Stift Lilienfeld. Eine gute halbe Stunde benötigt Ihr hierher von der Landeshauptstadt St. Pölten, bzw. eine gute Stunde mit dem Auto von Wien. Idyllisch eingebettet in das sanft ansteigende Alpenvorland, könnt Ihr die „größte mittelalterliche Klosteranlage Österreichs“ gar nicht übersehen: Sowie die Einfahrt in das rund zweitausend Einwohner große Lilienfeld auftaucht, begrüßt Euch bereits das mächtige Zisterzienserstift Lilienfeld. Schule, Stiftbibliothek, Wälder, Forstwirtschaft, sowie gar eine „Klosteralm auf dem benachbarten Muckenkogel“ zählen zu den zahlreichen, historisch gewachsenen Besitztümern des Stiftes, welches heute vor allem unter Pilgern entlang der Via Sacra nach Mariazell bekannt ist (auch ich habe diese Erfahrung 2014 genossen, und in jenem Jahr schon einmal hier im Stift genächtigt. Mein Bericht dazu – Vorsicht Eigenwerbung 😉 – ringt mir noch heute das eine oder andere Schmunzeln, bzw. Bewunderung ab!).
Im Rahmen dieses Aufenthalts blieb meinen Reiseblogger-KollegInnen Monika, Petar, Angelika und mir nun mehr Zeit, um die zahlreichen Schätze des Stiftes, wie die größte Kirche Niederösterreichs, eine original Unterschrift der Kaiserin Maria Theresia im Archiv des Stiftes, oder die gewaltige Stiftsbibliothek mit Tausenden von (teilweise sehr alten) Büchern zu bestaunen.
Und habt Ihr Euch nicht auch schon gefragt, wie es sich eigentlich in alten Klostermauern nächtigen lässt ..?
Wirklich beeindruckt hat mich weiters das von der jungen Irene Rabl geleitete Stiftsarchiv von Lilienfeld.
Und zwar nicht nur, weil wir dort zum ersten (und vermutlich einzigen) Mal im Leben eine original Handschrift der österreichischen Kaiserin Maria Theresia bestaunen dürfen. Sondern auch, weil mich die Leichtigkeit sowie der selbstverständliche Umgang mit uralten Schriften (teils viele Hundert Jahre alt) der Stiftsarchivarin selbst faszinieren, deren jugendliche Frische einen unvermuteten Gegensatz zu den sie umgebenden alten Sammlungen darstellt. Mein Tipp: Im Stift Lilienfeld nach Frau Rabl fragen. Ihre Anekdoten sind wirklich spannend, und vermitteln einen interessanten, historischen Gesamteindruck zu Lilienfeld, sowie der Geschichte Österreichs.
Wenn es Euch darüber hinaus in die „natürlich Umgebung“ des Stift Lilienfeld zieht, dann habt Ihr ebenso schon gewonnen: Ein Spaziergang durch den nahe liegenden Park, sowie per Pedes (oder Einsersessellift!) auf den Muckenkogel, lohnen den Ausflug!
Die Anlegung des Stiftspark von Lilienfeld fällt in eine Zeit, in der die Entdeckung der „neuen, weiten Welt“ Faszination auf die damaligen Bewohner ausübte. So wurde dieser entgegen streng geometrischer Richtlinien sanft, ja nahezu verspielt und mit zahlreichen, exotischen Baumsorten bepflanzt angelegt. Er mutet heute zeitgemäßer denn je an – und ist doch nahezu zweihundert Jahre alt.
Nicht weit weg vom Stift, findet Ihr weiters die Möglichkeit, mit einem Einsersessellift auf die gut 1.o00 Meter hohe Klosteralm auf dem Muckenkogel zu „schweben“ (anders kann man die ruhige Sessellift-Fahrt, welche gut 20 Minuten dauert, kaum beschreiben). Der Blick von oben ist sensationell, reicht er doch an guten Tagen bis weit hinein in das nördliche gelegene Alpenvorland, das Tullner Becken, die Stadt Sankt Pölten, und viele weitere Landesteile Niederösterreichs mehr. Tipp: Auf der Klosteralm selbst (Nomen est omen, sie gehört zum Stift Lilienfeld) werdet Ihr gut versorgt und könnt regionale Speisen und Getränke, sowie die Sonne (und Klosteralmkatze!) auf dem Bauch genießen.
Auch Monika & Petar Fuchs vom Reiseblog TravelWorldOnline.de, sowie Angelika Mandler vom Reiseblog WiederUnterwegs.com haben beschrieben, wie sich so ein Aufenthalt im Klösterreich von Niederösterreich anfühlen kann (inklusive Videos). Prädikat: Lesenswert!
- „2-tägige Stift Heiligenkreuz und Mayerling Tour für Genießer„
- „Sie beten, chanten und posten – Zu Gast bei den Mönchen im Stift Heiligenkreuz„
- „Noch eine Nacht im Kloster: Im Stift Lilienfeld.„
Hinweis: Wir wurden von Klösterreich zu dieser Reise in die Klöster Niederösterreichs eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
1 Kommentar
Danke, liebe Elena Paschinger, für diesen überaus netten Bericht!
Ich freue mich auf deinen nächsten Besuch im Stift Lilienfeld und wünsche dir bis dahin viele spannende Abenteuer und noch mehr interessante Begegnungen.