„‚Das steilste Festival in den Bergen‘ bedeutet für mich auch eine gewisse Steilheit oder Schrägheit in der traditionellen Alltagskultur der Walser, der wir aber nicht mit der Brechstange begegnen sollten. Das Große Walsertal ist einzigartig, sowohl als Biosphärenpark der UNESCO als auch als Raum für Kulturvermittlung und Kunstschaffende. Gemeinsam mit Dietmar Nigsch ist es mir eine Freude, hier alle zwei Jahre ein dreiwöchiges Festival in den Bergen zu organisieren“, erzählt mir Eugen Fulterer beim nachmittäglichen Spaziergang im Bachbett der Lutz.
Dieser Spaziergang ist, wohlgemerkt, alles außer gewöhnlich: Wir, ein gutes Dutzend Leute, sind gekommen, um die Ergebnisse eines zweitägigen Land Art Workshops mit dem Künstler Matthias Würfel direkt im und am Fluss Lutz zu würdigen. Dabei sind unter den fünf präsentierenden TeilnehmerInnen echte Kunstwerke entstanden, die in mir sofort den Wunsch entstehen lassen mitzumachen! Die Begehung im Fluss löst Erinnerungen an meinen eigenen Schwemmholz-Workshop im Rahmen der Natura.Kreativ in Salzburg aus. Ich frage mich: Ist es Zufall, dass eine der TeilnehmerInnen die Schwester der Initiatorin des damaligen Kreativsommers ist? 😀
Der Walserherbst liefert Impulse zu Kunst, Kultur, Musik, Literatur und vieles mehr. Auch „Mitfahrbänkle“ beispielsweise!
„Mitfahrbänkle“ wie? Der lustig klingende, dem Walser Dialekt entnommene Begriff bezeichnet im Grunde nichts anderes als klassisches „Hitch-Hiken“: Mittels gelber Fahnen und fix vorgegebener Stationen werden im Biosphärenpark Großes Walsertal aktiv Mitfahrgelegenheiten zu den verschiedenen Festival-Orten beworben. Ich habe die Idee getestet und bin prompt von A nach B (Kneipp- & Kräuterwanderung in Raggal zur Lesung mit Musik in Blons) mitgenommen worden.
Alle Veranstaltungen, sowohl den nachmittäglichen Kneipp-Rundgang am Hausberg der Ortschaft Raggal als auch die Lesung mit Musik in Blons, sind übrigens über die Homepage des Walserherbstes buchbar: www.walserherbst.at. Ich empfehle Euch den Besuch der Seite, schon alleine um noch mehr über „das steilste Festival in den Bergen“ zu erfahren- eine absolut lohnenswerte Reise in eine der schönsten Alpendestinationen Österreichs!
Über den Walserherbst hinaus: #GenussWandern in Sonntag Stein, Blumenlehrpfad & Biosphärenpark-Haus.
Was ist eigentlich #GenussWandern ? Meines Erachtens zählen dazu sämtliche Wanderungen, bei denen Genuss im Vordergrund steht und vor allem Zeit übrig bleibt. Zeit, um die Pflanzen am Wegesrand zu betrachten, Zeit, um die frische Jause auf der Alpe (ich sag‘ nur „Kilometer Zero“!) in vollen Zügen zu genießen, Zeit auch, um zwischen all den Höhenmetern ein wenig verschnaufen zu können.
Genau so etwas könnt Ihr ganz gemütlich buchen: Die „Kulinarische Genuss-Runde Großes Walsertal“ führt mittels vorab reservierter Gutscheine in drei Genuss-Stationen von der Vormittags-Jause, zum Mittagessen bis hin zum süßen Abschluss. Wie schnell (oder langsam) Ihr die insgesamt rund 12 Kilometer und knapp 500 Höhenmeter zurücklegt, ist dabei selbstverständlich Euch überlassen. Einfach herrlich, wenn auch noch das Wetter mitspielt!
Einen schönen Tipp für alle Blumenmädchen (und Jungs) habe ich noch. Im Rahmen des „BergAktiv“-Sommer-Programmes könnt Ihr jeden Dienstag oder Samstag von Juni bis September, also zur Zeit der Alpenblüte, geführte Wanderungen mit geprüften Bergführern am Blumenlehrpfad machen. Ich hatte das Glück, hier auf den Botaniker Günther Bischof aus Damüls zu treffen, der um keinen Witz (oder Blumen-Schützling) verlegen ist! Mit ihm haben wir im Grunde jede Pflanze am Wegesrand bestimmen gelernt, und derer sind auch im September noch eine ganze Menge!
Nach und nach wird mir bewusst: Wer „hier oben“, auf rund 1.700 Metern über dem Meer gedeiht, der hat sich für den Überlebenskampf in und mit der Natur bestens gerüstet. Davon sprechen auch die zahlreichen, scheinbar im Überfluss vorhandenen Heilkräfte der alpinen Flora. Doch Vorsicht: Manche davon, wie etwa den Eisenhut, überlässt man besser der einen ganz bestimmten Hummelart, die sich ohne Schwierigkeiten auf ihn einlassen mag …!
Für Fans des gehobenen Genuss: Das Alpenresort Walsertal und die „Dream Alive Lodge“.
Zu guter Letzt hier noch mein Nächtigungstipp „für Fans des gehobenen Genusses“. Das Alpenresort Walsertal, eines der größten Häuser direkt am Passübergang Faschinajoch (der Grenze zwischen dem Großen Walsertal und dem Bregenzerwald), hat sich mit einem luxuriösen Umbau gewaltig herausgeputzt. Hier findet Ihr weitläufige Innen- und Außenräume, Top-Küche (die Halbpension ist ein Traum), einen wirklich schönen Berg-Spa-Bereich samt Indoor & Outdoor Pools, und einen Geheimtipp: Die sogenannte „Dream Alive Lodge„. Dort durfte ich eine Nacht inmitten der Natur und doch sehr behaglich verbringen. Frei nach dem Motto „Glamping – Glamorous Camping“!
Weitere bildgewaltige Eindrücke aus der Biosphärenpark-Region Großes Walsertal sowie zum Walserherbst findet Ihr hier:
Hinweis: Diese Reise wurde von Vorarlberg Tourismus, der Biosphärenpark Region Großes Walsertal sowie dem Walserherbst unterstützt. All Meinungen sind meine eigenen.