Die Bergische Kaffeetafel rühmt sich eines eigenen Eintrages bei Wikipedia. Spätestens da wird mir bewusst, um was für eine Ehre es sich bei dieser Einladung nach Mettmann eigentlich handelt. Dazu gesellen sich heiter klingende Wörter wie „Muckefuck“ oder „Dröppelminna“, die selbst – oder gerade! – mir als Österreicherin ein glucksendes Lächeln abringen. Wie dies meinem nicht-deutschsprachigen Freund erklären, der mich gerade halb verwirrt, halb belustigt ansieht? 🙂
„Einfach Platz nehmen & genießen„, führt Yasmin vom Tourismusverband Neanderland im Stadtgeschichtemuseum der Kleinstadt Mettmann unbeirrt fort. Auch sie lächelt, ist sie doch glücklich, so viele interessierte Reiseblogger #nl4blogger an ihrem Tisch zu wissen. „Kaffee kommt hier eben nicht bloß aus der Kanne, sondern von der Dröppelminna, die langsam und bewusst für den Kaffeegenuss von heute steht“, erklärt sie gerade. „Ein eigenes Zeremoniell, zu dem wir Euch herzlich einladen!“ In der Tat ist die gesamte Bergische Kaffeetafel, deren Anfänge sich bis in das frühe 16. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, ein wahrhaft außergewöhnliches, kulinarisches Schauspiel. Feines Porzellangeschirr dient als malerische Unterlage für frisch servierte Rosinenbrötchen, dick belegt mit Milchreis (!), Zimt sowie verschiedenen Marmeladen. Auch Quark und Roggenbrötchen sind als herzhafte Alternative vertreten, der Apfel auf dem Ahornblatt ergänzt die heimelig-herbstliche Stimmung zu Tisch.
„Die Bergische Kaffeetafel ist wie eine vierte Mahlzeit am Tage und wird als zweistündiges Zeremoniell rund um die englische ‚Tea Time‘ serviert“, erklärt uns unsere Gastgeberin Yasmin weiter. „Hier in der Alten Bürgermeisterei der Oberstadt Mettmann haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diese sowie weitere Traditionen und Ideen für Ausflüge und Erkundungen des Neanderland zu fördern.“
Noch mehr bildreiche Eindrücke rund um die Bergische Kaffeetafel sowie unsere Eindrücke des Neanderland und der Städte Köln & Düsseldorf findet Ihr hier. Zugreifen, heißt es da!
Über Mettmann hinaus nutzen wir das Wochenende, um Zeit mit Freunden in und rund um die Städte Köln & Düsseldorf zu verbringen. Düsseldorf beispielsweise …
… bietet eine unglaublich kreative Vielfalt an Street Art Graffiti! Oder wusstet Ihr, dass die Ackerstraße und allen voran die Kiefernstraße einfach voll davon sind? In letzterer ist gar jedes Haus bis zum Dach hinauf mit bunten, überdimensionalen und überaus kreativen Gemälden bemalt. Dazu kommt, dass wir einen irischen Hausbesetzer aus den 80er Jahren antreffen, der Düsseldorf bzw. die Kiefernstraße längst seine Heimat nennt und uns in ausgezeichnetem Deutsch Hintergründe, Geschichte und Entwicklung der Kiefernstraße erläutert. Damit hat wohl nicht mal Janett, meine Freundin und inoffizielle Street Art Graffiti-Stadtführerin, gerechnet … Seht Euch das mal an.
Ruhige Wochenendtipps bietet weiter die Stadt Köln. Vor allem jetzt, da der Herbst malerisch bunt „alle Stücke spielt“ …
… so die Wanderwege rund um die Großstadt, welche uns allesamt in ihren Bann ziehen. „Fantastisch“, rufe ich aus und fühle mich um zwei Wochen zurückversetzt, als wir noch in ähnlichen Laubmischwäldern am Fuße der Pyrenäen durch das nordöstliche Katalonien stapften.
Dann wiederum ziehen mich der gewaltige Kölner Dom sowie die vielen „Schwergewichte“ – Herzensschlösser! – auf der Hohenzollernbrücke in ihren Bann. „Wie viel die wohl wiegen?“, überlegen wir amüsiert. Und geben uns ganz dem Stadt-Land-Genuss hin …
Hinweis: Wir wurden zur Bergischen Kaffeetafel im Rahmen der Erkundung des Neanderland eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Düsseldorf überrascht immer wieder mit seiner kulturellen Tiefe und Vielfalt. Die Street Art in der Kiefernstraße ist ein echtes Highlight und die Begegnung mit dem irischen Hausbesetzer klingt nach einer unvergesslichen Erfahrung. Danke für diesen spannenden Einblick in die verborgenen Ecken der Stadt!
Vielen Dank für Deinen Kommentar Jan! Jetzt habe ich – nach all den Jahren – erst recht wieder Lust auf einen Besuch der Stadt. 😉