee & Pistenspaß in den kanadischen Rockies. sowie Banff & die Rocky Mountains zur Winterszeit: Sonnen-Skilauf & weitere Reise-Highlights im Westen Kanadas.
- Roadtrip-Reisegedanken & Ideen für Zwischenstopps: Von Banff nach Jasper: Die schönsten 300 Kilometer auf Erden.
- Zugreisetipps: Mit dem Zug durch West-Kanada: #VIARail #Genussreisetipps.
Noch mehr Bilder aus Jasper & Umgebung findet Ihr hier:
Und, wann geht es für Euch nach Jasper und in die Rocky Mountains? 🙂
Hinweis: Wir wurden von Tourism Jasper auf dieser Reise nach Jasper unterstützt. Alle Meinungen sind meine eigenen.