Baden-Baden: The good-good life. Oder: Belle Epoque meets Instagram! Solche „Sprüche“, etwas keck und ungewöhnlich, begegnen mir bei meiner Ankunft in der vormaligen Sommerhauptstadt Europas, Baden-Baden am nordwestlichen Ausläufer des Schwarzwaldes. Sie lassen mich schmunzeln, denn wie in dem mir bereits sehr bekannten Baden bei Wien ist man auch hier bemüht zu sagen: Wir haben nicht nur imposante Vergangenheit. Wir sind auch bunte, freche, einfach lebhafte Gegenwart.
Worin dieses Leben in Baden-Baden nun genau besteht, das habe ich mir im Rahmen meines Besuches mal angesehen.
Kurhaus und Casino: Weltberühmtes „Spielebad“.
Wenngleich Baden-Baden (nomen es omen) schon zu Zeiten der Römer Bekanntheit aufgrund seines einzigartigen Thermalwassers erlangte, so war es interessanterweise das Casino, welches der Stadt zu weltweitem Ruhm verhalf. Mitte des 19. Jahrhunderts verwandelte es der damalige Pächter Jacques Bénazet in ein prunkvolles Gesamtkunstwerk, das einem Märchenschloss aus Frankreich entsprungen scheint. Noch heute spüre ich diesen Zauber, wenn ich abends durch die prachtvollen Säle des Casinos schreite. Wun-der-schön!
Tipp: Am Vormittag finden regelmäßig Führungen durch das Casino von Baden-Baden statt, in denen Ihr mehr über Glanz und Glorie vergangener sowie moderner Zeiten erfahrt.
Stadtrundgang durch Baden-Baden.
Ich hatte Glück und durfte meine Entdeckungsreise durch Baden-Baden mit der erfahrenen wie charmanten Stadtführerin Marion Krieg genießen. Marion (wir sind sofort per Du) nimmt mich mit durch ihre Stadt wie eine „Einheimische auf Zeit“. Im Nu ist mir ihr Städtchen vertraut, fühlen sich die von ihr erzählten Anekdoten wie persönlich erlebte Erinnerungen an. „Die Lichtentaler Allee“, schwärmt sie gerade, „da musst Du Dir Zeit nehmen, einfach loslaufen, und genießen. Das Wasser … es ist hier überall.“
Als ich sie nach den Besonderheiten des berühmten Thermalwassers von Baden-Baden frage, gerät sie erst recht in Fahrt: „Schon die Römer wussten es geschickt für ihre Soldatenbäder zu nutzen; die römischen Badruinen musst Du Dir unbedingt ansehen. Und letztes Jahr, beim Welterbefest, da war die Tür zur Quelle offen! Das war ein Ansturm, das sag‘ ich Dir … ALLE wollten unserem Wasser im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund gehen!“
2000 Jahre Wellness: Von den Römischen Badruinen bis zur modernen Caracalla Therme.
Den Kopf voller Bewunderung für die ausgeklügelte Bautechnik der frühen römischen Badeanlage, gehe ich nur ein paar Schritte – oder zweitausend Jahre Zeitreise – hinüber in die moderne Caracalla Therme von Baden-Baden. Jetzt bin ich aber mal gespannt, was an der Rede über die besondere Mineralik des hier vorkommenden Thermalwassers dran ist!
„In 10 Minuten vergisst Du Baden-Baden, in 20 Minuten die ganze Welt!“, schickt mich Marion Krieg in die wohlig warmen Fluten. Ich kann Euch nur sagen: Sie hat absolut recht. Nach zwei Stunden in der Therme fühle ich mich wie neugeboren. Das Wasser, ja, es hat was. Man kann es wissenschaftlich erforschen, oder einfach nur genießen. So wie Dutzende Nationalitäten rund um mich denn: Baden-Baden, vor allem seine berühmten Bäder, sind komplett international. Die „kleinste Weltstadt“ (nur etwa 50.000 Einwohner leben hier) ist eine echt Bühne von Welt.
Café Lumen meets Cistercienserinnen Abtei Lichtental.
Wem es jetzt schon ein wenig (zu) viel wird, dem sei geraten die gesamte Lichtentaler Allee bis zur Abtei mit dem gleichen Namen abzumarschieren (der Stadtbus fährt übrigens dieselbe Strecke, einst war es die Kutsche, denn flanieren bedeutete keinesfalls selbst spazieren zu gehen ..!).
Die Kloster-Gemeinschaft der Cistercienserinnen bietet regelmäßig Führungen für Kunst- und Geschichtsinteressierte an, das sogenannte Café Lumen hausgemachte Kuchenspezialitäten neben dem Klosterladen. Ich hab‘ mir alles angesehen – und kann auch die Führung empfehlen, die samstags immer um 15.00 Uhr stattfindet. Sehr sympathischer, geschichtsträchtiger Ort etwas außerhalb des berühmten Zentrums von Baden-Baden.
Sunset Spot: Waldcafé mit Merkurbergbahn.
Zu guter Letzt bleibt mir nur, Euch von meinem Ausflug in Richtung Waldcafé (zum Abendessen) und der anschließenden Fahrt mit der Merkurbergbahn zu erzählen. Ein richtig guter Tipp, um sich einen Überblick über Baden-Baden zu verschaffen und über den Rhein hinweg mit Frankreich zu liebäugeln: Hach, hätte ich nur ein wenig mehr Zeit, ich wär „schon drüben“ gewesen und weiter gereist ..!
Die Merkurbergbahn jedenfalls macht ihrem Namen alle Ehre und nimmt es kurz vor Ankunft an der Spitze des Hausbergs der Baden-Badener mit einer Steigung von 51% auf! Nach einem langen Tag auf den Beinen bin ich froh um die Bahn (hinauf und hinunter) und komme beim Anblick der langsam untergehenden Sonne richtig zur Ruhe.
Was für ein wunderschöner Moment!
Reisevideo nach Konstanz & Baden-Baden
Lust auf Welterbe in Deutschland? Mein Reisevideo entlang der sogenannten Wohlfühlroute entführt Euch in die Region Konstanz am Bodensee, sowie nach Baden-Baden in den nördlichen Schwarzwald.
Weitere Reisefotos aus der Region rund um Konstanz und der weltberühmten Kurstadt Baden-Baden findet Ihr hier:
Meine Kollegin Angelika Mandler vom Reiseblog Wiederunterwegs.com hat ebenfalls mehrere UNESCO Welterbe Reisen in Deutschland unternommen. Ihre Tipps dazu findet Ihr hier:
- Reise nach Bayreuth in Deutschland
- UNESCO Entdecker Tour durch Würzburg, Regensburg, Bayreuth, Bamberg und Bad Kissingen
- Bad Kissingen: UNESCO Welterbe Bäderkultur
Hinweis: Ich wurde von der DZT Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. sowie dem örtlichen Tourismusverband zu dieser Reise nach Baden-Baden eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.