Vor kurzem hatten wir das Glück, Bergromantik pur zu erleben! Ausgehend von unseren guten Reiseerfahrungen bei der Kombination „Kleinkind + Berge“ (siehe Familienspass im Tiroler Pitztal, genussvolles Urlauben im Bregenzerwald oder das umweltfreundliche Reisen mit Baby am Kärntner Falkertsee) zog es uns diesen Herbst in das Salzburger Land, in das sogenannte „Tal der Almen„.
Das Großarltal, das diesen klingenden Beinamen trägt, liegt rund eine Stunde mit dem Zug von Salzburg Stadt entfernt (Bahnhof St. Johann im Pongau, von dort geht es weiter mit dem Bus nach Großarl). Wir haben uns erneut für eine umweltfreundliche An- und Abreise mit der Bahn ab/bis Wien entschieden; auch um Liam als aktivem Zweijährigen bestmögliche Unterhaltung im Zug und uns eine wesentlich stressfreiere Reise als mit dem Auto zu ermöglichen.
„Das Großarltal gilt als ‚Tal der Almen‘, da wir mit rund 40 bewirtschafteten Hütten im Tal die größte Dichte bewirtschafteter Almen im österreichischen Alpenraum aufweisen“, erzählt mir Thomas Wirnsperger stolz, seines Zeichens langjähriger Tourismus-Chef im Großarltal. Auch die Gaudi-Alm, Salzburgs größter Almspielplatz, ist seinem Verdienst zuzuschreiben: „Als meine Kinder in Liam’s Alter waren, haben wir zusammen mit der Gemeinde überlegt, wie wir den Platz im Dorf entsprechend nutzen könnten. Da sind uns viele Ideen im Sinne eines richtigen Almspielplatzes gekommen. Aber seht ihn Euch am besten selbst an …!“
Genussvolle Urlaubstage bei den „Gästeflüsterern“ im Hotel Nesslerhof in Großarl.
Wer oder was sind eigentlich „Die Gästeflüsterer„? „Wir hatten mal jemanden zu Gast, der meinte, Ihr seid so aufmerksam auf all die vielen Kleinigkeiten bedacht, Ihr gebt Euch so viel Mühe und hört immer so genau hin … wie ein Pferdeflüsterer!“, erzählt mir Gastgeberin Tina Neudegger lachend. „So wurden wir kurzerhand ‚Die Gästeflüsterer‘, und bemühen uns um die vielen tausend Kleinigkeiten im Umgang mit unseren Gästen.“
Die dreifache Mama & Hotelière arbeitet selbst viel im Service, steht an der Rezeption und ist in allen Bereichen des Hauses engagiert, „da sieht und nimmt man halt sehr viel wahr“, meint sie bescheiden. Tatsächlich fallen mir gleich bei der Ankunft zwei Dinge auf, die von großer Aufmerksamkeit zeugen: Alle Gäste, wirklich alle, bekommen eine umfassende persönliche Hausführung durch Garten, Pool-, Spiel-, Ruhe- und Restaurantbereiche. Und noch während wir unsere luxuriöse Familiensuite beziehen, die locker Platz für zwei Erwachsene und drei Kinder bietet, fällt der Rezeptionistin auf, dass Liam „ja noch klein ist und womöglich einen Rausfall-Schutz für das Kinderbett benötigt – warten Sie, ich bringe Ihnen gleich einen“. Zwei Minuten später war dieser da und an einem der Kinderbetten montiert. Sehr aufmerksam. Das freut Eltern natürlich, wenn auch andere für die Familie mitdenken!
Klassisches Tagesprogramm im „Tal der Almen“: Wandern mit Kinderkraxe von Alm zu Alm.
„Ich rate Euch, zur Karseggalm zu gehen„, meint Thomas Wirnsperger noch. „Dort wird seit rund vierhundert Jahren, noch immer in der gleichen Rauchkuchl und mittels uralter Kessel, Wasser für die Käseerzeugung auf der Alm erhitzt. Eine der ältesten Hütten im Großarltal. Das müsst Ihr Euch ansehen!“
Gesagt getan: Kurzerhand engagieren wir ein Taxi, das uns bis zum Parkplatz Breitenebenalm auf ca. 1.400 Meter Seehöhe fährt, und wandern von dort zur Karseggalm über mehrere Kilometer durch den Wald und direkt am Berghang 200 Meter bergauf. Liam geht streckenweise auch zu Fuß (ein Schritt vor, drei zur Seite, zwei zurück – so in etwa das Marschtempo mit Kleinkind 😀 ) und lässt sich andernfalls vom Papa tragen.
Die genüssliche Almjause mit dem für das Großarltal typischen Sauerkäse dürft Ihr Euch nicht entgehen lassen!
Tipp: Falls Ihr Euch ebenso für E-Bikes, bzw. Mountain-E-Bikes interessiert – mein Mann Georg hat ebenfalls eine kurze Fahrt von Großarl zur Bichlalm unternommen und schreibt darüber wie folgt: „Ich muss zugeben, dass ich als Triathlet und begeisterter Radfahrer anfangs ein wenig skeptisch gegenüber E-Bikes war. Jedoch habe ich festgestellt, dass die Unterstützung durch das E-Bike beim Bergauf-Fahren auch einen gewissen Spaß-Faktor bedeutet. Die gut 20kg des E-Bikes bewirken aber auch, dass man die Unterstützung, vor allem bergauf, auch wirklich braucht. Ohne Hilfe ‚geht da nix‘. Bergab braucht es viel Gefühl, man sollte immer wieder möglichst sanft bremsen, um die Räder nicht zu blockieren. So bin ich wirklich in allen Lagen gut mit dem Mountain-E-Bike zurecht gekommen.“
Zu guter Letzt: Tal-Schluss beim Hüttenwirt und am Ötzelsee in Richtung Nationalpark Hohe Tauern.
Auch dieser Tipp ein Traum für die berühmten, „goldenen Herbst-Tage“ wenn die Sonne noch einmal so richtig kräftig scheint und die Bergluft einfach nur verführerisch duftet …! Bus und Taxi bringen Euch direkt von Großarl zum Talschluss (ca. eine halbe – gemütliche – Stunde Fahrtzeit). Hier gibt es mehrere Möglichkeiten der Verköstigung, sowie auch eine kleine Ausstellung über den Nationalpark Hohe Tauern, an dessen Eingang wir uns hier befinden.
Bei klarer Sicht werdet Ihr Schnee- und Eisfelder erblicken, die in satte grüne Berghänge und glitzernde Seen münden … die etwa 40-minütige Wanderung zum Ötzelsee ist den Marsch auf jedem Meter wert! Tipp: Ganz „hinten“ ist eine Natur-Kneipp-Anlage errichtet worden, die müde Wanderfüße wieder munter macht … dafür sorgt das glasklare Gebirgsquellwasser. Unbedingt ausprobieren!!
Weitere zauberhafte Landschafts- und Genussaufnahmen aus dem Großarltal findet Ihr hier:
Hinweis: Wir wurden vom Tourismusverband Großarltal in Kooperation mit Salzburger Land Tourismus zu dieser Reise in das Großarltal eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.