„Wir treffen einander in der Schweiz, um gemeinsam mit meiner Familie das nukleare Forschungszentrum CERN zu besichtigen“, erkläre ich lachend, gefragt nach meinen Wochenend-Plänen. Ratlose Blicke mustern mich, gefolgt von einem amüsierten Schmunzeln. „Ihr wisst schon, der gewaltige Ring unterhalb von Genf … der größte Teilchenbeschleuniger der Welt … eine wahre Sensation für die Wissenschaft!“ – „AHA.“
Ich merke schon: Das CERN mitsamt seinen physikalischen Errungenschaften ist eindeutig etwas für „Nerds“. „Mein Bruder IST ein Nerd“, lacht jetzt Christine, die Freundin meines Bruders welche ihren Bruder Bernhard als einen stolzen, aufstrebenden Physiker outet – mit atomaren Ambitionen. „Danke, Bernhard, dass Du uns das hier eingebrockt hast“, denke ich leise und freue mich wie ein kleines Kind auf die Sternstunde der Physik in der Schweiz: Was gibt es schließlich Besseres, als reisen um sich weiterzubilden – und noch dazu in der heiteren Atmosphäre der stets von Offenheit & Neugier geprägten, eigenen Familie, die im Grunde ganz genau so wissbegierig ist wie man selbst?
😀
Familientreffen am Flughafen von Genf: An- und Weiterreise laufen in der Schweiz wie am Schnürchen.
Auf meinem Weg in die Schweiz schwirren meine Gedanken noch um den jüngsten Besuch der Stadt Hamburg sowie meiner Teilnahme am #STSHamburg Social Travel Summit in der norddeutschen Hafenmetropole. Nach all den wahrlich spannenden & aufschlussreichen Inputs rund um die Welt des professionellen Reisebloggens, Tourismusmarketing & PR freue ich mich nun umso mehr auf ein entspanntes Wochenende im Kreise meiner Familie. Und als ob der Himmel meine Gedanken hören könnte, begrüßt mich die Schweiz tatsächlich wahrlich segensreich …
Am Flughafen in Genf begrüßt mich meine aus Österreich angereiste Familie mit der frohen Nachricht, bereits ein Busticket in die Stadt Genf und zu unserem Hotel Bel Esperance organisiert zu haben. Fröhlich schwätzend (und nach all dem Hochdeutsch in Hamburg sowie Portugiesisch in Portugal endlich auch mal wieder in der ganz eigenen Muttersprache!) reisen wir zusammen weiter. Erst bei näherem Hinsehen verschlägt es mir die Sprache: Burger um über € 10,-? Einfache Hotelzimmer um über € 100,-?
Wer in die Schweiz reist, sollte aktuell beim Geldzählen nicht zimperlich sein. Uff. Doch alles andere ist dafür fabelhaft: Schweizer Pünktlichkeit. Schweizer Ordnung. Schmuckes Stadtleben. Alles wunderbar sauber. Sogar eine Blumenuhr haben die Schweizer in Genf angelegt – und zeigen den anderen Nationen, insbesondere den Engländern wie wir vermuten, mit der „größten Wasserfontäne der Welt“ wo’s langgeht. Seht Euch das mal an.
„Meine Frau konnte mich nicht im Bett halten … Ich musste einfach wissen, was passiert war.“ Erik Brack, pensionierter Elektrotechniker am internationalen Teilchenforschungszentrum CERN und heute heiterer Besucherführer für Gäste aus aller Welt, erzählt aus seinem physikalischen Alltagsleben.
Jemanden wie Erik muss man einfach erlebt haben. Ganz gleich, ob Euer Herz für Erdbeerjoghurt, Schokolade oder Kernphysik schlägt (wie in Erik’s Fall): Alles ist relativ. Und wahrlich unterhaltsam: „Uns ist es gelungen, dank eines enormen Energieaufwandes den Stromleiter hier auf 1,6 Grad Kelvin abzukühlen .. Das ist so kalt, dass der Widerstand Ohm im Stromleiter gegen 0 geht, also nur etwas über dem absoluten Gefrierpunkt von – 273°C liegt! Und das wiederum bedeutet, dass wir enorme Mengen an Strom durch unsere Spulen schicken und so gewaltige Magnetfelder erzeugen können. Diese wiederum halten unsere Protonenstrahlen auf einer exakten Bahn, sodass wir ihre Kollisionen im Teilchenbeschleuniger – sie durchqueren den 27 Kilometer langen, unterirdischen Ring übrigens mehrere Millionen mal pro Sekunde! – exakt messen und so Rückschlüsse über die Entstehung des Universums knapp nach dem Urknall ziehen können.“ Alles klar? Alles klar. Staunen, Lernen & nochmals Staunen lautet die Devise hier im CERN.
Ich liebe Erik’s Energie und habe im Nu beschlossen, mich von seiner Leidenschaft in den Bann ziehen zu lassen. Wer wie er 38 Jahre seines Lebens einzig und allein der nuklearen Kernforschung widmet (und ihrer elektrotechnischen Grundlage beim Bau des einzigartigen Forschungszentrums CERN), der muss fast nachts beim „Heureka-Moment“ aus dem Bett springen – Frau & Kinder hin oder her. Sagenhaft. Seht Euch das mal an.
Schließlich bietet Zürich, nur knapp drei Stunden Zugfahrt von Genf entfernt, reichlich Raum für Erholung – Genuss & Schweizer Kulinarik mit inbegriffen.
Die Wirtschaft Degenried ist ein wahrer Geheimtipp für Genießer, liegt sie doch „einsam & verlassen“ in einem traumhaften Waldstück hoch über der Stadt Zürich. Hierher verschlägt es mich & meine Familie dank unserer Verwandtschaft in der Schweiz, die für unser Zusammentreffen nur das „Beste vom Besten“ organisiert haben. Dazu gehört der ca. 10-minütige Spaziergang durch das waldreiche Naherholungsgebiet, welches wir mit der historischen Zahnradbahn Dolderbahn erschließen.
Weitere amüsante & aufschlussreiche Leseberichte sowie inspirierende Reisefotografie über die Schweiz findet Ihr übrigens auf dem Reiseblog meiner lieben Schweizer Kollegin „Travelita.ch„!
Und auch ich habe hier noch einige weitere inspirierende Fotos für Euch zum Träumen …
Bis zum nächsten Mal in der Schweiz! Habt auch Ihr hier eine Lieblingsecke? 🙂