Alle Jahre wieder, lautet die Devise. Wir lieben es, im Winter unterwegs zu sein!
Schon früh kam ich selbst in den Genuss, Skifahren zu lernen. Jetzt gebe ich diese Freude an meinen älteren Sohn weiter. Aber bitte „nur mit dem Zug“, sagt er: Viel lieber als mit dem Auto reisen wir nämlich mit Zug und Bus in den Skiurlaub.
Wie das geht, und was wir dabei alles erlebt haben, das erzähle ich Euch heute.
Öffentlich unterwegs: Mit Kind & Kegel in den Skiurlaub ohne Auto.
Lange Schlangen auf der Autobahn, quengelige Kleinkinder und dazu der Stress, unter aggressiven Autofahrern voranzukommen. Immer öfter sage ich zu langen Autofahrten: Nein, danke.
Natürlich kann auch ein Zug Verspätung haben oder gar ausfallen. Aber im Normalfall klappt alles ganz prima: Wir steigen mit unseren Reisetaschen in Wien ein, beziehen unseren Sitzplatz im Familienabteil, steigen gut zwei Stunden später in Salzburg um und noch mal eineinhalb Stunden später in Bad Hofgastein aus. Vom Bahnhof geht der Bus nahezu nahtlos weiter zum Kaiser-Franz-Platz mitten in Bad Hofgastein, und von dort gehen wir gerade mal zwei Minuten zu unserer Unterkunft, der liebevoll und familiär geführten Pension Gstrein. Wirklich easy – auch mit (am Ende des Reisetages müdem) Kleinkind.
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Unterwegs mit der ÖBB zum Skiurlaub nach Bad Hofgastein: Im Railjet bis Salzburg erfreut sich Liam am Kinoprogramm im Familienabteil (ich sag‘ nur ABC Bär).
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Und so sieht’s aus, wenn Liam und ich zum Skifahren aufbrechen: Ein Koffer für uns beide, ein Känguruh-Rucksack mit Spielsachen und eine große Skitasche für die Ausrüstung. Helfende Hände beim Ein- und Umsteigen in den Zügen sind dabei stets parat und willkommen.
Reisetipp im SalzburgerLand: Das größte Skimuseum Österreichs in Werfenweng besuchen.
Unsere Anreise in das Gasteinertal unterbrechen wir für ein Highlight: Den Besuch im FIS-Landesskimuseum in Werfenweng. Die Gemeinde nahe Werfen und Bischofshofen hat schon vor vielen Jahren in Sachen E-Mobilität im Urlaub von sich hören lassen. Jetzt bin ich wieder da – und muss über Liam’s staunende Augen schmunzeln, der sich wundert, auf welchen Brettern die Kinder früher schon Ski gefahren sind!?
Das Skimuseum, welches in einer umgebauten Scheune untergebracht ist, begeistert mich auch mit der Sonderausstellung über die legendäre österreichische Skirennläuferin Annemarie Moser-Pröll. Diese (die Ausstellung, nicht die Skirennläuferin) befindet sich im benachbarten Knappenhaus aus dem 16. Jahrhundert, und ist schon allein deshalb wirklich sehenswert. Vielen Dank an den Initiator und Sammler Hans Müller, dem wir diesen überaus interessanten Zwischenstopp verdanken!
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Am Eingang zum Skimuseum gibt es keine „Bücherzelle“, sondern eine „Lesegondel“ mit der Möglichkeit zum Büchertausch: Als Bücherwurm bin ich doppelt begeistert!
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Hans Müller erklärt uns genau und geduldig, auf welchen Brettern früher die ersten Schwünge gezogen wurden.
Liam an der Skischule Bad Hofgastein: Unsere zweite Saison im Skizentrum Angertal.
Wie schon im Vorjahr entscheiden wir uns für einen Skikurs an der Skischule Bad Hofgastein mit unserem vierjährigen Sohn Liam. Als Dreijähriger ist er im Vorjahr als „Mini“ gestartet, jetzt zum „Gasti Blue“ aufgestiegen – und hat prompt das diesjährige Kinderskirennen in seiner Gruppe gewonnen (erster Platz von nur drei Teilnehmern, aber hey – Erster ist Erster! 😀 ).
Mein Tipp für alle Eltern, die Kinder unter sechs Jahren zum Skikurs anmelden: Geduld, Geduld, Geduld.
Die Lernfortschritte sind in solch jungen Jahren vielleicht nicht riesig, wohl aber die Freude, die die Kinder bei der Bewegung im Schnee haben. Und: Sie brauchen (wie auch die Erwachsenen) ein, zwei Tage, um so richtig anzukommen. Ab dem dritten Tag wird es dann lustig: „Ich kann Skifahren. Morgen möchte ich wieder kommen. Das macht Spaß.“
Kinder üben beim Skifahren Lernen übrigens Dinge wie Flugzeug, Pizzaschnitte, Handheben, Stehenbleiben, Bogen fahren und vieles mehr. Das Rennen vorbei an den Toren ist da eigentlich nur mehr die lässige Draufgabe einer tollen Woche, die von geduldigen und einfühlsamen Skilehrern gestaltet wird.
Vielen Dank, liebes Team der Skischule Bad Hofgastein!
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Leider bleibt mir aufgrund der kurzen Zeit, die Liam vormittags im Skikurs ist, kaum Zeit für den berühmten Einkehrschwung. Nächstes Mal wieder!
When in Bad Hofgastein: Kulinarik, Alpentherme & Fackelwanderung in Dorfgastein.
Wer in Bad Hofgastein nächtigt, kommt um die Alpentherme Gastein nicht herum- schon gar nicht mit Kindern. Der Familienbereich mit Rutschen ist wirklich nett gestaltet, es gibt ein „Kino im Wasser“ und auch eine großzügige Plantsch-Landschaft für Babys und Kleinkinder.
Zur Stärkung empfehle ich das nur wenige Minuten entfernte Gasthaus zum Goldenen Adler, sowie das (vegetarische) Kraut & Rüben.
An einem Abend jedoch haben wir etwas ganz Besonderes vor: Über den Tourismusverband Dorfgastein melden wir uns zur geführten Fackelwanderung samt Bauernhofbesuch in Dorfgastein an. Mit dem Bus ist es ein Leichtes, im Tal hin und her zu kommen, ansonsten fahren auch Taxis.
Sehr zu meiner Freude ist der Bauernhof, den wir besichtigen, just der, bei dem wir vor zwei Jahren eine Kutschenfahrt gebucht haben: Der Torbauer Hof in Maierhofen nämlich! Die Noriker-Damen Rosalie und Lorena, die uns damals gezogen haben, waren wie ich hochschwanger: Im Unterschied zu uns Menschen, die wir mit zwei Jahren nach wie vor recht hilflos sind, stehen die zweijährigen Pferdekinder bei diesem Treffen ausgewachsen vor mir!
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Von Dorfgastein marschieren wir nach Maierhofen und lauschen den Ausführungen von Altbürgermeister Rudi: Die Drechslerei Angerer im Gasteinertal ist Weltmarktführer in der Herstellung von Holzfiguren für Spiele aller Art.
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Beim Bauernhof-Besuch dürfen wir in den Stall und spüren die harmonische Stimmung bei Tier und Mensch.
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Was für ein Abenteuer: Liam und mir gefällt’s richtig gut! Zur Stärkung hat Rudi an dieser Stelle Schnaps für die Großen, Süßes für die Kleinen mitgebracht. Wohl bekomm’s.
Unsere (familienfreundliche) Unterkunft in Bad Hofgastein: Pension Gstrein.
Zu guter Letzt bleibt mir nur, Euch die wirklich überaus nette Pension Gstrein zu empfehlen.
Andrea Gstrein hat uns auf das Herzlichste empfangen und beim Frühstück verwöhnt; eine kleine Gästebibliothek sowie das Spielangebot runden unseren Aufenthalt ab. Die Lage in der Wasserfallgasse (nomen est omen!) nur wenige Schritte vom Zentrum, der Fußgängerzone und der Alpentherme Bad Hofgastein entfernt, machen den Aufenthalt zu einer idealen Homebase für Familien.
Neben dem Ferienhaus Schiwiese, wo wir die letzten Jahre waren, ist diese Unterkunft für einen Aufenthalt im Gasteinertal ebenso empfehlenswert!
Hinweis: Wir wurden von der Skischule Bad Hofgastein im Skizentrum Angertal eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.