Um den langen Weg von meiner Wahlheimat Kapstadt in meine Heimat München etwas angenehmer zu gestalten, hatte ich mich bei dieser Reise nach Europa für einen Stop-Over in Dubai entschieden. Ich hatte das typische „Dubai-Bild“ im Kopf: Wolkenkratzer, schicke Autos, reiche Sheiks und künstliche Parks inmitten der Wüste. Dieses Bild wurde teilweise auch bestätigt. Der dreitägige Stop-Over in Dubai hat mich positiv überrascht; die Hitze hat mich einfach nur überwältigt.
Mein Stop-Over Paket war perfekt organisiert. Ich wurde bereits vor der Passkontrolle begrüßt und mit meinen Reiseunterlagen empfangen. Kurze Zeit später saß ich mit weiteren Stop-Over Gästen aus Australien und Amerika im Transferbus. Ich war die letzte Person, die abgesetzt wurde, aber das war eigentlich nur ein Vorteil, denn so hab‘ ich schon eine halbe Stadtrundfahrt extra bekommen. Das höchste Gebäude der Welt, Burj Khalifa, ist einfach nicht zu übersehen. Das berühmte Burj al Arab Hotel durfte ich auf meinem Weg zum Hotel auch schon bestaunen.
Ankunft im Strand-Hotel und Stadrundfahrt bei 42°C
Nach einer kleinen Erfrischungspause und unserem Mittagessen im hauseigenen Deli des Ocean View Hotel (mit echtem Meerblick!) ging es auf die gebuchte Stadrundfahrt. Es war nun früher Nachmittag und wir hielten bei gut 42 Grad. Der Reiseleiter aus Marrokko meinte scherzhaft, „Heute ist es nicht ganz so heiß!“ Ich sowie die australischen Gäste konnten darüber nicht wirklich lachen. Wir kamen alle aus dem Winter auf der Südhalbkugel in den Hochsommer von Dubai. Bei der Tour haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen gelernt, inklusive Fotostopp beim Burj al Arab Hotel, Jumeriah Moschee sowie dem majestätischen Palast von Dubai. Der Besuch im Dubai Museum gewährt einen interessanten Einblick in die Geschichte Dubais. Und sicherlich war die Besichtigung des Museums auch deswegen so beliebt, da man sich dort länger in klimatisierten Räumen aufhalten konnte …!
Zeitreise in den Orient
Eines der Highlights war auf jeden Fall die Überfahrt im traditionellen Abra über den Dubai Creek. Jetzt hatte ich zum ersten Mal richtiges „Orient-Feeling“. Auf der anderen Seite des Ufers tauchen wir plötzlich ein in diese „Welt von Tausend und einer Nacht„: Händler versuchen lautstark, ihre Sachen zu verkaufen und ich konnte es förmlich riechen – der Spice Souk (Gewürz-Bazaar) war nun nicht mehr weit. Der exotische Curryduft, der hier in der Luft liegt, verrät den Weg in den Souk.
Ich muss gestehen, dass ich jetzt froh war, Teil einer Reisegruppe zu sein. Ich habe eine große Leidenschaft fürs Kochen und auf den Gewürz-Bazaar hatte ich mich somit besonders gefreut. Aber mir allein als Frau in Ruhe die Stände ansehen und mich den Düften der exotischen Gewürze hingeben? Die ersten Blicke, die auf mich fielen, versetzten mich zunächst in leichte Panik. Ich bin das Gefühl aber einfach motiviert übergangen. Beim Reisen immer offen für alles sein, ist stets mein Motto. Reiseerfahren wie ich bin, habe ich mich einfach dem netten und schon etwas älteren Ehepaar aus Australien in meiner Gruppe angeschlossen. Sie waren sehr lieb und haben gleich gesagt, „Selbstverständlich läufst Du mit uns hier durch. Wir sind jetzt einfach eine australische Familie.“ Gesagt getan, und der nette Herr hat jedem der mich auch nur annähernd angesehen hat, zu verstehen gegeben, dass man mich für kein Kamel der Welt haben kann! 😀
Von den Gewüzen ging es weiter in den weltberühmten Gold Souk. Dieser ist auf jeden Fall einen Besuch wert: Wann sonst hat man die Gelegenheit, so viel echtes Gold in einer Strasse zu sehen? Hier endete die Stadtrundfahrt und da es bereits dunkel war, durfte ich die leuchtende und immer funkelnde Skyline von Dubai auf dem Rückweg zum Hotel noch geniessen. Zurück im Hotel habe ich mir erschöpft aber glücklich im Deli wieder einen Takeaway genommen und die Flasche Wein in der Minibar aufgemacht (die wohl teuerste meiner Ausgaben in Dubai). Mit meinem leckeren Panini und dem kühlen Glas Wein sass ich also auf dem Balkon, bei immerhin ‘nur’ noch 36 Grad und hab das Nachtleben von Dubai eingeatmet. Dubai, eine Stadt die niemals schläft.
Dubai „bringt mich auf die Palme“!
Der nächste Tag begann früh am wirklich beeindruckenden Frühstücksbuffet. Auch als Veganerin habe ich mich gut satt essen können und war voller Energie, als ich für die nächste Tour abgeholt wurde. Wieder mit zahlreichen Australiern und Neuseeländern ging die Fahrt auf die berühmte Palmeninsel. Der erste Stop war das legendäre Atlantis Hotel. Die Architektur beeindruckt wie überall in Dubai. Wir besuchten das Aquarium und die „Lost Chambers“. Ein spannendes Erlebnis war die Rückfahrt aufs Festland mit einer Monorail, einem automatisch gesteuerten Zug ohne Fahrer. Meine Angst vor der Technik wurde schnell von den atemberaubenden Ausblicken auf die Skyline von Dubai unterbunden. Ich rate Euch außerdem, mit der Monorail sowohl hin- als auch herzufahren: Somit fährt man einmal auf das Atlantis Hotel und einmal auf Dubai zu. Man darf im Zug aufstehen und kann somit tolle Ausblicke mit der Kamera festhalten. Am besten den Tag auch früh beginnen, wenn es noch nicht so diesig ist.
Auf meiner gebuchten Tour stand weiters der Besuch der Dubai Marina auf dem Programm. Auch hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Für einen längeren Aufenthalt zum Mittagessen war es schlichtweg zu heiß, aber die Architektur der Wolkenkratzer allein schon zu bestaunen, ist einmalig. Für uns ging es nun weiter zur Dubai Mall, einem Einkaufszentrum der Superlative. Dubai ist ja bekannt für seine Malls und auch ich als großer „Shopaholic“ war sprachlos und überwältigt. Meine Tour endete hier und ich hatte noch ein besonderes Highlight vor mir: Die Auffahrt auf das höchste Gebäude der Welt – Burj Khalifa.
Im Himmel von Dubai
Der Eingang befindet sich in der Dubai Mall und ich hatte ca. zwei Stunden Zeit im Einkaufszentrum. Mein Ticket war in der Tour bereits inbegriffen, was von großem Vorteil war: Ansonsten nämlich muß man weit im Voraus für eine bestimmte Uhrzeit buchen. Ich habe mir ein kleines Mittagessen gegönnt und dann ging es endlich los zu „At the Top“, eine Panorama-Terrasse im 124. Stockwerk des 828 Meter hohen Burj Khalifa. Ja, wenn ich nur daran denke, wird es mir jetzt noch schwindlig. Im Lift mit Lichtshow ertönt arabische Musik. Dazu spielt ein Kommentar zum Bau und zur Geschichte des beeindruckenden Gebäudes. In nur 90 Sekunden erreicht man die 124 Etage und ab dann ist man nur noch im „Wooow“-Zustand.
Der einmalige Ausblick auf Dubai lässt sich kaum in Worte fassen. So viele Eindrücke prallen hier aufeinander. Zum einen die Architektur und Technik, zum anderen die Ausblicke auf die Wüste und die Skyline von Dubai, die einem plötzlich wie Spielzeug vorkommen. Wer einmal oben ist, kann sich bis zum Schluss auf der Plattform aufhalten. Ich habe sicherlich einige Stunden dort oben im Himmel über Dubai verbracht und versucht, mich satt zusehen. Da ich noch nicht genug von Dubai habe, werde ich in ein paar Monaten, beim nächsten Stop-Over, gleich wiederkehren und freue mich schon auf den erneuten, spannenden Mix aus Orient und Moderne.
Und Ihr: Was hat Euch an Dubai besonders gefallen, bzw. würdet Ihr (wieder) hinreisen?